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Ostpreußisches Landesmuseum

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Ostpreußisches Landesmuseum

Das Ostpreußische Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung in Lüneburg erinnert an die Geschichte, Kunst und Kultur, aber auch an Landschaft und Tierwelt Ostpreußens. Das kulturhistorische Museum, welches 1987 eröffnet wurde, wird heute von Joachim Mähnert geleitet. In seinem umfassenden geographischen und historischen Anspruch ist es weltweit einzigartig. Seit 2010 ist sein Auftrag um eine Deutschbaltische Abteilung erweitert worden. Das Museum wurde über drei Jahre umgebaut, modernisiert und am 26. August 2018 wiedereröffnet.[1]

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Vorgänger in Königsberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Ostpreußische Landesmuseum entstand nach dem Ersten Weltkrieg im Königsberger Schloss. Gleich nach der Novemberrevolution setzte sich der Schlossbaumeister Otto Lindemann dafür ein, die königlichen Räume als Museum zu erhalten. Darüber hinaus regte der Provinzialkonservator Richard Dethlefsen an, im Schloss ein Ostpreußisches Landesmuseum einzurichten; denn die Unterbringung der drei Königsberger Sammlungen war mangelhaft. Nach dem Gesetz vom 8. Mai 1920 wurden die Gemäldegalerie, das Ostpreußische Provinzialmuseum und das Prussia-Museum unter dem Begriff Ostpreußisches Landesmuseum zusammengefasst und in die staatliche Schutzliste eingetragen. Hans Gerlach, Eduard Anderson und Friedrich Lahrs trieben die Planungen voran. Am 18. Januar 1921 eröffnete Manfred Graf von Brünneck-Bellschwitz den ersten Teil der Galerie im Krönungsgang. Unter einem Museumsdirektor – dem Kunsthistoriker Alfred Rohde – zusammengelegt wurden die drei Abteilungen erst 1927.[2]

Auftrag in Lüneburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum in Lüneburg sammelt Kulturgut aus Ostpreußen und dem Baltikum, um diesen Teil deutscher Geschichte zu bewahren, zu erforschen und im nationalen wie internationalen Rahmen zu vermitteln. Mit diesem länderübergreifenden Ansatz will das Museum einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Da das historische Ostpreußen heute zu Litauen, Polen und Russland gehört und die Deutsch-Balten auf den Gebieten der heutigen Republiken Estland und Lettland lebten (und wieder leben), pflegt das Museum zu Kultureinrichtungen dieser Länder einen intensiven Austausch.[3] Träger des Ostpreußischen Landesmuseums ist die Ostpreußische Kulturstiftung. Das Museum wird durch die Bundesregierung auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und das Land Niedersachsen auf Grundlage des §96 BVFG institutionell gefördert. Für die Förderung durch den Bund ist die oder der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zuständig; für Niedersachsen ist es das Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Die grenzüberschreitende Kulturarbeit ist von zentraler Bedeutung. Jedes Jahr werden mehrere Ausstellungen des Ostpreußischen Landesmuseums in Museen in Polen, Russland und Litauen präsentiert. Daneben werden jährlich weitere grenzüberschreitende Projekte, wie Studienreisen oder internationale Schulprojekte, durchgeführt. Gemeinsame Veranstaltungen sollen die gegenseitigen Vorurteile abbauen und damit zu einem besseren Verständnis zwischen den Deutschen und ihren östlichen Nachbarn beitragen. Ziel ist es, einen wesentlichen Beitrag zu einem weiter zusammenwachsenden, friedlichen Europa zu leisten.[4]

Rückseite Ritterstraße

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niedersachsen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptansiedlungsgebiet von Millionen Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten jenseits von Oder und Neiße. In der Lüneburger Region waren Anfang der 1950er Jahre so viele Ostpreußen ansässig, dass man hier zeitweilig vom „Klein-Ostpreußen“ in der Heide sprach.[5] Zu jener Zeit bemühten sich die Vertriebenen um die Bewahrung ihrer kulturellen Identität.

1958 entstand so aus der Initiative des 1906 in Tilsit geborenen Forstmeisters Hans-Ludwig Loeffke und anderer Ostpreußen das ehrenamtlich geführte „Ostpreußische Jagdmuseum – Wild, Wald und Pferde“ im Lüneburger Alten Kaufhaus am Alten Kran. Ein Jahr später fiel es einer Brandstiftung zum Opfer.[6] Siegfried Lenz schildert diesen Brand in seinem 1978 erschienenen Roman Heimatmuseum. Anders als im Roman richtete sich die Lüneburger Brandstiftung aber nicht gegen das Museum. Der Schaden war dennoch groß, nur vereinzelte Exponate konnten gerettet werden. 1964 konnte es an neuem Standort in der Lüneburger Salzstraße neu eröffnet werden.

Anfang der 1980er Jahre erfolgte eine Umbenennung in „Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum“. Dies geschah aufgrund der von der Bundesregierung 1982 erarbeiteten „Grundsatzkonzeption zur Weiterführung der ostdeutschen Kulturarbeit“, welche die Gründung von „Landesmuseen der großen ostdeutschen Regionen“ vorsah. Das Ostpreußische Landesmuseum war das erste dieser Art. In einem mehrstöckigen Neubau wurde es 1987 zum Ostpreußischen Landesmuseum umgestaltet. Seitdem wird die Museumsarbeit mit hauptamtlich beschäftigten Wissenschaftler'innen professionell betrieben. Gründungsdirektor war Friedrich Jacobs.

Bereits in der Eröffnungsphase stellte sich heraus, dass die Museumsfläche den Anforderungen eines Landesmuseums nicht genügte. Seit den 1990er Jahren wurden unterschiedliche Erweiterungskonzepte verhandelt, die u. a. die Integration einer Deutschbaltischen Abteilung beinhalteten, welche 2010 formal beschlossen und als zusätzliches Satzungsziel aufgenommen wurde. Diesbezüglich war schon 2008 von der Deutschbaltischen Kulturstiftung mit Unterstützung des Landes Niedersachsen das in der Heiligengeiststraße, dem zentralen Platz „Am Sande“ nahe gelegene „Scharffsche Haus“ erworben worden. Das ehemalige Brau- und Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert dient inzwischen als Sitz der Museumsverwaltung; im Erdgeschoss befindet sich das Museumscafé. Auch konnte so der Museumszugang in die touristenstarke Lüneburger Altstadt verlegt werden.

Kunstabteilung in der Dauerausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums

Im Rahmen der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen 2013–2018 wurde hinter dem „Scharffschen Haus“ vom Büro Gregor Sunder-Plassmann ein Neubau als Museumsfoyer- und Sonderausstellungsbau errichtet. Er stellt auch den Zugang für das benachbarte Brauereimuseum dar. Zugleich wurde die Dauerausstellung vollständig überarbeitet, thematisch erweitert und mit einer Dauerleihgabe aus dem 2016 geschlossenen Museum Stadt Königsberg in Duisburg ergänzt. Neben der Deutschbaltischen Abteilung sind jetzt auch Themen nach 1945 wie etwa die „Integration der Vertriebenen nach 1945“ sowie „Bewahrung des deutschen Kulturerbes im früheren Ostpreußen und dem Baltikum heute“ neu in die ständige Präsentation aufgenommen worden. Die überarbeitete Dauerausstellung wurde am 26. August 2018 fertiggestellt und in Anwesenheit von Staatsministerin Monika Grütters, dem niedersächsischen Minister Björn Thümler sowie den Botschaftern aller drei baltischen Staaten feierlich eröffnet. Das zuständige Ausstellungsgestaltungsbüro war homann güner blum aus Hannover.

2018 wurde bekannt, dass Bund und Niedersachsen Gelder für einen weiteren Erweiterungsschritt vorgesehen haben. Auf einem direkt angrenzenden derzeitigen Parkplatz soll ein Neubau als Lückenschluss in der Ritterstraße entstehen, in dem auf ca. 700 Quadratmetern ab 2024 die erste und bislang einzige Dauerausstellung zum Philosophen Immanuel Kant realisiert werden soll.[7][8]

Dauerausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf über 2.000 Quadratmetern und drei Etagen verteilt, werden in mehreren Kapiteln Themen rund um die Landschaft, Geschichte und Kultur Ostpreußens und der Deutschbalten präsentiert. Die Darstellung folgt einer groben Chronologie von der Frühzeit bis in die Gegenwart, die von epochenübergreifenden Querschnittsthemen wie „Bernstein“ oder „Literatur“ unterbrochen wird.

Landesgeschichte

Die Präsentation ist geprägt von seltenen und aussagestarken Stücken, mit denen Macht und Herrschaft, aber auch die Ideen bzw. technische Entwicklungen vom Mittelalter über die Aufklärung, von der 1848er-Revolution bis zum Nationalismus abgebildet werden. Die spezifische Darstellung der Region ist wiederholt in gesamtdeutsche oder europäische Erzählungen eingebettet, wobei auch Geschichtsinterpretationen und Narrative aus Polen und Russland Erwähnung finden. Für die Darstellung der letzten 80 Jahre werden intensiv Zeitzeugenvideos verwendet.

Außenansicht Scharffsches Haus mit dem Eingang zum Ostpreußischen Landesmuseum von der Heiligengeiststraße

Die Landesgeschichte ist unterteilt in folgende Kapitel:

  • Ur- und Frühgeschichte (Prußen)
  • Der Staat des Deutschen Ordens in Preußen
  • Das Herzogtum und spätere Königreich Preußen bis zu den Befreiungskriegen
  • Die Provinz Ostpreußen im 19. Jahrhundert
  • Ostpreußen im Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik
  • Ostpreußen 1933 bis 1945
  • Flucht, Vertreibung, Ankunft und Integration in der Nachkriegszeit
  • Erinnerungskultur heute: in Deutschland und in der Zielregion

Naturkunde und Jagd

Naturgetreue Dioramen in klimatisierten Überdruckvitrinen und Tierpräparate vermitteln einen Eindruck ostpreußischer Landschaften, zum Beispiel Kurische Nehrung, Masuren, Rominter Heide und Elchwald. Die besondere Flora und Fauna wird abgebildet.

Auf Basis der umfangreichen Jagdsammlung des Vorläufermuseums bilden die jagdlichen Traditionen einen eigenen Schwerpunkt, insbesondere das Jagdrevier Rominten. Ein Ausblick in die moderne Jagd greift auch heutige Diskussionen um Wert und Berechtigung des Waidwerks auf.

Mit der Darstellung der Pferdehaltung in Ostpreußen unter besonderer Berücksichtigung des Trakehner Warmblutpferdes und seiner Zucht wird ein weiterer naturkundlicher Schwerpunkt angeboten.

Alle naturkundlichen Module sind stark von kinderfreundlichen Hands-On-Angeboten geprägt.

Naturkundeabteilung in der Dauerausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums

Bernstein

An der sogenannten Bernsteinküste Ostpreußens erfolgt bis heute der Großteil der weltweiten Bernsteingewinnung. Das Museum zeigt die Vielfalt des Materials, seine Gewinnung und Verarbeitung, zahlreiche Inklusen sowie kunsthandwerklich herausragende Einzelbeispiele.

Malerei, Graphik und Plastik

Das Ostpreußische Landesmuseum verfügt über weit mehr als tausend Gemälde und über 10.000 Graphiken. In einer eigenen Abteilung wird die Königsberger Kunstakademie sowie die Künstlerkolonie Nidden hervorgehoben thematisiert. Neben heute wenig bekannten Namen sind auch Größen wie etwa Lovis Corinth und Käthe Kollwitz zu sehen.

Geistesgeschichte

Ostpreußen prägte viele Geistesgrößen von internationaler Bedeutung. Die Ausstellung erinnert u. a. an Nikolaus Kopernikus, Simon Dach, Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder und E.T.A. Hoffmann. Neben der Darstellung des religiösen Lebens in Ostpreußen, u. a. mit einer Rubrik Judaika, werden auch die Königsberger Albertus-Universität sowie allgemein Wissenschaft aus Ostpreußen thematisiert.

Bereich Herzogtum in der historischen Abteilung der Dauerausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums

Deutschbaltische Abteilung

Den Deutschbalten, die über Jahrhunderte eine Kulturbrücke zwischen Ost und West darstellten und als die kulturell, politisch und ökonomisch dominierende Soziogruppe zu einem engen Austausch Westeuropas mit dem russischen Zarenreich beitrugen, ist eine eigenständige Abteilung gewidmet. In ihr werden die mittelalterlichen Anfänge mit besonderer Berücksichtigung der Hanse angesprochen, der Schwerpunkt liegt aber in der russischen Zeit ab dem frühen 18. Jahrhundert. Dabei findet das Leben in den Städten sowie des Adels auf seinen Herrensitzen besondere Beachtung. Die Abteilung endet mit dem Ende der deutschbaltischen Privilegien im späten 19. Jahrhundert, ihr Wirken als Minderheit in den neuen Republiken nach 1918 sowie das Ende deutschbaltischer Siedlung durch die Umsiedlung 1939 im Rahmen des Hitler-Stalins-Paktes.

Wechselausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ostpreußische Landesmuseum präsentiert in seinen neuem Wechselausstellungsbereich jährlich vier bis sechs Wechselausstellungen. Von 1987 bis 2018 wurden gut 150 Ausstellungen in Lüneburg gezeigt. Aufgrund seines nationalen Auftrags zeigt das Museum ebenfalls jährlich mehrere Ausstellungen an anderen Orten in Deutschland.

  • Käthe Kollwitz – Die Welt in Schwarz und Weiß (2019) (Kabinettausstellung)
  • Im Kleinen groß – Dem Maler Horst Skodlerrak zum 100. Geburtstag (2019 / 2020)[9]
  • „Ein Meister des kleinen Formats – Naturszenen des Jagdmalers Reinhold Feussner“ (2019) (Kabinettausstellung)
  • „Balance und Perspektive – Retroperspektive des Künstlers Hubertus von der Goltz“ (2019)
  • „Als Kostbarkeiten empfunden – Aquarelle von Heinrich Bromm“ (2019) (Kabinettausstellung)
  • „Johannes Niemeyer – Küsten und Städte. Bilder aus dem Baltikum“ (2018/2019)
  • „Grossformatiges – Gross-Art [ige] Kunst“ (2018)
  • „Der Baltische Weg zur Freiheit“ (2018)
  • „Carl Knauf – Licht über Sand und Haff“ (2017/2018) (mit Katalog)
  • „Johannes Bobrowskis Litauen: Beiderseits der Memel, zwischen Osten und Westen“ (2017)
  • „Juri Pawlov: Gesichter aus Kaliningrad/Königsberg“ (2017)
  • „Bernstein. Goldenes Fenster zur Vorzeit“ (2016/2017) (mit Katalog)
  • „Der Schreiadler. Kleiner Adler mit großen Problemen“ (2016)
  • „Backsteinarchitektur im Ostseeraum. Neue Perspektiven der Forschung“ (2016) (mit Katalog)
  • „Wolfskinder. Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“ (2016)
  • „Erinnertes Leben – Gelebte Erinnerung. Arno Surminski zum 80. Geburtstag“ (2014)
  • „Zwischen Holstein und Königsberg. Karl Storch 1864–1954“ (2014)
  • „‚Alles brannte!‘ Jüdisches Leben und seiner Zerstörung in den preußischen Provinzen Hannover und Ostpreußen“ (2013/2014) (mit Katalog)
  • „Im Streit der Stile. Die Künstlerkolonie Nidden zwischen Impressionismus und Expressionismus“ (2013/2014) (mit Katalog)
  • „Das Erleben des Elementaren. Der Expressionist Karl Eulenstein“ (2013)
  • „Glanz und Elend. Mythos und Wirklichkeit der Herrenhäuser im Baltikum“ (2012/2013) (mit Katalog)
  • „Vertraute Ferne. Kommunikation und Mobilität im Hanseraum“ (2012) (mit Katalog)
  • „Ich übertrage das Gefühl. Der ostpreußische Maler Eduard Bischoff (1890–1974)“ (2011/2012)
  • „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ (2011)
  • „Fahrt in die Sonne. Ernst Mollenhauer in der Künstlerkolonie Nidden“ (2010/2011)
  • „Königin Luise von Preußen. Leben und Mythos“ (2010)
  • „Der ostpreußische Maler Karl Friedrich Kunz“ (2008)
  • „Der Mythos Trakehnen – 275 Jahre Hauptgestüt Trakehnen“ (2007)
  • „Gestaltet in Ostpreußen – Der Bildhauer Hermann Brachert“ (2007)
  • „‚Zum Besten der Ostpreußenhilfe‘ – Spenden für den Wiederaufbau ab 1915“ (2006/2007) (mit Katalog)
  • „Zwischen Haff, Heide, Harz und Helgoland – 100 Jahre staatlicher Naturschutz“ (2006)
  • „Königsberg in Bildern und Visionen“ (2005)
  • „Kirche im Dorf: Ausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz,“ Berlin (2003/2004)
  • „100 Jahre Cadiner Keramik – 1903–2003“ (2003) (mit Katalog)
  • „Volkskunde des Memellandes – Die Sammlung Hugo Scheu aus Heydekrug“ (2002)
  • „Emil Stumpp, Köpfe und Landschaften aus bewegter Zeit“ (2001)
  • „Kunst aus dem Deutschordensland Preußen“ (2001) (mit Katalog)
  • „Frühe Ansichten Ost- und Westpreußens im Steindruck“ (2001)
  • „Bernsteinschätze aus der Marienburg“ (2000) (mit Katalog)
  • „Juden in Ostpreußen“ (1998) (mit Katalog)

Bibliothek[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bibliothek umfasst deutlich mehr als 15.000 Titel. Der Schwerpunkt der Spezialbibliothek liegt auf Publikationen zu Ost- und Westpreußen, dem deutsch-baltischen Siedlungsgebiet, zum Deutschen Orden, der Geschichte Ostpreußens und den Themen der nach 1945 erfolgten Integration und Bewahrung der kulturellen Identität der aus Ost- und Westpreußen Vertriebenen. Ein wichtiger Bestandteil sind Biographien, Prosa und Lyrik von Menschen, Schriftstellern und Dichtern, die ihre Heimat in Ost- und Westpreußen hatten. Sie kann über den Hamburger Universitätskatalog recherchiert werden und im Lesesaal des Nordostinstituts genutzt werden.

Kulturreferat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das an das Ostpreußische Landesmuseum angegliederte Kulturreferat widmet sich den Themen Ostpreußen und historisches Baltikum. Seine Aufgabe ist es, über die vielfältigen Aspekte der Kultur und Geschichte der Deutschen in diesen Gebieten zu informieren und sie einem breiten Publikum bekannt zu machen.

Über das Kulturreferat finden über das ganze Jahr verteilt regelmäßige Veranstaltungen, wie Vorträge, Seminare, Tagungen, Lesungen, Buchvorstellungen, Filmvorführungen und Konzerte, statt. Zudem organisiert das Kulturreferat – oftmals in Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in Deutschland, Polen, Russland, Estland, Lettland und Litauen – Schulprojekte, Lehrerfortbildungen und Studienfahrten, um Menschen miteinander in Dialog zu bringen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ostpreußische Landesmuseum liegt in der Altstadt Lüneburgs. Der Bahnhof befindet sich in etwa 10 bis 15 Minuten Entfernung.

Zertifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum wurde 2011 vom Museumsverband Niedersachsen/Bremen als professionell arbeitende Einrichtung im Rahmen der Museumsregistrierung zertifiziert. 2019 wurde das Museumsgütesiegel für weitere sieben Jahre ausgestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jörn Barfod: Das Ostpreußische Landesmuseum – Entstehung und Entwicklung. In: Jahrbuch für ostdeutsche Volkskunde, 34/1991, S. 381–399,
  • Ronny Kabus (Hg.): Ostpreußen. Landschaft, Geschichte, Kultur. Husum Verlag, Husum 1997, ISBN 3-88042-812-3.
  • Ronny Kabus: Museum mit Zukunft? Der Beitrag des Ostpreußischen Landesmuseum zur Erforschung, Pflege und Verbreitung von Geschichte und Kultur Ostpreußens. In: Neue Forschungen zur Geschichte des Preussenlandes, vornehmlich zur neueren Kulturgeschichte. Marburg, 2003. S. 209–228.
  • Ronny Kabus: Lenin Luther Lorbass. Erbarmung! Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7322-9968-3, S. 246–301.
  • Joachim Mähnert: Von Lüneburg in die Welt. Transnationale Kulturarbeit im Ostpreußischen Landesmuseum. In: Vertraute Ferne. Kommunikation und Mobilität im Hanseraum, Husum 2012, S. 100–106., ISBN 978-3-89876-632-6
  • Joachim Mähnert: Das Deutschbaltische Museum als Abteilung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums 2012, Oldenburg, 2011. S. 8–20, ISBN 978-3-923149-66-7
  • Joachim Mähnert: Ein Ostpreußenmuseum ohne Ostpreußen? Welche Zukunft regionale Museumsarbeit in 1.000 Kilometer Distanz haben kann. In: Matthias Dreyer, Alexander Eggert, Giesela Wiese (Hrsg.): Museum machen. Museen zwischen Volkskunde und Management. Eine Festschrift für Rolf Wiese zum 65. Geburtstag. Ehestorf 2017, S. 195–214.
  • Ulrich Müller: Flucht ins Museum? Flucht im Museum? Das Ostpreußische Landesmuseum Lüneburg zwischen Mythos, Erinnerung, Geschichte und Gegenwart. In Museum revisited. Transdisziplinäre Perspektiven auf eine Institution im Wandel. Transcript Verlag, Bielefeld 2010, S. 249–260, ISBN 978-3-8376-1377-3.
  • Silke Straatman: Elche, Bernstein und Planetenforscher. Kinder entdecken das Ostpreußische Landesmuseum. Husum Verlag, Husum 2006, ISBN 978-3-89876-303-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das neue Haus weitet den Blick auf Europa, Landeszeitung vom 28. August 2018.
  2. Das Schloss wird zum Ostpreußischen Landesmuseum, in: Wulf D. Wagner, Heinrich Lange: Das Königsberger Schloss. Eine Bau- und Kulturgeschichte. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-1953-0, S. 385–407.
  3. Lettischer Staatspräsident besucht das Ostpreußische Landesmuseum. Bericht in der Landeszeitung vom 23.02.2019. Abgerufen am 2. September 2019.
  4. Leitbild des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg
  5. Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 9. Februar 1950.
  6. Der Spiegel (1960)
  7. Geschichte des Ostpreußischen Landesmuseum auf der Website des Museums. Abgerufen am 18. August 2019.
  8. Bericht der Landeszeitung Lüneburg vom 9. März 2018. Abgerufen am 18. August 2019.
  9. Im Kleinen groß. Dem Maler Horst Skodlerrak zum 100. Geburtstag. Abgerufen am 20. November 2019 (30. November 2019 – 1. März 2020).


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