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Lüneburg

Aus Lünepedia

Lüneburg
DEU Lüneburg COA.svg
Bundesland Niedersachsen
Landkreis Lüneburg
Höhe 17 m
Fläche 70,34 km2
Postleitzahlen 21335, 21337, 21339, 21391
Vorwahl 04131
Einwohner*innen 79.561 (2023)[1]
Bevölkerungsdichte 1076 je km2
Gemeindeschlüssel 03355022
Kfz-Kennzeichen LG
Gliederung 17 Stadtteile
Adresse der Verwaltung Am Ochsenmarkt
21335 Lüneburg
Website hansestadtlueneburg.de
Bürgermeister*in Claudia Kalisch (Bündnis 90/Die Grünen)



Blick vom „Kalkberg“ nach Osten auf die Lüneburger Innenstadt mit den drei Hauptkirchen
Rathaus Lüneburg, Marktplatzfassade
Beispiel norddeutscher Backsteinarchitektur – „der Schütting“, jetzt Industrie- und Handelskammer
Ortsschild Lüneburgs mit plattdeutscher Schreibweise

Die Hansestadt Lüneburg (niederdeutsch Lünborg, Lümborg, englisch [veraltet] Lunenburg, lateinisch Luneburgum oder Lunaburgum, altsächsisch Hliuni, polabisch Glain) ist eine große Mittelstadt im Nordosten von Niedersachsen, Namensgeber des Landkreises und eines von neun Oberzentren des Bundeslandes. Die Stadt an der Ilmenau liegt ungefähr 50 Kilometer südöstlich von Hamburg am Rande der Lüneburger Heide und gehört zur Metropolregion Hamburg. Lüneburg liegt nur etwa 15 Kilometer südlich der Landesgrenzen zu Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises hat mit ihren rund 78.000 Einwohner*innen[2] (Agglomeration etwa 126.000 Einwohner*innen)[3] den Status einer großen selbständigen Stadt.

Lüneburg ist Sitz der Leuphana Universität, Mitglied im Lüneburgischen Landschaftsverband und war bis Ende 2004 Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes. Dieser wurde danach durch eine Regierungsvertretung und 2014 durch die heutigen Regionalbeauftragten für das nordöstliche Niedersachsen ersetzt.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Namensteil von Lüneburg leitet sich von der Burg auf dem Kalkberg ab, die dort bis zu ihrer Zerstörung und Schleifung existierte. Auch der erste Namensteil leitet sich damit verwandt ab. Der elbgermanische Name "Hliuni" entspricht dabei dem langobardischen Wort für „Zufluchtsort“. Weitere Namen im Laufe der Gescichte Lüneburgs waren:

  • Hliuni (elbgermanisch)
  • Glain/Glein/Chlein (polabisch, abgeleitet von Lehm)
  • Lunaburgum/Selenopolis (Latein)
  • Leuphana (Ptolemäus, 2. Jahrhundert, unklar, ob damit Lüneburg bezeichnet ist)
  • Luniburc
  • Luneborch (15. Jahrhundert)[4]
  • Lümborg (Plattdeutsch).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Stadtteile und Ortschaften von Lüneburg

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburger Stadtplan um 1910

Lüneburg liegt am Unterlauf der Ilmenau, etwa 30 km vor ihrem Zusammenfluss mit der Elbe. Südlich erstreckt sich die Lüneburger Heide, eine etwa 7400 km² große Fläche, die durch den Einschlag großer Mengen von Holz, durch Waldbrände und Beweidung entstand. Die vielfach zitierte Aussage, die Heide sei durch Holzeinschlag für den Betrieb der Lüneburger Saline entstanden, ist historisch nicht gesichert. Wahrscheinlicher ist der Beginn menschlicher Einflussnahme in der Bronzezeit. Die Lüneburger Altstadt liegt zudem über einem Salzstock, der den Reichtum der Stadt begründete und dessen Kappe aus Gips, der Kalkberg, zugleich einen hervorragenden Bauplatz für die Fluchtburg darstellte, die Lüneburg ihren Namen gab.[5]

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanaldeckel mit dem Symbol für die Formel „Mons, Pons, Fons“

Die Formel Mons, Pons, Fons (‚Berg, Brücke, Quelle‘) charakterisiert die Entwicklung der Stadt seit dem 8. Jahrhundert durch das Zusammenwachsen von zunächst drei, später vier, Siedlungsplätzen. Dies waren die Fluchtburg auf dem – damals noch wesentlich höheren – Kalkberg mitsamt der angrenzenden Niederlassung (Marktviertel), das Dorf Modestorpe zwischen der Brücke über die Ilmenau und dem großen Platz Am Sande (Sandviertel) sowie die Saline mit der abgeschlossenen Siedlung der dort beschäftigten Arbeitskräfte (Sülzviertel). Erst im 13. Jahrhundert bildete sich zwischen Marktplatz und Ilmenau die Hafensiedlung (Wasserviertel). Die daraus entstandene Form der Stadt blieb bis zur Ausweitung der Stadtfläche im späten 19. Jahrhundert bestehen und ist noch deutlich erkennbar. Lüneburgs sechs historische Stadttore waren das Altenbrücker Tor, das Bardowicker Tor, das Rote Tor, das Sülztor, das Lüner Tor und das Neue Tor.

Stadtteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburg gliedert sich in die Stadtteile Altstadt, Bockelsberg, Goseburg-Zeltberg, Kaltenmoor, Kreideberg, Lüne-Moorfeld, Mittelfeld, Neu Hagen, Rotes Feld, Schützenplatz, Weststadt und Wilschenbruch sowie die Ortschaften Ebensberg, Häcklingen, Ochtmissen, Oedeme und Rettmer. Jüttkenmoor, Klosterkamp, Bülows Kamp, In den Kämpen, Krähornsberg, Schäferfeld, Volgershall, Hanseviertel[6], Ilmenaugarten[7] und Zeltberg sind Bezeichnungen für einzelne Baugebiete innerhalb eines Stadtteils oder einer Ortschaft.

Das Senkungsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburg: Senkungsgebiet in der Straße „Auf dem Meere“

Eine Besonderheit stellt das historische Viertel zwischen der Lüneburger Saline (Deutsches Salzmuseum) und dem Kalkberg dar. Die Häuser jenes Bereiches stehen über dem Salzstock, der vom Grundwasser abgelaugt wird. Dadurch senkte sich die Erdoberfläche über dem Salzstock allmählich. Nach Intensivierung durch erhöhtes Soleabpumpen ab Mitte 19. Jahrhundert erreichte die Senkung an wechselnden Stellen 3–5 cm/Jahr (heute bis 3 mm). Es entstand das Senkungsgebiet. Häuser und Kirchen am Rande dieses Gebietes verloren ihre Stabilität und mussten abgerissen werden (die Marienkirche 1818 und die Lambertikirche 1861). Die Senkung und vor allem die Unrentabilität der Salzgewinnung waren Gründe für die Schließung der Saline im Jahre 1980. Es werden nur noch geringe Mengen Sole für den Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg (SaLü) gefördert. Das Salinengebäude beherbergt das Deutsche Salzmuseum und den Supermarkt Edeka Bergmanns.

An etwa 240 Messpunkten werden die Senkungen seit 1946 in einem zweijährigen Turnus überwacht. Die Senkungen sind noch nicht komplett zum Stillstand gekommen, das Gelände wurde neu bebaut und einige historische Gebäude, die gerettet werden konnten, sind inzwischen restauriert. Die Absenkungen sind noch gut zu erkennen. Besucher, die vom Am Sande bis zum Ende der Grapengießerstraße gehen, können die Ausmaße der Absenkung erahnen. Die vor ihnen liegende Senke bildete früher eine Ebene mit der Grapengießerstraße[8].

In der Frommestraße sind weitere Zeugnisse der Erdbewegungen sichtbar: das „Tor zur Unterwelt“, zwei eiserne Torflügel, die sich übereinander geschoben haben. Aufgrund der Senkungen wurden 2012 in diesem Bereich abermals zwei einsturzgefährdete Häuser abgerissen. Das Tor zur Unterwelt wurde bei diesen Abrissarbeiten an der Häuserzeile beschädigt und 2014 wieder aufgebaut. Im Zentrum der Senkung ist das Gelände von 2010 bis 2014 um 78,5 Zentimeter abgesackt. Die Senkungsgeschwindigkeit lässt indes seit 2014 nach.[9] Dennoch musste 2016 ein Haus in der Egersdorffstraße abgerissen werden, das durch plötzliche Erdbewegungen über Nacht instabil wurde.[10]

An der Michaeliskirche sind ebenfalls Folgen der Senkung zu erkennen, und zwar an schiefen Säulen und in der Turmhalle. Weitere Erdbewegungen sind aktuell am Ochtmisser Kirchsteig zu beobachten.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lüneburg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,8 4,0 9,2 15,1 19,3 22,0 24,4 23,3 19,5 13,5 8,2 4,7 Ø 13,9
Min. Temperatur (°C) −1,7 −1,6 0,6 3,9 7,6 10,4 13,3 12,6 9,9 6,3 3,1 0,3 Ø 5,4
Temperatur (°C) 0,7 1,1 4,7 9,2 13,2 16,0 18,5 17,6 14,2 9,7 5,6 2,6 Ø 9,5
Niederschlag (mm) 63 40 44 36 51 68 81 73 47 60 54 66 Σ 683
Regentage (d) 19 16 13 13 15 15 17 18 15 18 17 22 Σ 198
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2,8
−1,7
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−1,6
9,2
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15,1
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19,3
7,6
22,0
10,4
24,4
13,3
23,3
12,6
19,5
9,9
13,5
6,3
8,2
3,1
4,7
0,3
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Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit im Raum Lüneburg werden in die Zeit der Neandertaler datiert. Es handelt sich um 58 Faustkeile, gefunden zu Beginn der 1990er Jahre beim Bau der Autobahn zwischen Ochtmissen und Bardowick. Sie sind etwa 150.000 Jahre alt. Bei dem Ochtmisser Fundplatz handelt es sich vermutlich um ein neandertalzeitliches Jagdlager, wo die frühen Menschen ihre Jagdbeute zerteilten. Von einer durchgehenden Besiedlung des späteren Stadtgebietes konnte damals noch keine Rede sein; jahrtausendelange Kaltzeiten verhinderten dies.

Das erste archäologische Zeugnis einer sesshaften Bauernkultur wurde nicht weit von dem genannten Fundplatz entfernt in der Ilmenau zwischen Lüne und Bardowick entdeckt. Es handelt sich um eine Axt, die aufgrund ihrer Form als „Schuhleistenkeil“ bezeichnet wird. Sie wird in das 6. vorchristliche Jahrtausend datiert und gelangte bereits im 19. Jahrhundert in die Lüneburger Museumssammlung.

Seit der Bronzezeit trägt der Lüneburger Zeltberg eine ganze Reihe vor- und frühgeschichtlicher Bestattungsplätze, die die im Gebiet der Stadt Lüneburg ansässigen Menschen anlegten. Einer der ältesten Funde ist ein „Aunjetitzer Randleistenbeil“. Es stammt aus der Zeit um 1900 v. Chr. Auch aus dem Stadtgebiet selbst stammen eine Reihe eisenzeitlicher Urnenfunde, die bereits im 18. Jahrhundert erwähnt werden. Diese sind – ebenso wie jene vom Lüneburger Kalkberg – in die Privatsammlungen einiger Gelehrter des 18. Jahrhunderts gelangt und bis auf wenige Ausnahmen mit ihnen untergegangen.

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind die langobardischen Urnengräberfelder vom Lüneburger Zeltberg und von Oedeme aus den ersten Jahrhunderten n. Chr. Auch aus dem frühen Mittelalter existiert eine Reihe von Fundplätzen auf dem Gebiet der späteren Stadt, so beispielsweise auf dem Gebiet der alten Ortschaft Modestorpe unweit der Johanniskirche, dem Lambertiplatz nahe der Saline und im ehemaligen Wasserviertel.

Der vom griechischen Geographen Claudius Ptolemäus etwa 150 n. Chr. genannte Ort Leuphana könnte mit Lüneburg identisch sein.

Entwicklung vom Dorf zur Handelsstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste urkundliche Erwähnung Lüneburgs und der Saline 956

Die erste urkundliche Erwähnung Lüneburgs im Mittelalter findet sich in einer Urkunde vom 13. August 956, in der König Otto I. die Zolleinnahmen aus der Saline zu Lüneburg an das „zu Ehren des heiligen Michaels errichtete Kloster“[11] schenkt (teloneum ad Luniburc ad monasterium sancti Michahelis sub honore constructum). Eine ältere Erwähnung des Ortes in den fränkischen Reichsannalen (zum Jahre 795 ad fluvium Albim pervenit ad locum, qui dicitur Hliuni) wird auf einen der drei Kerne Lüneburgs bezogen; vermutlich auf die spätere, ab 951 als Sitz der Billunger belegte Burg auf dem Kalkberg. Der elbgermanische Name Hliuni entspricht dabei dem langobardischen Wort für „Zufluchtsort“.

Aufgrund archäologischer Funde, die zum Teil im Museum für das Fürstentum Lüneburg ausgestellt sind, gilt als sicher, dass die Umgebung Lüneburgs zu dieser Zeit bereits besiedelt war und die Saline zu diesem Zeitpunkt ihren Betrieb aufgenommen hatte.

Lunabrunnen am Markt

Der Sage nach wurde das Salz vor mehr als eintausend Jahren von einem Jäger entdeckt, der eine weiße Wildsau geschossen hatte. Salzkristalle im Fell des toten Tieres sollen ihn auf die Saline aufmerksam gemacht haben.[12]

Trotz der Saline war Lüneburg ursprünglich dem nur wenige Kilometer nördlich gelegenen Bardowick untergeordnet. Bardowick war älter und ein bedeutender Handelsplatz mit den Slawen. Bardowicks Reichtum – es hatte sieben Kirchen – rührte auch daher, dass keine weiteren Handelszentren geduldet wurden. Erst nachdem Bardowick sich nicht Heinrich dem Löwen unterordnen wollte, wurde es 1189 von ihm zerstört. Daraufhin bekam Lüneburg das Stadtrecht und entwickelte sich an Bardowicks Stelle zum zentralen Handelsplatz der Gegend.

Der polabische Name für Lüneburg ist Glain (geschrieben als Chlein oder Glein in älteren deutschen Quellen), wahrscheinlich hergeleitet von glaino (slawisch: glina) „Lehm“. In lateinischen Texten taucht Lüneburg nicht nur als latinisiertes Lunaburgum, sondern auch als gräzisiertes Selenopolis (Mondstadt) auf, eine Anspielung an eine seit dem späten Mittelalter populäre Etymologie, die Lüneburg mit der Mondgöttin Luna verbindet. Münzen dieser Zeit und der Lunabrunnen auf dem Marktplatz greifen dieses Motiv auf.

Hansezeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der frühesten Ansichten Lüneburgs, Detail aus Hans Bornemanns Heiligentaler Altar, circa 1445
Blick von der Brausebrücke

Durch seine lange Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum, die erst spät durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt wurde, war Lüneburg ein frühes Mitglied der Hanse: Als Bund einzelner Kaufleute in Lübeck im Jahr 1158 begonnen, kam es 1356 (auf dem ersten allgemeinen Hansetag) zum Bund von Handelsstädten. Das Lüneburger Salz war notwendig, um die in der Ostsee und vor Norwegen gefangenen Heringe einzupökeln und so konserviert als Fastenspeise im Binnenland anzubieten.

Eine große Rolle spielte der Heringsmarkt der Schonischen Messe. So wurde Lüneburg zusammen mit Bergen und Visby (den Fischlieferanten) sowie Lübeck (dem zentralen Handelspunkt zwischen Ostsee und Binnenland) rasch zu einer der wichtigsten und reichsten Städte der Hanse. Das Salz wurde im Mittelalter zunächst auf dem Landwege über die Alte Salzstraße nach Lübeck befördert. Mit Eröffnung des Stecknitzkanals im Jahr 1398 setzte sich der Transport auf dem Wasserweg in die Lübecker Salzspeicher durch.

Um 1235 entstand das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das wiederholt in verschiedene Linien geteilt und wieder zusammengeführt wurde. Die so immer wieder entstehenden Teilstaaten, die staatsrechtlich im Rang von Fürstentümern standen, erhielten ihre Namen in der Regel nach ihrer jeweiligen Residenz. So entstand zwischen 1267 und 1269 erstmals ein Fürstentum Lüneburg mit Lüneburg als Residenzstadt. Im Zuge des Lüneburger Erbfolgekriegs warfen 1371 aufständische Bürger die Fürsten aus der Stadt und zerstörten die landesherrliche Burg auf dem Kalkberg sowie das nahegelegene Kloster. Die dadurch und mit dem Landfrieden 1392 erkämpften Rechte unterschieden sich besonders im 15. Jahrhundert kaum noch von denen einer freien Reichsstadt; doch eine rechtliche Anerkennung einer Reichsunmittelbarkeit hat es nie gegeben. Diese weitgehenden Rechte konnten bis 1637 verteidigt werden. Das Geld blieb in der Stadt, die reichen Häuser und Kirchen entstanden.

Im Jahr 1392 wurde Lüneburg das Stapelrecht verliehen. Es zwang reisende Kaufleute, mit ihren Fuhrwerken Lüneburg aufzusuchen und ihre Waren dort zu „stapeln“, also zum Verkauf anzubieten. Damit die Kaufleute Lüneburg nicht umfahren konnten, wurde um 1397 westlich der Stadt eine unpassierbare Landwehr angelegt, die Errichtung einer östlich gelegenen Landwehr erfolgte um 1479.

Eine Krise bedeutete der Lüneburger Prälatenkrieg von 1446 bis 1462, der erst aufgrund der Intervention des dänischen Königs Christian I., des Bischofs von Schwerin sowie des Lübecker Bischofs Arnold Westphal beigelegt werden konnte. 1454 wurde im Forderungskatalog der Sechziger mehr Einfluss der Bürger im öffentlichen Leben eingefordert. Seit Ende 2007 trägt Lüneburg wieder den Titel Hansestadt.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reformationszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Reformationszeit wandte sich die Stadt 1529/1530 dem protestantischen Bekenntnis zu, die intensiv von Herzog Ernst 'dem Bekenner' von Braunschweig-Lüneburg vorangetrieben wurde.

Die älteste Spur der reformatorischen Bewegung stammt aus dem Bittgesuch vom 25. März 1525 an Elisabeth von Geldern (eine Tochter Heinrich des Mittleren) des aus Lüneburg verbannten Bürgers Johann Funke, der die Stadt verlassen musste, weil er mit anderen deutsche Psalmen gesungen und, wie andere auch, geistliche und weltliche lutherische Schriften gelesen hatte. Zu dieser Zeit hing die Stadt noch dem alten katholischen Glauben an. Es folgten unruhige Jahre, in denen die Anhänger Roms und die Gefolgsleute Martin Luthers gegeneinander auftraten.

Jedoch änderte sich das in den Jahren 1529 und 1530, als Urbanus Rhegius als Reformator nach Lüneburg berufen wurde, wo er im Frühling 1531 eintraf und auf Begehren der Bürgerschaft eine neue Schul- und Kirchenordnung ausarbeitete. Rhegius kehrte bald wieder nach Celle zurück, reiste jedoch bis 1534 immer wieder nach Lüneburg, um die Reformation zu etablieren, was durch die Unterzeichnung der lutherischen Konkordienformel von 1577 durch Bürgermeister und Rat 1580 bekräftigt wurde.

Lüneburg (Lvneborch) 1598. Ansicht von Norden. Gut erkennbar Am Sande und östlich St. Johannis. Weiter westlich die 1861 abgebrochene Lambertikirche (Lambertiplatz)

Es folgte für Lüneburg eine Zeit höchster wirtschaftlicher und kultureller Blüte, wie sie noch nie zuvor und auch für mindestens zweieinhalb Jahrhunderte danach nicht wieder erreicht wurden.

1562 kam es zum Friedensschluss zwischen Lüneburg und dem Landesfürsten, zu dem im Hochsommer des Jahres die Herzöge Heinrich und Wilhelm, der letztere mit seiner Gemahlin Dorothea von Dänemark mit einem ansehnlichen Adelsgefolge in der Stadt erschienen. Mit den Stadtoberen wurden üppige Gelage im Tanzsaal des Rathauses gefeiert, ein Festumzug durchgeführt und den Herzögen Geschenke dargebracht.

Die Stadt wurde zu dieser Zeit als kunstvolles Bauwerk mit Wällen und Gräben, Toren und Türmen bis hinauf zu der von riesigen Wächtern und grimmigen Hunden bewachten Kalkbergveste, mit schmucken Straßen und Plätzen, dem Sand mit seinen schönen Turmbrunnen, den denkwürdigen Kirchen (darunter als vornehmstes Gotteshaus St. Michaelis mit seiner Goldenen Tafel) und Kirchhöfen, den Hospitälern, dem sechstürmigen Rathaus mit dem Weinkeller, dem Fürstenhaus, dem unerschöpflichen Solebrunnen, dem Hafen, dem Kaufhaus mit dem Kran, den Wassermühlen und der Wasserkunst und allgemeinem Wohlstand gepriesen.[13]

Mit dem Niedergang der Hanse – und dem Ausbleiben der Heringe um 1560 vor Falsterbo in Schonen – brachen die großen Kunden für das Salz der Stadt weg; die Stadt verarmte rasch. In der folgenden Zeit wirtschaftlicher Stagnation wurden kaum noch neue Häuser gebaut.

Dreißigjähriger Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dreißigjährige Krieg berührte Lüneburg erst ab 1623, als die Stadt sich mit Truppendurchzügen im Land konfrontiert sah. Der Rat verstärkte die Bewachung der Tore und Mauern, lagerte zusätzliche Lebensmittel ein und reparierte die Brustwehren der Stadtmauer. Kriegskommissare und Mannschaften wurden in Sold genommen. 1625/1626 verstärkten sich die Truppendurchzüge, wobei jedoch die Stadt im Gegensatz zu den ländlichen Gebieten verschont wurde.

Verhältnismäßig milde flammte eine erste Pestepidemie 1624 auf, eine weitere brach Ende 1625 aus und wütete bis in das Jahr 1626 hinein. Während der heftigsten Ausbreitungsphase 1626 betrug die Höchstzahl der täglich zu Beerdigenden 50 Tote, die Trauergeläute begannen am frühen Morgen und endeten erst am finsteren Abend. Insgesamt wird die Zahl der Toten in den drei Jahren mit 6000, also annähernd der Hälfte der Bevölkerungszahl Lüneburgs, angegeben, wobei zu beachten ist, dass zu dieser Zeit sehr viele Menschen aus dem Umland in die Stadt geflohen waren.

Trotz Truppendurchmärschen wie 1627 die des Generals Tilly blieb Lüneburg verschont, musste aber allein 1628 bis 1629 33.600 Reichstaler Kriegskontribution zahlen. Zugleich sanken die Einnahmen aus der Sülze und beispielsweise aus der Bierakzise, sodass die Stadtkämmerei vermerkte, noch niemals zuvor so geringe Einkünfte gehabt zu haben.

Das Verlangen, etwa des Herzogs Georg von Braunschweig und Lüneburg-Calenberg, 1631 eine fürstliche Garnison zu errichten, oder des schwedischen General Tott, die Aufnahme einer Besatzung zu erreichen, lehnte der Rat der Stadt ab. Noch 1635 kaufte sich Lüneburg von der schwedischen Besatzung durch General Banér für 10.000 Reichstaler frei, der jedoch im Folgejahr die Stadt erneut durch Truppen einschloss und die Stadt für sich begehrte. Nach anfänglichem Widerstand gab die Stadt nach und sah sich gezwungen, weitere harte Bedingungen erfüllen. So musste zum Beispiel eine Plünderung Lüneburgs durch die Soldaten mit 34.000 Reichstalern abgelöst werden. Um diese hohe Summe aufbringen zu können, mussten über 200 Stücke des Ratssilberschatzes zu Geld gemacht werden. Da der Verkauf zu denkbar ungünstigen Zeiten und in Eile stattfinden musste, dürften die dafür erzielten 5000 Reichstaler kaum dem reinen Materialwert entsprochen haben.[14]

Zudem war seit Beginn des dreißigjährigen Krieges ein innerer Zwist in Lüneburgs Mauern und Rat erwachsen, in dem die Vormachtstellung der herkömmlichen patrizischen Oberschicht zum einen immer schwächer geworden war und die Handwerkszünfte und einfacheren Bürger Zugang zum Rat forderten. Zwischen dem Rat und dem Bürgerausschuss bestanden alte Spannungen, die verschiedene Ursachen hatten. Der Rat bestand aus der reichen Oberschicht, die zumeist die Sülf- und Barmeister stellte, und war nicht frei gewählt. Dieser Stand, der das städtische Regiment darstellte, hatte seine Position wie der Adel ererbt, während die Bürgervertretung aus Handwerkern und Innungen zusammengesetzt war. Gemeinnützigkeit, besonders in Stiftungen und ähnlichem, für die das bisherige Patriziat und die Sülfmeister zuständig waren, wurde zugunsten persönlicher Bereicherung hintertrieben, die Einnahmen und der Wohlstand der Stadt sanken beständig weiter ab.

Als die schwedische Haupttruppe schließlich Lüneburg verließ, ließ sie nur wenige Soldaten zum Schutz der Stadt zurück. Gleichzeitig gelüstete es kaiserliche, kursächsische und kurbrandenburgische Truppen nach der Stadt. Als die Lage für die ausgelaugte Stadt im August 1637 bedrohlich wurde, beschlossen die verzweifelten Bürger Lüneburgs Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg die Tore zu öffnen, um einer feindlichen Einnahme und Brandschatzung zu entgehen.

Lüneburg war im staatsrechtlichen Sinne niemals eine freie Reichsstadt, obgleich die Kaiser selber und ihre Kanzlei darüber im Unklaren waren, hatte faktisch aber dennoch diesen Status und war in seiner Freiheit und in seinem Reichtum den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg seit dem Verlust ihrer Burg auf dem Kalkberg 1371 ein Dorn im Auge. Am 3. September 1637 rückte der Herzog mit drei Kompanien in Lüneburg ein, das ihm vom schwedischen Oberst Stammer kampflos übergeben wurde (der dafür auf Befehl von General Banér in Wismar hingerichtet wurde).

Der Herzog setzte im Dezember 1637 den patrizischen Rat Lüneburgs ab, "weil er die Einnehmung der Schweden ohne Teilnahme der Bürgerschaft und zum Missfallen des fürstlichen Hauses gehandelt" habe. Der neue Rat erwies sich allerdings nicht als handlungskräftig, sodass die Bürgerschaft wieder die Einsetzung des alten patrizischen Rates forderte. Es folgten zähe Verhandlungen zwischen Bürgermeistern und Rat Lüneburgs zum einen und dem Fürstenhaus zum anderen, bis im Mai 1639 Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg seine neue Machtstellung vollends durchsetzte:

Lüneburg um 1682

Es mussten Bürgermeister und Ratsherren, alte und neue, die drei Ordines und sämtliche Gilden, Zünfte und Innungen mit der gesamten Bürgerschaft den Fürsten von Braunschweig-Lüneburg als ihrer von Gott vorgesetzten unmittelbaren hohen Obrigkeit die Untertänigkeit und Gehorsam beeiden. Am deutlichsten wurde die Verschiebung der Machtverhältnisse zugunsten des Fürstenhauses von Braunschweig-Lüneburg zum einen in der Stationierung eines Stadthauptmannes und 75 ihm zugeordnete Männer, die sowohl dem Landesfürsten wie auch der Bürgergemeinde verpflichtet wurden, zum anderen in der Abtretung des Kalkberges, der 1371 mit seiner fürstlichen Feste von den Bürgern der Stadt erobert worden war und "an dem die stolzesten Erinnerungen jedes Bürgers hafteten, den die Stadt einst mit List und Gewalt bezwungen, dann aber ehrlich mit großen Summen erkauft hatte". Alle Stadt- und Mauertürme, die den freien Blick vom Kalkberg auf Lüneburg hinderten, mussten niedergerissen werden.[15] Die Handwerker wurden zum Rat der Stadt zugelassen, allerdings hatten die alteingesessenen Patrizierfamilien nach wie vor Anspruch auf die Hälfte der Ratsplätze sowie auch die ersten beiden Bürgermeister aus ihren Reihen gestellt wurden.[16]

Lüneburg erlitt den Verlust seiner Freiheit und die Vormachtstellung des bisher herrschenden Patriziats war für immer gebrochen, was sich in den Bauten der Stadt noch spiegelt, die bis um 1620 den Reichtum der patrizischen Familien Lüneburgs zur Schau stellten, danach kaum noch in dieser Größe und Pracht errichtet worden sind. Zudem war die Stadt enorm hoch verschuldet, sodass noch 1682 die Steuern „zur Abtragung von Kriegs- und anderen Schulden“ erhöht werden mussten. Bis in das 18. Jahrhundert hinein prägte die Stadt Lüneburg noch Münzen. 2/3 Taler wurden noch 1702 geprägt, eigenes Kupferkleingeld, der Scherf, noch bis in das Jahr 1777.[17]

Lüneburger Scherf von 1769, Löwe
Scherf, Wertseite mit LVN im Abschnitt

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1810 wurde Lüneburg von Frankreich annektiert; die Franzosenzeit begann. Als im März 1813 nach der Niederlage der Franzosen in Russland eine allgemeine Volkserhebung in Norddeutschland ausbrach, verjagten die Lüneburger die französischen Beamten aus ihrer Stadt. Die Folge war das Gefecht bei Lüneburg am 2. April 1813. Heinrich Heine, dessen Eltern von 1822 bis 1826 im heutigen Heinrich-Heine-Haus in Lüneburg lebten, nannte es seine „Residenz der Langeweile“. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Lüneburg Garnisonsstadt, was es blieb (Theodor-Körner-Kaserne).

Lüneburg um 1895 – Blick vom Kalkberg nach Osten

Für 200 jüdische Lüneburger*innen wurde 1894 von der Jüdischen Gemeinde in Lüneburg die Synagoge an der Ecke Schifferwall/Reichenbachstrasse eingeweiht. An der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Lüneburgs waren jüdische Lüneburger*innen aktiv beteiligt.

Nach der Machtergreifung Hitlers wurde die Mitarbeit aller Jüdinnen und Juden im öffentlichen Leben boykottiert. Juden wurden vertrieben, in Konzentrationslager deportiert und ermordet. In Lüneburg erinnern 64 Stolpersteine an das Schicksal von Opfern des NS-Regimes. Stadtrundgänge der Geschichtswerkstatt Lüneburg führen an einige ehemalige Wohn-, Lern- und Arbeitsorte von Lüneburgern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden, sowie zu Orten in Lüneburg, die in der Zeit des Nationalsozialismus eine wesentliche Rolle spielten.[18]

In der Kinderfachabteilung Lüneburg, Teil der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, wurden in der Zeit des Zweiten Weltkriegs vermutlich über 300 Kinder im Rahmen der „Kinder-Euthanasie“ getötet.[19]

Durch Luftangriffe auf Lüneburg entstanden nur relativ geringe Schäden. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1941 fielen zum ersten Mal Bomben auf Lüneburg, wobei im Stadtteil Im Grimm verschiedene Häuser zerstört und andere beschädigt wurden und zwei Menschen Verletzungen erlitten.[20] Am 2. April 1944 schlugen nachts weit verstreut einige Bomben in Lüneburg ein, dadurch wurden mehrere Menschen getötet sowie zwei Wohnhäuser in der Bleckeder Landstraße und eines am Lüner Weg zerstört.[21] Ein Mahnmal im Tiergarten beim Bahnhofsgelände erinnert an ein Massengrab von 256 KZ-Häftlingen, deren Transport aus einem Außenlager des KZ Neuengamme in Wilhelmshaven hier am 7. April 1945 bombardiert wurde. Ebenfalls hier bestattet sind Opfer vom 11. April 1945. Es wurden bis zu 80 der dadurch verletzten und geschwächten, aber lebenden Häftlinge, die nicht weitertransportiert werden sollten, in einem Massenmord von Marinesoldaten erschossen. Am 18. April 1944 wurde der Fliegerhorst mittags von etwa 30 Flugzeugen angegriffen und erheblich beschädigt.[22] Insgesamt wurden in Lüneburg im Zweiten Weltkrieg 43 Häuser vollständig zerstört.[23] 270 Wohnungen wurden unbewohnbar, was einem Zerstörungsgrad von 2,6 % entspricht.[24] Abgefahren wurden insgesamt 11.200 m³ Trümmerschutt.[25]

Am Abend des 4. Mai 1945 unterschrieb eine autorisierte Delegation der letzten Reichsregierung in Flensburg-Mürwik im Hauptquartier südlich von Lüneburg auf dem Timeloberg (beim Dorf Wendisch Evern) im Beisein von Feldmarschall Montgomery die Teilkapitulation der deutschen Truppen in Norddeutschland, Dänemark, Norwegen und den nördlichen Niederlanden, also des weitaus größten Teils des zu diesem Zeitpunkt noch von deutschen Truppen gehaltenen Territoriums, womit in Folge faktisch dort die Kampfhandlungen endeten.[26][27] Die Stelle liegt unzugänglich für die Öffentlichkeit in einem militärischen Sperrgebiet; ein kleiner Gedenkstein an einem nahen Feldweg erinnert an die Kapitulation. Kurz darauf folgte die Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht. Am 23. Mai 1945 nahm sich Reichsführer SS Heinrich Himmler in Lüneburg in britischer Gefangenschaft das Leben, indem er eine Zyankali-Kapsel zerbiss.

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild der Innenstadt
Luftbild der Innenstadt
Luftbild der südlichen Innenstadt

Noch vor dem Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher begann in Lüneburg am 17. September 1945 der erste Kriegsverbrecher-Prozess, der so genannte Bergen-Belsen-Prozess, bei dem 45 Menschen angeklagt wurden.

Der Verfall der Bausubstanz nach Ende des Zweiten Weltkriegs führte zu verschiedenen Überlegungen, wie die Wohnqualität zu verbessern sei. Ein ernsthaft diskutierter Vorschlag war, die gesamte Altstadt abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Durch den folgenden Bürgerprotest wurde Lüneburg einer der Kristallisationspunkte für einen neuen Gedanken: den Denkmalschutz. Seit den frühen 1970er Jahren wurde die Stadt systematisch restauriert. Besondere Verdienste erwarb sich dabei bereits Ende der 1960er Jahre Curt Pomp: Gegen zahlreiche Widerstände aus Politik und Verwaltung setzte er sich in dem von ihm gegründeten Arbeitskreis Lüneburger Altstadt für die Erhaltung historischer Bausubstanz ein. Sein Engagement wurde belohnt mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz und dem Bundesverdienstkreuz. Die Lüneburger Altstadt ist aufgrund dieser Restaurierungen – 1300 Backsteinhäuser sind denkmalgeschützt – eine Touristenattraktion; wichtige Teile der Wirtschaft sind auf Tourismus ausgerichtet.

Im Rahmen der Bundeswehrreform wurden seit 1990 zwei der drei Bundeswehr-Kasernen der Stadt geschlossen und die verbliebene verkleinert. Zusätzlich wurde die Bundesgrenzschutz-Kaserne aufgelöst, die teilweise von der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen (4. [[Einsatzhundertschaft) genutzt wird. Auf dem Gelände der ehemaligen Bundesgrenzschutzkaserne entsteht der Lünepark mit neuen Gewerbeflächen für Existenzgründer. Die Wirtschaftsförderung und viele Firmen aus dem IT-Bereich haben sich bereits angesiedelt. In der Nähe wurde im Mai 2006 die Johannes-Westphal-Brücke für den Verkehr geöffnet. Diese verbindet den neu geschaffenen Lünepark mit dem jenseits der Ilmenau liegenden Stadtteil Goseburg.

Die Universität Lüneburg wurde auf das Gelände der ehemaligen Scharnhorstkaserne verlegt. Die Universität Lüneburg entwickelte sich aus der Pädagogischen Hochschule (PH), die 1978 zur selbständigen wissenschaftlichen Hochschule mit Habilitationsrecht umgewandelt und im Mai 1989 in Universität Lüneburg umbenannt wurde. Seit ihrem Umzug auf das ehemalige Kasernengelände zog die Universität immer mehr Student*innen an. Der Ausbau der Universität ist ein wichtiger Beitrag zur Umstrukturierung der Stadt zu einem Dienstleistungszentrum.

Durch die Gebietsreform von 1972 verlor Lüneburg den Status einer kreisfreien Stadt und wurde in den Landkreis Lüneburg eingegliedert. Am 5. Oktober 2007 erfolgte eine Namensänderung von Stadt Lüneburg zu Hansestadt Lüneburg und damit neben Stade als bis dahin einzige Hansestadt in Niedersachsen.[28]

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Lüneburg.svg Einwohnerentwicklung von Lüneburg - ab 1871.svg
Einwohnerentwicklung von Lüneburg. Oben ab 1530 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Lüneburg hatte bereits im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit etwa 14.000 Einwohner*innen und gehörte damit zu den damaligen Großstädten. Die Bevölkerungszahl sank mit dem wirtschaftlichen Niedergang bis 1757 auf 9400, stieg bis 1813 auf 10.400. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1855 erst 13.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1939 bereits 35.000. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg brachten Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten der Stadt innerhalb weniger Monate einen Zuwachs um 18.000 Personen auf 53.000 Einwohner im Dezember 1945. Im Jahre 2003 überschritt die Bevölkerungszahl der Stadt die Grenze von 70.000. Die Stadt Lüneburg sowie ihr Landkreis und der benachbarte Landkreis Harburg gehören zu den wenigen Gebieten in Deutschland, die sich durch ein starkes Bevölkerungswachstum auszeichnen. Gründe dafür sind unter anderem das Wachstum an und Bevölkerungsverschiebungen zu den Randgebieten der Hamburger Stadtregion. Das Niedersächsische Landesamt für Statistik hat der Stadt Lüneburg bis zum Jahre 2021 eine Bevölkerungszahl von 89.484 vorausgesagt.

Am 31. Dezember 2015 betrug die amtliche Einwohner*innenzahl für Lüneburg nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 74.072 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) – historischer Höchststand. Weiterhin hat Lüneburg besonders enge Beziehungen zu den unmittelbar benachbarten und mit der Kernstadt im Zusammenwachsen begriffenen Gemeinden, mit denen es eine Agglomeration bildet. Die Stadt hat mit den Orten Adendorf, Bardowick, Deutsch Evern und Reppenstedt sowie Vögelsen und Wendisch Evern eine Bevölkerungszahl von etwa 108.000 und würde zusammen mit diesen Ortschaften die notwendige Bevölkerungszahl einer Großstadt erreichen. Momentan ist Lüneburg die elftgrößte Stadt in Niedersachsen.

Die folgende Übersicht zeigt die Bevölkerungzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1813 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.[30] Vor 1871 wurde die Bevölkerungszahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr EW
1530 14.000
1699 11.000
1757 9.426
1813 10.400
3. Dezember 1855 1 13.352
3. Dezember 1861 1 14.400
3. Dezember 1864 1 15.700
3. Dezember 1867 1 15.900
1. Dezember 1871 1 16.284
1. Dezember 1875 1 17.500
1. Dezember 1880 1 19.100
1. Dezember 1885 1 19.336
1. Dezember 1890 1 20.665
2. Dezember 1895 1 22.309
1. Dezember 1900 1 24.693
1. Dezember 1905 1 26.571
Jahr EW
1. Dezember 1910 1 27.790
1. Dezember 1916 1 23.799
5. Dezember 1917 1 23.282
8. Oktober 1919 1 27.579
16. Juni 1925 1 28.923
16. Juni 1933 1 31.171
17. Mai 1939 1 35.239
31. Dezember 1945 53.095
29. Oktober 1946 1 49.169
13. September 1950 1 58.139
25. September 1956 1 56.845
6. Juni 1961 1 59.563
31. Dezember 1965 60.269
27. Mai 1970 1 59.516
31. Dezember 1975 64.586
31. Dezember 1980 62.225
Jahr EW
31. Dezember 1985 59.645
25. Mai 1987 1 59.543
31. Dezember 1990 64.857
31. Dezember 1991 65.586
31. Dezember 1992 66.054
31. Dezember 1993 65.525
31. Dezember 1994 65.926
31. Dezember 1997 67.372
31. Dezember 1998 2 67.920
31. Dezember 1999 2 68.554
31. Dezember 2000 2 69.413
31. Dezember 2001 2 70.395
31. Dezember 2002 2 70.503
31. Dezember 2003 2 69.718
31. Dezember 2004 2 70.128
31. Dezember 2005 2 70.667
Jahr EW
31. Dezember 2006 2 70.931
31. Dezember 2007 2 71.119
31. Dezember 2008 2 71.179
31. Dezember 2009 2 71.303
31. Dezember 2010 2 71.549
31. Dezember 2011 2 72.040
31. Dezember 2012 2 72.572
31. Dezember 2013 2 73.149
31. Dezember 2014 2 72.546
31. Dezember 2015 2 74.100
31. Dezember 2016 2 76.164
31. Dezember 2017 2 77.143
31. Dezember 2018 2 77.539
31. Dezember 2019 2 78.024
1 Volkszählungsergebnisse
2 Melderegisterauszüge

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 45,6 % der Einwohner*innen evangelisch, 9,1 % römisch-katholisch und 45,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[31]

Lüneburg ist Sitz eines Kirchenkreises. Die drei verbliebenen historischen Stadtkirchen St. Johannis, St. Michaelis und St. Nicolai sind evangelisch. Die Kirchengemeinde Lüne nutzt die historische St.-Bartholomäi-Kirche des Kloster Lüne im Stadtteil Lüne-Moorfeld und das Gemeindehaus in Ebensberg. Moderne Kirchen in Lüneburg sind die Kreuzkirche am Bockelsberg, das Martin-Luther-Haus mit Kirchsaal aus den 1950er Jahren in Goseburg-Zeltberg, die Paul-Gerhardt-Kirche von 1963 in Neu Hagen und die Pauluskirche von 1971 auf dem Kreideberg.

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         Kloster Lüne
    
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         St. Michaelis Kirche
    
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         St. Johannis
    
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         Katholische Kirche St. Marien
    
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         Ökumenisches Zentrum St. Stephanus
    

Im Stadtteil Kaltenmoor steht seit 1974 das älteste ökumenische Gemeindezentrum (evangelische und katholische Kirche unter einem Dach) in Deutschland: St. Stephanus. Zur katholischen Pfarrgemeinde St. Marien gehören neben der St.-Marien-Kirche auch die Kirchen in Kaltenmoor, Adendorf und Amelinghausen. Mit dem Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Zahl der katholischen Lüneburger*innen, sodass die 1857 an der Wallstraße erbaute St.-Marien-Kirche zu klein geworden war und 1968 abgerissen wurde. Als Ersatz wurde bereits 1963 an der Friedenstraße ein Neubau eingeweiht.

Darüber hinaus befinden sich in Lüneburg weitere christliche Gemeinden: 1882 wurde die Neuapostolische Gemeinde gegründet, ihre heutige Kirche im Stadtteil Rotes Feld wurde 1959 eingeweiht. Die 1894 gegründete Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) gehört zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, zu ihr gehört die Friedenskirche im Stadtteil Bockelsberg. Die seit 1912 bestehende Adventgemeinde verfügt seit 1980 über die Kirche in der Friedenstraße. Die St.-Thomas-Gemeinde wurde 1927 gegründet und gehört zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, ihre Kirche befindet sich Am Springintgut am nordwestlichen Rand der Altstadt. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Lüneburg-Uelzen wurde 1958 gegründet, zu ihr gehört in Lüneburg die Christuskirche in Kaltenmoor. Die Freie evangelische Gemeinde Lüneburg wurde 1991 gegründet und hat ihren Sitz in Neu Hagen. Die Freie Christengemeinde Lüneburg (Pfingstgemeinde) hat ihren Sitz in der Wedekindstraße im Stadtteil Schützenplatz, die Matthäusgemeinde mit dem Gemeindehaus am Kalkberg ist eine selbstständige evangelische Freikirche und gehört zum Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden.

In der Psychiatrischen Klinik Lüneburg befindet sich eine Kapelle, im Städtischen Klinikum finden ebenfalls Gottesdienste statt. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Kapelle auf Gut Schnellenberg befindet sich in Privatbesitz.

Die 1894 am Schifferwall von der jüdischen Gemeinde eingeweihte große Synagoge wurde 1938 zum Abbruch verkauft. Seit 1955 erinnert ein Gedenkstein an den Standort.

Ferner leben in der Hansestadt Lüneburg auch Muslime. Der Großteil der muslimischen Einwohner*innen lebt im bevölkerungsreichsten Stadtteil Kaltenmoor. Zudem gibt es in der Hansestadt eine Türkisch-Islamische Gemeinde im Lüner Weg, (DITIB-Türkisch Islamische Gemeinde zu Lüneburg e.V.).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl zum Stadtrat der Hansestadt Lüneburg 2021 (Wahlbeteiligung: 56,2 %)

Kommunalwahlergebnisse

Die Stadt Lüneburg gehört zum Landtagswahlkreis 49 Lüneburg und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[32][33]

Rat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Hansestadt Lüneburg besteht aus 44 Ratspersonen und dem Oberbürgermeister.[34] Nach der Gemeindewahl 2021 setzt sich der Rat wie folgt zusammen (gemeint ist die jeweilige Anzahl an Sitzen):[35]

Jahr Grüne SPD CDU Linke FDP AfD Partei dieBasis Gesamt
2021 15 11 8 3 3 2 1 1 44

Oberbürgermeister*innen und Bürgermeister*innen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Claudia Kalisch

Vor dem Zweiten Weltkrieg war der*die Oberbürgermeister*in hauptamtliche*r Chef*in der Stadtverwaltung. Mit Einführung der Norddeutschen Ratsverfassung durch die britische Besatzungsmacht trat eine Trennung der Stadtspitze ein: Der*die ehrenamtliche Oberbürgermeister*in und zugleich Vorsitzende der Stadtvertretung war der*die politische Repräsentant*in der Stadt und wurde wie alle Mitglieder der Stadtvertretung von der Bevölkerung gewählt, während die Verwaltung von dem*der hauptamtlichen Oberstadtdirektor*in, der*die von der Stadtvertretung gewählt wurde, geleitet wurde. Durch die Reform der Kommunalverfassung sind seit 1996 beide Aufgaben (wieder) im Amt des*der hauptamtlichen Oberbürgermeister*in, der*die nun von der Bevölkerung direkt gewählt wird, vereint.

  • 1901–1919: Georg König
  • 1945: Hans Drape[36]
  • 1945–1946: Werner Bockelmann, SPD
  • 1946–1949: Ernst Braune, SPD
  • 1949–1951: Paul Müller, DP
  • 1951–1952: Erich Dieckmann, DP
  • 1952–1954: Peter Gravenhorst, DP
  • 1954–1955: Reinhold Kreitmeyer, FDP
  • 1955–1958: Peter Gravenhorst, DP
  • 1958–1961: Wilhelm Hilmer, SPD
  • 1961–1964: Erich Drenckhahn, CDU
  • 1964–1978: Alfred Trebchen, SPD
  • 1978–1981: Heinz Schlawatzky, SPD
  • 1981–1987: Horst Nickel, CDU
  • 1987–1991: Jens Schreiber, CDU
  • 1991–2021: Ulrich Mädge, SPD
  • seit 2021: Claudia Kalisch, Grüne

Neben dem Oberbürgermeister gibt es (vom Stadtrat gewählte) ehrenamtliche Bürgermeister*innen, die den Oberbürgermeister in seinen protokollarischen Aufgaben unterstützen und vertreten. Derzeitige Bürgermeister*innen sind Eduard Kolle (SPD), Ulrich Löb (Grüne) und Christel John (CDU).

Oberstadtdirektor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1946 führte die britische Besatzungsmacht die Doppelspitze in der Kommunalverwaltung ein. Bis 1996 gab es in Lüneburg den Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung.

  • 1946–1955: Werner Bockelmann, SPD
  • 1955–1963: Walter Bötcher, FDP
  • 1963–1984: Hans Heinrich Stelljes, parteilos
  • 1984–1996: Reiner Faulhaber, CDU

Seit 1996 wird die Verwaltung durch den Oberbürgermeister geleitet.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DEU Lüneburg COA.svg
Blasonierung: „In rotem Schild. Darin steht eine mit Zinnen versehene silberne Burg mit drei Türmen, die blaubedacht sind und in je einen goldenen Knauf auslaufen. In der roten, mit Fallgitter versehenen Toröffnung steht ein aufrechter, rotgezungter und rotbewehrter blauer Löwe mit Gesicht nach rechts in goldenem Schilde, der mit roten Herzen bestreut ist.“[37][38]
Wappenbegründung: Die Stadtmauer mit Türmen symbolisiert die Wehrhaftigkeit der Stadt und die Stadthoheit. Der Löwe mit den Herzen ist dem Wappen des Fürstentum Lüneburg entnommen und zeigt die Zugehörigkeit der Hansestadt zu diesem Fürstentum an.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburger Städtepartnerschaften
Patenschaftsstein auf dem Thorner Markt

Lüneburg pflegt trotz seiner mittleren Größe zahlreiche Partnerschaften mit anderen Städten. Im Juni 2000 trafen sich Delegierte aller Partnerstädte in Lüneburg und Umgebung und feierten das größte Partnerschaftstreffen der Nachkriegszeit in dieser Region. Nach den Partnerstädten sind teils auch Orte in Lüneburg benannt, so der Scunthorpeplatz und der Clamart-Park.

  • Scunthorpe, Vereinigtes Königreich, seit 1960
  • Naruto, Japan, seit 1974
  • Clamart, Frankreich, seit 1975
  • Ivrea, Italien, seit 1988
  • Viborg Dänemark, seit 1992
  • Tartu, Estland, seit 1993

Zusätzlich bestehen noch diverse innerdeutsche Partnerschaften, so zum Beispiel mit Kulmbach und Köthen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater Lüneburg

Das Theater Lüneburg ist eines der kleinsten Drei-Sparten-Theater Deutschlands. Es werden nicht nur Theaterstücke aller Stilrichtungen aufgeführt, sondern auch Opern, Operetten, Musicals sowie Ballett. Neben den Produktionen mit professionellen Darstellerinnen und Darstellern findet theaterpädagogische Arbeit mit Laien statt, mit Jugendlichen und mit Senioren.


Eine kleine Szene professioneller freier Theater bereichert das Angebot. Dies sind:

  • Theater zur weiten Welt
  • Schauspielkollektiv Neues Schauspiel Lüneburg
  • Thomas Ney.Theater


Daneben verfügt Lüneburg über eine mehrere Amateurbühnen, die ebenfalls regelmäßig Aufführungen produzieren. Als erste dieser Bühnen wurde 1973 d.a.t. – das andere theater gegründet, das sich bis 1978 regelmäßig vor allem mit aktuellen Kinderstücken, Studioproduktionen und alternativen Theaterexperimenten einen Namen machte.

Aktuell sind aktiv:

  • Niederdeutsche Bühne Sülfmeister
  • Amateurtheater Rampenlicht e. V.
  • Lüner Lampenfieber
  • Seniorenkabarett "Die Lüneburger"
Deutsches Salzmuseum

Das Theater im e.novum ist Lüneburgs erstes Kinder- und Jugendtheater. Junge Akteure ab 8 Jahren, aber auch Erwachsenen-Gruppen, studieren in theaterpädagogisch geleiteten Ensembles altersgerechte Stücke ein und präsentieren sie dem Publikum. Einige Gastspiele auswärtiger Künstler ergänzen das Programm.


Auftrittsorte ohne eigenes Ensemble sind:

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die historische Stadt ist Freilichtmuseum („Rothenburg des Nordens“), und wird zusätzlich durch Museen belebt. Die wichtigsten Museen sind das Deutsche Salzmuseum in den Gebäuden der ehemaligen Saline, in dem die Bedeutung von Salz im Mittelalter und die Salzgewinnung dargestellt wird, das Ostpreußische Landesmuseum, das die Kultur und Geschichte des deutschen Ostpreußens sowie der Deutschbalten zeigt. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Brauereimuseum, das im ehemaligen Sudhaus der Kronen-Brauerei die Geschichte des Bierbrauens in Lüneburg thematisiert. Im Museum Lüneburg wird die Stadtgeschichte und die Geschichte der Umgebung dargestellt. Zeitgenössische Kunst stellt die Halle für Kunst Lüneburg aus.[39]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Lüneburg

Giebelhäuser am Platz „Am Sande“
Auf dem Meere in Lüneburg
Portal Alte Rathsapotheke

Lüneburg gehört zu den wenigen Städten Norddeutschlands, die ihren historischen Kern unzerstört durch den Zweiten Weltkrieg retten konnten. Allerdings haben die Vernachlässigungen der Bausubstanz bis in die 1960er Jahre hinein und die Schäden im Senkungsgebiet zu Lücken im historischen Stadtbild geführt. Zusätzlich sorgten in den 1950er und 1960er Jahren der Abriss maroder Gebäude und der Bau von Kaufhäusern mit (damals) moderner Prägung für Brüche in der Optik so mancher Straßenzüge. Seit Anfang der 70er Jahre wird Lüneburg aber sorgsam und liebevoll restauriert. Dadurch kam es inzwischen zu Entdeckungen von zuvor verborgenen Deckengemälden, mittelalterlichen Töpferstuben und vieler historischer Sickergruben, durch die ein wesentlich besseres Bild vom Leben im Mittelalter entstanden ist.

Besonders hervorzuhebende Gebäude sind die drei verbliebenen Stadtkirchen St. Johannis am Sande (Baubeginn 1289, vollendet 1470), die Kirche St. Michaelis, in der Johann Sebastian Bach von 1700 bis 1702 Chorknabe war, und die Stadtkirche St. Nicolai, die ab 1407 erbaut wurde. Die Lambertikirche musste bereits 1861 wegen Baufälligkeit abgerissen werden: sie stand im Senkungsgebiet. Ihre Sonntagsglocke von 1712 und das Uhrwerk findet man heute im Dachreiter der Heiligengeistschule, dem alten „Spital zum Heiligen Geiste“, das als Seniorenstift und Grundschule dient.

Als eines der herausragendsten Baudenkmale Norddeutschlands kann das historische Lüneburger Rathaus mit seiner berühmten Gerichtslaube, dem ehemaligen Ratssaal, der von einem unbekannten Meister gestaltet wurde, angesehen werden. Es wurde um 1230 begonnen, über die Jahrhunderte immer weiter ausgebaut und gilt als größtes mittelalterliches Rathaus Norddeutschlands. Im Rathausturm befindet sich ein Porzellanglockenspiel mit 42 Glocken aus Meißner Porzellan. Den vor dem Rathaus stehenden Lunabrunnen ziert eine bronzene Statue der Mondgöttin mit Pfeil und Bogen; das Original von 1532 wurde 1970 gestohlen und eingeschmolzen; die heutige Büste ist eine Nachbildung von 1972. Ebenfalls am Markt befindet sich das ehemalige Lüneburger Schloss der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, das seit 1925 das Landgericht beherbergt. Ebenso interessant sind das Glockenhaus (altes Zeughaus) am Glockenhof und die Alte Raths-Apotheke von 1598 in der Großen Bäckerstraße.

Im Bereich des alten Hafens steht noch die Barockfassade des Alten Kaufhauses, das in seinen übrigen Teilen aber abgebrannt ist und durch einen Neubau (sinnigerweise für die Feuerwehr) ersetzt werden musste und modernisiert heute als Hotel genutzt wird, und der Alte Kran, eine bis heute funktionsfähige mittelalterliche Holzkonstruktion, in deren Inneren zwei große Laufräder das Heben und Senken des Kranseils ermöglichen. Die Freiwillige Feuerwehr wurde im Herbst 2007 in neue Gebäude am Rand der Innenstadt verlegt, und in das Alte Kaufhaus ist jetzt ein Hotel eingezogen.

Keine Spuren haben sich von der namensgebenden Lüneburg auf dem Kalkberg erhalten, der ebenfalls durch Gipsabbau nur noch wenig von seiner einstigen Größe erahnen lässt. Am Südrand der Innenstadt befindet sich der heute als Aussichtsturm dienende Wasserturm. Vor den Toren der alten Stadt findet sich zudem das Kloster Lüne, ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster. Es wurde ab 1172 erbaut und ist gut restauriert.

Das 2017 eröffnete Zentralgebäude und Audimax Leuphana Universität Lüneburg wurde von Daniel Libeskind entworfen. Lüneburg nutzt das Audimax parallel als Stadthalle. Die Grundsteinlegung war bereits am 8. Mai 2011, die Bauarbeiten des 37-Meter-Prunkbaus zogen sich fast sieben Jahre hin. Ursprünglich sollte das neue Hauptgebäude an Ostern 2014 eröffnet werden. Damals war allerdings nicht mal der Rohbau fertiggestellt, von sieben geplanten Stockwerken ragten nur drei in die Höhe.

Etwa zwei Kilometer westlich von Lüneburg, in den Ortschaften Reppenstedt und Vögelsen gelegen, befindet sich ein gut erhaltener Abschnitt des Bodendenkmals Lüneburger Landwehr, der auch bewandert werden kann.

  • Eine Gasse in der Lüneburger Altstadt
         Eine Gasse in der Lüneburger Altstadt
    
  • Alter Wasserturm an der Ratsmühle
        Alter Wasserturm an der Ratsmühle
    
  • Der Stintmarkt am Lüneburger Hafen
         Der Stintmarkt am Lüneburger Hafen
    
  • Alter Hafen mit Kran und Kaufhaus
         Alter Hafen mit Kran und Kaufhaus
    
  • Am Sande
         Am Sande, Blick nach Westen auf die IHK
    
  • Winterliche Stadtlandschaft mit St. Johannis und St. Nicolai
         Winterliche Stadtlandschaft mit St. Johannis und St. Nicolai
    
  • „Bachkirche“ St. Michaelis
         „Bachkirche“ St. Michaelis
    
  • Giebel aus verschiedenen Jahrhunderten
         Giebel aus verschiedenen Jahrhunderten
    
  • Die Psychiatrische Klinik Lüneburg
         Die Psychiatrische Klinik Lüneburg
    
  • Fachwerkensemble in der westlichen Altstadt
         Fachwerkensemble in der westlichen Altstadt
    
  • Ostpreußisches Landesmuseum
         Ostpreußisches Landesmuseum
    
  • Übersichtspanorama eines Teils des ehemaligen Ilmenau-Hafens
         Übersichtspanorama eines Teils des ehemaligen Ilmenau-Hafens (Alter Hafen)
    
  • Pferdekutsche
         Pferdekutsche
    
  • Große Bäckerstraße bei Nacht
         Große Bäckerstraße bei Nacht
    

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Lüneburg liegt einer der ältesten Nachweise für Fußball in Deutschland vor. Während Konrad Koch in Braunschweig seine Schüler ab 1874 Rugby spielen ließ, wurde am Lüneburger Johanneum am 28. August 1875 das erste Fußballspiel ausgetragen. Ein Artikel der englischen Wochenzeitschrift „The Field, the farm, the garden. The country gentleman’s newspaper“ berichtete darüber am 4. September 1875 mit namentlicher Nennung aller Spieler.[40] Protagonisten dieses Fußballspiels waren der Lüneburger Lehrer Wilhelm Karl Philipp Theodor Görges (1838–1925) und der junge Engländer Richard Ernest Newell Twopeny (1857–1915). Mehrere Spiele sind dokumentiert, über das erste berichtete auch der Lüneburgsche Anzeiger im September 1875.[41] Der am Johanneum gegründete Club bestand nur kurze Zeit und geriet in Vergessenheit. Über die weitere Entwicklung des Fußballs in Lüneburg erschien 2016 ein umfassendes Übersichtswerk.[42]

  • Die Lüneburger SK Hansa spielt mit ihrer Fußballmannschaft in der viertklassigen Regionalliga Nord.
  • MTV Treubund Lüneburg v. 1848 ist mit 6000 Mitgliedern der größte Sportverein der Region. Die Fußballmannschaft spielt in der sechstklassigen Landesliga Lüneburg.
  • SV Eintracht Lüneburg, spielt mit der Fußballmannschaft in der sechstklassigen Landesliga Lüneburg.
  • VfL Lüneburg, aktuell mit der Fußballmannschaft in der sechstklassigen Landesliga Lüneburg.
  • Die SVG Lüneburg ist ein Volleyballverein, dessen Herrenmannschaft von 2009 bis 2014 in der 2. Bundesliga spielte und seit 2014 in der 1. Bundesliga spielt.
  • Handballverein Lüneburg: 2008 gegründet zählt er 350 Mitglieder. Die erste Mannschaft der Herren spielt in der Verbandsliga Niedersachsen, die der Damen in der Oberliga Niedersachsen.
  • Die Salt City Boars Lüneburg spielen derzeit in der 2. Bundesliga Nord Inline-Skaterhockey

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • April: Frühjahrsmarkt auf den Sülzwiesen; Lüneburger Wohnmobiltage[43]
  • Juni: Stadtfest
  • Juni: Lunatic Festival: gemeinnütziges Musikfestival auf dem Universitätsgelände, Coraci-Festival (ehemals Sonar): politisches Festival des AStA auf dem Campusgelände; Lüneburger Kinderfest[44]
  • Juli: Frommestraßenfest
  • September: Oktoberfest auf den Sülzwiesen und Straßenmusikfest
  • Anfang Oktober: Sülfmeistertage
  • November: Nacht der Clubs[45]
  • Weihnachtszeit: Weihnachtsstadt Lüneburg[46] – Historischer Christmarkt rund um die St. Michaeliskirche, Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus, Märchenmeile durch die Innenstadt, Projekt Lüneburg leuchtet (Giebelleuchten rund um den Marktplatz, in der Grapengießerstraße und Am Sande).

2012 haben in Lüneburg die Hansetage stattgefunden.

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aushänger des Gasthauses Krone

Lüneburg ist für besondere Gerichte bekannt: Der Heidschnuckenbraten und der Stint. Ein kleiner Fisch, der im Frühjahr Saison hat. Eine weitere kulinarische Rarität ist eine regional abweichende, dänisch beeinflusste Variante des Labskaus (Skipperlabskovs, umgangssprachlich auch Gammel danske kaus).

Lüneburg hatte einst über 80 Brauereien. Die „Lüneburger Kronen-Brauerei von 1485“ in der Heiligengeiststraße braute in Norddeutschland bekannte Biere wie das „Lüneburger Kronen-Pilsener“ und das „Moravia Pilsener“. Diese Biere werden von der Holsten-Brauerei AG in Hamburg gebraut, allerdings sind die Original-Hefestämme bei der Übernahme der Kronen-Brauerei vernichtet worden. Lediglich das ursprüngliche „Lüneburger Pilsener“ gibt es nach wie vor, wobei auch dieses inzwischen von der Holsten-Brauerei AG in Hamburg hergestellt und zwischenzeitlich nur noch im Fass verkauft wurde. Seit März 2011 wird „Lüneburger Pilsener“ in Kooperation mit der Holsten-Brauerei AG Hamburg auch wieder in Flaschen vertrieben. Es gibt noch zwei kleinere Gasthausbrauereien in Lüneburg. In der Gasthausbrauerei Nolte in der Dahlenburger Landstraße und im Brau- und Tafelhaus Mälzer in der Heiligengeiststraße besteht die Tradition Lüneburger Brauereien weiter.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Anlaufpunkt für Tourist*innen aus aller Welt entwickelt. Das mittelständische produzierende Gewerbe und Kleinbetriebe spielen eine Rolle im Lüneburger Wirtschaftsgeschehen. Veränderungen und Impulse ergeben sich aus der Universität Lüneburg, die mit ihren Studierenden zur Vitalisierung der Region beiträgt.

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industrie und Handwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind in Lüneburg angesiedelt.

Erwähnenswert sind unter anderen im Textilbereich der Modehersteller Roy Robson (der Strickwarenhersteller Lucia, einst größter Arbeitgeber der Stadt, meldete 2008 Insolvenz an), im Lebensmittelbereich die Firmen DE-VAU-GE Gesundkostwerk als einer der größten deutschen Hersteller von vegetarischen Lebensmitteln, Pickenpack Production Lüneburg GmbH (ehemals Pickenpack Hussmann & Hahn Seafood GmbH) als eines der führenden europäischen Unternehmen im Bereich Tiefkühlfisch (Teil der Pacific Andes International Holdings Limited, Hongkong) und die Molkerei Lünebest, die Teil der Hochwald Foods ist. Im Industriebereich sind die ansässigen Firmen der Pkw-Innenausstatter Yanfeng Automotive Interiors, H. B. Fuller, die Impreglon SE und der Anbieter von Industrie-Elektronik die Sieb & Meyer AG. In Lüneburg ist mit der 1614 gegründeten von Stern’schen Druckerei die älteste noch in Familienbesitz befindliche Druckerei der Welt tätig.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurpark mit Gradierwerk und Sonnenuhr
Welfenross im Clamartpark

In Lüneburg befindet sich neben dem Kurzentrum ein Kurpark mit einem Gradierwerk, Teichen, Blumenrabatten und einem Kräutergarten. Das Kurzentrum umfasst die Salztherme mit Meerwasserwellenbad, Wellness- und Saunawelt (SaLü), zudem gibt es einen Soletherapiebereich mit Anwendungen für Haut- und Atemwegsbeschwerden. Lüneburg ist kein Kurort, verfügt aber über besondere Heilmittel, wie die Lüneburger Sole (etwa 26 % Salzgehalt), mit der an Schuppenflechte erkrankte Menschen Linderung erfahren.

Weitere Grünanlagen befinden sich um den Kreidebergsee, am Kalkberg, im Liebesgrund, im Clamartpark, am Kloster Lüne, in der Ilmenauniederung und im Hasenburger Bachtal.

Seit 1978 ist die Hauptverwaltung der Tagungshotelgruppe Seminaris in Lüneburg angesiedelt.

Neue Technologien und Dienstleistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich Technologien und Dienstleistungen ist das Innovations- und Gründungszentrum e-novum zu nennen, das sich mit der Förderung von jungen Unternehmen befasst. Die Werum Software & Systems AG ist das größte Unternehmen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. In Lüneburg sind die Landeskrankenhilfe, die Volksbank Lüneburger Heide und die Sparkasse Lüneburg ansässig.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) sendet mehrmals täglich aus dem Lüneburger Studio regionale Informationen für Heide und Wendland, den Süden Hamburgs und die Niederelbe im Programm von NDR 1 Niedersachsen. Außerdem beliefert die Redaktion weitere NDR-Sender und die gesamte ARD], bei Groß-Ereignissen wie Elbe-Hochwasser oder Castor-Transporten. Mit Radio ZuSa gibt es einen lokalen Radiosender, dessen Sendungen in Lüneburg und in Uelzen produziert und gesendet werden.

Im Jahr 2006 richtete die Filmproduktionsgesellschaft Studio Hamburg Traumfabrik Niedersachsen GmbH in der ehemaligen Europazentrale von Konica Minolta im Industriegebiet Hafen ihren Firmensitz und zwei Produktionsstudios ein. Seit dem 28. August 2006 wird die Telenovela Rote Rosen für Das Erste produziert. Lüneburg ist Sitz der Gesellschaft für visuelle Kommunikation, der größten Kommunikationsagentur in Niedersachsen. Arbeitsschwerpunkt des Unternehmens ist das Handels- und Vertriebsmarketing. Die Landeszeitung für die Lüneburger Heide ist die lokale Tageszeitung für den Landkreis Lüneburg und angrenzende Gebiete. Die „Lüneburger Rundschau“ erschien bis zum 11. August 2012 als tägliche Lokalausgabe des „Hamburger Abendblatts“.

Lüneburg ist die Heimatstadt der Tatort-Hauptkommissarin Charlotte Lindholm (gespielt von Maria Furtwängler). In den Episoden „Heimspiel“ und „Schwarze Tiger, weiße Löwen“ ist Lindholm zumeist zu Besuch bei ihrer Mutter, wobei sich daraus der Kriminalfall entwickelt. Schon im Jahr 1977 war Lüneburg Schauplatz einer Tatort-Episode. Damals ermittelte Kriminalhauptkommissar Heinz Brammer (gespielt von Knut Hinz) in der Folge „Das stille Geschäft“. Im Herbst 2017 wurde eine weitere Folge mit den Tatort-Kommissaren Falk (Wotan Wilke Möhring) und Grosz (Franziska Weisz) in Lüneburg gedreht.

Lüneburg war Hauptdrehort für den Märchenfilm „Die Krone von Arkus“.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburg ist Sitz des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts, eines Landgerichts sowie des erstinstanzlichen Amtsgerichts, der Regierungsvertretung Lüneburg als Nachfolgerin der zum 1. Januar 2005 aufgelösten [Bezirksregierung, der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade sowie der Polizeidirektion Lüneburg, der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen und des Bundespolizeireviers Lüneburg. Die alte Garnisonstadt (bis 1914 war das Dragoner-Regiment Nr. 16 in der Lüner Kaserne) ist bis noch ein wichtiger Standort der Bundeswehr, auch wenn die Zahl der stationierten Soldaten seit den 1990er Jahren von etwa 9000 auf heute rund 1000 Soldaten abgenommen hat.[47] In die einstige Scharnhorst-Kaserne ist die Universität Lüneburg gezogen. In einem Teil der Schlieffen-Kaserne sitzen Behörden wie das Verwaltungsgericht, das Arbeitsgericht, das Sozialgericht, der Zoll, die Steuerfahndung und das Katasteramt. In der Theodor-Körner-Kaserne sind das Aufklärungslehrbataillon 3 „Lüneburg“ (bis Juni 2007: Panzeraufklärungslehrbataillon 3), das Sanitätszentrum Lüneburg, eine Fahrschulkompanie und einige Kleindienststellen stationiert.

Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neubau der Psychiatrischen Klinik

In Lüneburg besteht das Städtische Klinikum Lüneburg. Dieses Krankenhaus nimmt am Elbe-Heide-Krankenhausverbund teil, der mehrere Kliniken im südlichen Hamburger Umland umfasst. Am Wienebütteler Weg liegt die Psychiatrische Klinik Lüneburg, ein Unternehmen im Verbund der Gesundheitsholding Lüneburg. Als weitere Einrichtung existiert in Ochtmissen die Loewe-Stiftung, die psychisch erkrankten Menschen die Rückkehr ins Arbeitsleben ermöglicht.

Soziale Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Anbieter sozialer Dienstleistungen in Lüneburg ist der AWO-Regionalverband Lüneburg/Uelzen/Lüchow-Dannenberg, dessen Angebote sich über nahezu alle sozialen Arbeitsfelder erstrecken. Die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg betreut und fördert Menschen mit Behinderungen in der Region. Ein sozial orientiertes Unternehmen ist die Neue Arbeit Lüneburg-Uelzen gGmbH innerhalb der Diakonie Deutschland. Deren hauptsächliche Aufgabe ist die Integration von Langzeitarbeitslosen, alleinerziehenden Frauen und Menschen über 50 in den ersten Arbeitsmarkt.

In der Stadt gibt es ein großes Angebot von 120 Selbsthilfegruppen. Die Freiwilligenagentur[48] vermittelt ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement an soziale Einrichtungen der Stadt.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptgebäude der Leuphana

Die erste Schule in Lüneburg war die im 14. Jahrhundert gegründete Michaelisschule. In Lüneburg gibt es vier Gymnasien. Neben der Herderschule, der Wilhelm-Raabe-Schule und dem Gymnasium Oedeme befindet sich darunter mit dem 1406 gegründeten Johanneum Lüneburg eine der traditionsreichen Schulen Deutschlands. Außer den Grund-, Haupt- und Realschulen sind die drei Berufsbildenden Schulen am Schwalbenberg wichtig. Einen Platz im Bildungsangebot nimmt die Volkshochschule (Haagestraße 4) ein. Es gibt eine Rudolf-Steiner-Schule und eine Montessori-Grundschule.

Die 1989 gegründete Universität Lüneburg (vormals Pädagogische Hochschule), die ihren Sitz in den Gebäuden einer der aufgelösten Kasernen fand, sowie das Zentrum der Fachhochschule Nordostniedersachsen (mit Studienstandorten in Lüneburg, Suderburg und ehemals Buxtehude) sind Hilfen bei der Umstrukturierung der Stadt von einer Garnisonsstadt zu einem Dienstleistungszentrum.

Seit dem 1. Januar 2003 ist die Universität eine Stiftung des Öffentlichen Rechts. Am 1. Januar 2005 wurden Universität und Fachhochschule unter dem Dach der Stiftung Universität Lüneburg fusioniert. Mit der Neuorientierung der Universität Lüneburg wurde diese am 21. März 2007 in Leuphana Universität Lüneburg umbenannt. Als besondere Attraktion eröffnete im März 2017 das neue Hauptgebäude der Universität, das auf einen Entwurf des Architekten Daniel Libeskind zurückgeht.

Eine der größten außerschulischen Bildungseinrichtungen befindet sich in der Bockelsberghütte. Diese im Stadtteil Bockelsberg gelegene Jugendbildungsstätte ist eines der wenigen freistehenden Fachwerkhäuser Lüneburgs und beherbergt nach seiner Renovierung mehrere Träger der freien Jugendhilfe.

Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade unterhält am Standort Lüneburg ein Technologiezentrum (TZH) für die berufliche Aus- und Weiterbildung in Handwerksberufen. Das TZH Lüneburg verfügt über 43 Werkstätten mit 639 Arbeitsplätzen und 17 Unterrichtsräume mit 402 Plätzen. Pro Jahr werden dort etwa 10.000 Auszubildende in 23 unterschiedlichen Handwerksberufen im Rahmen der Technologischen Lehrlingsqualifizierung geschult. Außerdem erfolgt dort jährlich die Meisterausbildung für etwa 700 und die Technische Fort- und Weiterbildung für etwa 2.000 Handwerker. Zum TZH gehört ein Gästehaus mit 81 Zimmern und 213 Betten, in dem jährlich über 35.000 Übernachtungen stattfinden.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Lüneburg – Westseite

Stadt und Landkreis Lüneburg sind seit Dezember 2004 Teil des Hamburger Verkehrsverbundes. Der Lüneburger Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Hannover–Hamburg und wird von Zügen der Deutschen Bahn AG, der erixx GmbH und der Metronom Eisenbahngesellschaft angefahren. Die Fahrtzeit zum Hamburger Hauptbahnhof beträgt etwa 30 Minuten. Neben Regionalzügen halten in Lüneburg auch Intercity-Züge und ICE auf der Fahrt von und nach Hamburg. Nach Nordosten zweigt die Verbindung über Lauenburg nach Lübeck ab. Über eine Stichbahn wird der Dannenberger Raum versorgt. Diese Wendlandbahn ist wegen der Atommülltransporte nach Gorleben bekannt geworden. Von Lüneburg aus betreibt die OHE mehrere Bahnstrecken im Güter- und Ausflugsverkehr. Es handelt sich hier um die Bahnstrecke Lüneburg–Bleckede, Bahnstrecke Lüneburg–Soltau und die Lüneburger Hafenbahn. Durch die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e. V.(AVL) werden auf dem eben genannten Streckennetz der OHE unter dem Namen „Heide-Express“ und als „Bleckeder Kleinbahn Verwaltungsges. UG“ Fahrten mit historischen Fahrzeugen angeboten.

Die Haltepunkte Lüneburg-Kurpark, Oedeme und Rettmer werden nur noch von einem unregelmäßigen Museumsverkehr bedient. Die Stationen Ochtmissen und Sternkamp an der Buchholzbahn wurden mit der Stilllegung im Jahr 2000 vollständig entfernt.

Straßenanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburg verfügt über einen Autobahnanschluss der Bundesautobahn 39. Diese Autobahn soll in den nächsten Jahren in Richtung Süden bis Wolfsburg und Braunschweig verlängert werden, sodass mehrere Anschlussstellen im Stadtgebiet entstehen werden. Lüneburg ist über die Bundesstraßen B 4, B 209 und die B 216 an das Bundesstraßennetz angebunden. Die längste Straße Lüneburgs ist die Dahlenburger Landstraße.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Am Sande, Blick nach Osten

Der öffentliche Nahverkehr Lüneburgs wird von der KVG Stade betrieben. Von um 1926 bis 1934 bestand ein Stadtbusverkehr. Ab 1935 unterhielt die Firma Röhlsberger die Haupt- und Nebenlinien. Ein umfangreicheres Netz entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. 1955 gab es fünf Linien. 1982 wurde die Firma Röhlsberger verkauft und zum Tochterunternehmen KVG Lüneburg der KVG Stade umfirmiert. Seit 2004 gehört der Lüneburger Stadtverkehr und der regionale Busverkehr zum Hamburger Verkehrsverbund (HVV). Daraus erfolgte die neue Linienkennzeichnung nach Richtungssektoren durch Zahlen mit dem Lüneburger Präfix 5xxx. Seitdem tragen die Stadtbuslinien die Nummern 5001 bis 5015.

Gegenwärtig besteht ein innerstädtisches Stadtbusnetz mit 13 Linien, die alle im Taktfahrplan über den Bahnhof Lüneburg fahren und bis auf zwei Ausnahmen auch den zentralen Stadtplatz Am Sande anfahren. Es werden alle Stadtteile bedient – bis auf den Wilschenbruch und Hagen, die nicht an das Verkehrsnetz der KVG angebunden sind. Einzelne Linien führen über die Stadtgrenze hinaus bis in die angrenzenden Umlandgemeinden, wie Reppenstedt, Mechtersen und Vögelsen. Im Überlandverkehr ist Lüneburg im Tagesverkehr Ausgangspunkt zahlreicher Linien in die stadtnahen Umlandortschaften nach Bleckede, Salzhausen, Bardowick, sowie zu wichtigen Unterzentren (Amelinghausen, Melbeck) des Landkreises und in die Nachbarkreise. In den späteren Abendstunden und den sonstigen Verkehrsruhezeiten steht ein Anrufsammelmobil (ASM) für den wartenden Fahrgast bereit.

Mobilitätsverbund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburg verfügt als Ergänzung zum ÖPNV über ein für Klein- und Mittelstädte sehr gut ausgebautes CarSharing und ein Bike-Sharing-System. Das CarSharing wird von den Firmen Cambio CarSharing und Flinkster betrieben. Aufgrund der vielen Ausleihstationen können viele Lüneburger auf ein Privatfahrzeug verzichten, Lüneburg ist als kleinste Stadt im deutschlandweiten CarSharing-Städteranking vertreten.[49] Das Fahrradleihsystem besteht im Verbund mit StadtRAD Hamburg und wird von der Hansestadt und der Leuphana Universität finanziert.

Schiffsverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneburger Hafengebiet

Lüneburg besitzt im Zentrum den alten, nicht mehr schiffbaren Ilmenauhafen und im Osten der Stadt einen Hafen am Elbe-Seitenkanal. Im 17 Hektar großen Hafenkerngebiet werden jährlich 200.000 Tonnen Massengüter umgeschlagen.[50] Der Lüneburger Hafen liegt in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße 216.

Über den Elbe-Seitenkanal bestehen Verbindungen zur Elbe und zum Mittellandkanal. Nordöstlich von Lüneburg befindet sich das Schiffshebewerk Lüneburg.

Luftverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am östlichen Stadtrand befindet sich der Flugplatz Lüneburg. Dieser ist ein Sonderlandeplatz und für Motorflugzeuge, Motorsegler, Ultraleichtflugzeuge und Segelflugzeuge bis zu einem Maximalgewicht von 2000 kg zugelassen. Hubschrauber sind bis zu einem Gewicht von 5700 kg erlaubt. Vom Flugplatz können auch Ballonfahrten unternommen werden. Der Landeplatz wird vom Luftsportverein Lüneburg e.V. (LVL) mit seinen 100 Mitgliedern (Stand: November 2011) genutzt. Ferner dient er als Standort für eines der zwei Flugzeuge des niedersächsischen Feuerwehr-Flugdienstes.[51] In der Sommersaison (März bis Oktober) ist der Flugplatz am Wochenende von 9:00 bis 19:00 Uhr (Ortszeit) mit einem Flugleiter besetzt. Zu anderen Zeiten muss der Anflug beim Flugplatzbetreiber angemeldet werden. Platzrunden zur Schulung für Motorflugzeuge sind nicht gestattet, jedoch wird die Ausbildung für einen Ultraleicht-Pilotenschein am Platz angeboten. Die Segelflugausbildung unterliegt keinerlei Einschränkungen.

Panorama am Stintmarkt. (Die größere der Trauerweiden neben dem alten Kran, die besonders ortsbildprägend war, wurde im April 2019 aus Sicherheitsgründen gefällt und im Februar 2020 durch einen jungen Baum ersetzt.)

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Lüneburg

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lüneburger Ratssilber ist der größte erhaltene Silberschatz einer deutschen Stadt. Alle seine Stücke entstammen der Zeit zwischen 1443 und 1620. Die Originale des Ratssilbers sind nicht in Lüneburg zu sehen, sondern im Kunstgewerbemuseum Berlin (im Kulturforum am Potsdamer Platz) verwahrt; im Lüneburger Rathaus befinden sind aber originalgetreue Galvanoplastiken.

In Lüneburg gibt es etwa 300 Gaststätten.[52] Viele der Gaststättenbetriebe liegen in der Altstadt um den Stintmarkt, den Markt, die Heiligengeiststraße, die Schröderstraße und den Platz Am Sande herum, meist in historischen Gebäuden.

Das Aufklärungslehrbataillon 3 der Bundeswehr trägt den Beinamen „Lüneburg“.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Wolff: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Hrsg. im Auftrag der Provinzial-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmäler in der Provinz Hannover von Carl Wolff. Hannover 1899–1927.
  • Wilhelm Reinecke: Geschichte der Stadt Lüneburg. 2 Bände. Lüneburg 1977 (Nachdr. der Ausg. Lüneburg 1933).
  • Otto und Theodor Benecke (Hrsg.): Lüneburger Heimatbuch. 2. Auflage. 2 Bände. Carl Schünemann, Bremen 1925–1927.
  • Werner Harro König: Lüneburg. Bildnis einer Stadt. 2. Auflage. Verlag Nordland-Druck, Lüneburg 1968.
  • Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz, Peter Johannek (Hrsg.); Uta Reinhardt (Autor): Deutscher Städteatlas. Band 5 (V), Teilband 3. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Stadtmappe Lüneburg, Dortmund-Altenbeken 1994, ISBN 3-89115-044-X.
  • Friedrich Freudenthal: Erinnerungen eines hannoverschen Infanteristen von Lüneburg nach Langensalza 1866. Band 10: Schlacht bei Langensalza 1866. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2002, ISBN 3-934748-78-3.
  • Thomas Kirschbaum: Lüneburg – Leben in einer spätmittelalterlichen Großstadt. Wernigerode 2000, ISBN 3-928977-83-0.
  • Joachim Matthaei: Lüneburg. (= Deutsche Lande – Deutsche Kunst). 3., veränderte Auflage. München/ Berlin 1978.
  • Elmar Peter: Lüneburg – Geschichte einer 1000-jährigen Stadt 956–1956. 2. Auflage. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg (Hrsg.). Lüneburg 1999, ISBN 3-922616-15-1.
  • Niels Petersen: Die Stadt vor den Toren: Lüneburg und sein Umland im Spätmittelalter (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 280). Wallstein, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8353-1586-0 (Leicht überarbeitete Dissertation Uni Göttingen 2012).[53]
  • Werner H. Preuß: Lüneburger Miniaturen. Historische Beiträge zur Zeitschrift "Quadrat" 2011–2013. Almáriom, Bardowick 2014, ISBN 978-3-945264-00-3.
  • Uta Reinhardt, Wilhelm Reinecke, Gustav Luntowski: Die Straßennamen Lüneburgs. 5. Auflage. De Sulte 15, Edition Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-7675-7078-8.
  • Julius Wolff: Der Sülfmeister. Krimi im mittelalterlichen Lüneburg. Online-Text, 1999 (1883), Projekt Gutenberg-DE.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lüne-Blog (09.01.2024): Lüneburg 2023 in Zahlen: Mehr Einwohnende und Geburten
  2. Hansestadt Lüneburg - Zahlen, Daten, Fakten (Stand 31. Dezember 2019)
  3. Deutschland: Urbane Agglomerationen (Schätzung für 31. Dezember 2018)
  4. Quadrat (03/2022): Salziger Erfolg (S. 34-37)
  5. Lüne Hliuni ist das langobardische Wort für Zufluchtsort.
  6. http://www.hanseviertel-lueneburg.de/
  7. Der Ilmenaugarten - Ilmenaugarten
  8. Hansestadt Lüneburg: Das Lüneburger Senkungsgebiet
  9. Abwärts an der Frommestraße Senkungsschäden verursachen auch Absacken von Abwasserrohren. In: Landeszeitung für die Lüneburger Heide. 7. Mai 2015.
  10. Mit Lüneburg geht‘s abwärts – Senkungen und ihre Folgen. In: Landeszeitung für die Lüneburger Heide. 22. Januar 2016.
  11. Monumenta Germaniae Historica D O1. 183
  12. Susanne Stäblein: Die Lüneburger Saline und ihre Bedeutung für das mittelalterliche Lüneburg und den Ostseeraum. (= Akademische Schriftenreihe. Band V126497). 2009, ISBN 978-3-640-33112-3.
  13. Wilhelm Reinecke: Geschichte der Stadt Lüneburg. Heinrich Heine Buchhandlung K. Neubauer, Lüneburg 1977, S. 180–182.
  14. Das Lüneburger Ratssilber. Kunstgewerbemuseum Berlin, Informationsblatt Nr. 1439.
  15. Wilhelm Reinecke: Geschichte der Stadt Lüneburg. Heinrich-Heine-Buchhandlung K. Neubauer, Lüneburg 1977.
  16. Jürgen Peter Ravens: Vom Bardengau zum Landkreis Lüneburg. 2. Auflage. Verlag Nordland Druck, 1985, S. 171–172.
  17. Gerhard Schön, Deutscher Münzkatalog, Lüneburg Stadt, Nr. 1 und 2; Herbert Mader, Die Münzen der Stadt Lüneburg, Band 2, 1576–1777, S. 1187
  18. Stadtrundgänge der Geschichtswerkstatt Lüneburg e.V.
  19. Gedenkstätte „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg. In: Psychiatrische Klinik Lüneburg.
  20. Helmut C. Pless: Lüneburg 45. Lüneburg 1982, S. 26.
  21. Helmut C. Pless: Lüneburg 45. Lüneburg 1982, S. 46.
  22. Helmut C. Pless: Lüneburg 45. Lüneburg 1982, S. 47.
  23. Helmut C. Pless: Lüneburg 45. Lüneburg 1982, S. 197.
  24. Deutscher Städtetag: Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden. Braunschweig 1952, S. 385.
  25. Deutscher Städtetag: Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden. Braunschweig 1952, S. 377.
  26. Die Kapitulation auf dem Timeloberg. In: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – Bezirksverband Lüneburg / Stade. (PDF, 16. S.; 455 kB)
  27. Bürgerbrief. Mitteilungen des Bürgervereins Lüneburg e.V. Nummer 75, vom Mai 2015, S. 12; abgerufen am: 1. Mai 2017.
  28. Nds. Ministerialblatt Nr. 43 (2007), S. 1190.
  29. 29,0 29,1 Statistisches Bundesamt: Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982 (1983), ISBN=3-17-003263-1
  30. Die Hansestadt im Überblick. In: Lüneburg.de, mit Einwohnerentwicklung in der Hansestadt Lüneburg 1997–2017 (PDF).
  31. Stadt Lüneburg Religion, Zensus 2011
  32. Landtagswahlkreise ab 16. Wahlperiode. Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Niedersächsischen Landtag. Anlage zu § 10 Abs. 1 NLWG, S. 4. ( [1]; 87 kB)
  33. Beschreibung der Wahlkreise. Anlage zu § 2 Abs. 2 Bundeswahlgesetz. In: Achtzehntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes. Anlage zu Artikel 1. Bonn 18. März 2008, S. 325. ( [2]; 200 kB)
  34. Rat der Hansestadt Lüneburg. In: Lüneburg.de.
  35. Sitzzuteilung Gemeindewahl 2021. In: Stadt Lüneburg. Abgerufen am 19. Mai 2018.
  36. o. V.: Drape, Hans in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 12. Januar 2018.
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  38. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens {{{ref_2}}} wurde kein Text angegeben.
  39. Halle für Kunst
  40. Abgedruckt bei Hans-Peter Hock: Der Dresden Football Club und die Anfänge des Fußballs in Europa. Arete, Hildesheim 2016, ISBN 978-3-942468-69-5, S. 18–20.
  41. Hans-Peter Hock, Matthias Sobottka: Neues zu den Anfängen des Fußballs in Deutschland. Wilhelm Görges und Richard E. N. Twopeny in Lüneburg. In: SportZeiten. 17. Jahrgang, Heft 1, 2017, S. 53–71.
  42. Erhard Rölcke, Erich Husmeier: 130 Jahre Fußball in Stadt- und Landkreis Lüneburg. Lüneburg 2016, ISBN 978-3-9815738-5-5.
  43. Lüneburger Wohnmobiltage
  44. Lüneburger Kinderfest
  45. Nacht der Clubs
  46. Weihnachtsstadt Lüneburg
  47. Kinderbetreuung à la Bundeswehr in Lüneburg
  48. Freiwilligenagentur
  49. „CarSharing Städteranking“ Bundesverband CarSharing
  50. |wayback=20140429114815 Binnenhafen Lüneburg. Süderelbe AG
  51. Flugplatz Lüneburg. In: niedersachsen.de, (Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr auf die Anfrage des Abgeordneten Enno Hagenah (GRÜNE) vom 14. September 2009.)
  52. Lüneburger Nächte sind lang. In: welt.de
  53. Diss. 2012, Kurzportrait auf der Uni Website


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