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Altstadt

Aus Lünepedia

Altstadt
Höhe 17m
Breitengrad 53° 14' 59.95"
Längengrad 10° 24' 29.977"
Einwohner*innen 6027 (Stand 2019)
Postleitzahl 21335


Die Altstadt ist das zentrale Stadtviertel der Hansestadt Lüneburg und ihre historische Keimzelle, aus der sich die Stadt über die Jahrhunderte entwickelt hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Verwaltungsgrenzen des Stadtteils

Die Altstadt ist Lüneburgs zentraler Stadtteil. Sternförmig grenzen acht Stadtteile an: Goseburg-Zeltberg, Lüne-Moorfeld, Schützenplatz, Kaltenmoor, Rotes Feld, Mittelfeld, Weststadt und Kreideberg. Im östlichen Teil wird der Stadtteil von der Ilmenau durchflossen; im Westen liegt der Kalkberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die westliche Altstadt von Lüneburg entstand oberhalb eines Salzstockes. Über den Abbau von Salz kam die Stadt zu Reichtum und Wohlstand, was die Architektur der Stadt bis heute repräsentiert. Das Salz, auch „weißes Gold“ genannt, wurde über den Schiffsweg vom alten Lüneburger Hafen bis nach Lübeck transportiert. Von dort aus wurde es in die ganze Welt verschifft. Erst 1980 endete der Salzabbau in Lüneburg.[1][2][3]

Das Senkungsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häuser zwischen der Lüneburger Saline und dem Kalkberg stehen über dem Salzstock, der vom Grundwasser abgelaugt wird. Dadurch senkt sich die Erdoberfläche allmählich. Durch erhöhtes Soleabpumpen für die Salzgewinnung, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, erreichte die Senkung an wechselnden Stellen drei bis fünf Zentimeter pro Jahr. Dadurch entstand das „Senkungsgebiet“. Die Häuser und Kirchen am Rande des Gebietes mussten abgerissen werden, da sie ihre Stabilität verloren (die Marienkirche 1818 und die Lambertikirche 1861). 1980 wurde die Saline, aufgrund der Senkung und der Unrentabilität der Salzgewinnung, geschlossen. Die Senkungen werden seit 1946, an 240 Messpunkten, alle zwei Jahre geprüft. Die Senkungen sind bis heute noch nicht zum Stillstand gelangt.[4]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß dem Zensus 2011 waren 45,6 % der Einwohner*innen der Hansestadt Lüneburg evangelisch, 9,1 % römisch-katholisch und 45,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[5] Die drei verbliebenen Kirchen der Altstadt St. Johannis, St. Michaelis und St. Nikolai sind seit der Reformation evangelisch.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der historische Stadtkern Lüneburgs hat den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden. Dadurch ist die Altstadt von historischen Plätzen, Backsteinkirchen und -häusern sowie von Patrizierhäusern mit Treppengiebeln geprägt.

Lüneburg verfügt über 1000 Baudenkmäler. Viele der Attraktionen sind im Stadtzentrum nah beieinander und fußläufg erreichbar.

In der Altstadt stehen die drei verbliebenen Stadtkirchen, St. Johannis, St. Michaelis und St. Nikolai. Die Lambertikirche musste 1861 wegen Baufälligkeit abgerissen werden, da sie am Rande des Senkungsgebietes stand. Ihr Uhrwerk und ihre Sonntagsglocke von 1712 findet man heute im Dachreiter der Heiligengeistschule, dem alten „Spital zum Heiligen Geist“, welches als Seniorenstift und Grundschule dient.

Das Lüneburger Rathaus steht ebenfalls in der Altstadt. Ein unbekannter Meister hat die berühmte Gerichtslaube, den ehemaligen Ratssaal, gestaltet. Im Rathausturm befindet sich ein Porzellanglockenspiel. Dieses besteht aus 42 Glocken aus Meißner Porzellan. Seit seinem Baubeginn 1230, wurde es über die Jahrhunderte immer weiter ausgebaut und gilt heutzutage als größtes mittelalterliches Rathaus Norddeutschlands.

Den Lunabrunnen, welcher vor dem Rathaus steht, ziert eine bronzene Statue der Mondgöttin mit Pfeil und Bogen. Das Original von 1532 wurde 1970 gestohlen und eingeschmolzen. Die heutige Büste ist eine Nachbildung von 1972.

Das ehemalige Lüneburger Schloss der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg befindet sich ebenfalls am Markt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Das Glockenhaus (altes Zeughaus) am Glockenhof sowie die Alte Ratsapotheke von 1958 in der Großen Bäckerstraße.

Im Bereich des alten Hafens steht noch die Barockfassade des Alten Kaufhauses. Dieses ist in seinen übrigen Teilen abgebrannt und wurde durch einen Neubau, für die Feuerwehr, ersetzt. Heutzutage wird es modernisiert als Hotel genutzt.

Der Alte Kran ist eine bis heute funktionsfähige mittelalterliche Holzkonstruktion. In seinem Inneren befinden sich zwei große Laufräder, die das Heben und Senken des Kranseils ermöglichen.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis ins 17. Jahrhundert basierte die Wirtschaft Lüneburgs insbesondere auf der Produktion und dem Handel von Salz. Zusätzlich wurde die Wirtschaft durch das Speditions- und Brauereiwesen belebt. 1847 erhielt Lüneburg einen Anschluss an die Eisenbahnstrecke Harburg-Hannover. Dadurch siedelten sich zahlreiche Industrieunternehmen in der Stadt an und die Bedeutung als Verwaltungszentrum wuchs.[7]

Seit den 1990er Jahren hat sich der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Lüneburgs entwickelt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Verkehrsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Abbildung der Stadtbuslinien, die in der Altstadt Lüneburgs verkehren.

Der öffentliche Nahverkehr wird von der Kraftverkehr GmbH (KVG) Stade betrieben. Von 1926 bis 1934 bestand ein Stadtbusverkehr. Ab 1935 betrieb die Firma Röhlsberger die Haupt- und Nebenlinien. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein umfangreicheres Liniennetz. 1955 existierten fünf Buslinien. Im Jahre 1982 wurde die Firma Röhlsberger verkauft und zum Tochterunternehmen KVG Lüneburg der KVG Stade umfirmiert. Seit 2004 gehören der Stadtverkehr und der regionale Busverkehr Lüneburgs zum Hamburger Verkehrsbund (HVV). Daraus folgte eine neue Linienkennzeichnung nach Richtungssektoren, durch Zahlen mit dem Präfix 5xxx. Die Stadtbuslinien tragen seitdem die Nummern 5001 bis 5015.[8]

Im Stadtgebiet Lüneburgs besteht ein Busliniennetz mit 13 Linien. Diese fahren im Taktfahrplan, zwischen 5:20 und 21:00. Werktags fahren die meisten Busse im 20 Minuten-, samstags im 30 Minutentakt. Einige Linien fahren stündlich. Sonntags vergrößert sich der Takt auf eine Stunde.

Alle Linien fahren über den Bahnhof und bis auf zwei Ausnahmen fahren diese auch den zentralen Stadtplatz, Am Sande an. Alle Stadtteile, bis auf Wilschenbruch und Hagen, werden bedient. Diese sind nicht an das Verkehrsnetz der KVG angebunden. Außerhalb der Zeiten des Stadtbusverkehrs stehen Fahrten des Anruf-Sammel-Mobils (ASM) zur Verfügung. Diese müssen vorab telefonisch angefordert werden.[9]

Mobilitätsverbund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ergänzung zum Busverkehr gibt es ein dichtes Netz für Fahrradverleih und Carsharing. Lüneburg ist als kleinste Stadt im deutschlandweiten „Car-Sharing-Städte-Ranking“ vertreten.[10] Das Fahrradverleihsystem besteht im Bund mit StadtRAD Hamburg. Diese wird von der Hansestadt und der Leuphana-Universität finanziert.[11] Seit dem 17. März 2020 erfolgt das Entleihen von Fahrrädern über die „Call a Bike-App“. In der Altstadt Lüneburgs befinden sich Stationen zum Entleihen an der Kreuzung Rote Straße/Am Sande, weitere am Ochsenmarkt und am Bahnhof.

Bahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Östlich der Lüneburger Innenstadt befindet sich der Bahnhof. Bis zum Rathaus benötigt man zu Fuß ca. 10-15 Minuten.[12]

Fußgängerzonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine typische Fußgängerzone, die Grapengießerstraße.

Lüneburgs Stadtgebiet besteht größtenteils aus Fußgängerzonen. Seit 1994 ist Lüneburgs Innenstadt, abgesehen von Taxis und Linienbussen, autofrei. Die erste Fußgängerzone und die bis heute noch wichtigste ist die Große Bäckerstraße, welche im August 1968 umgewidmet wurde.[13][14] Sie verläuft zwischen dem Platz Am Sande und dem Rathausmarkt und ist ca. 300 Meter lang. In der Vergangenheit wohnten in der Bäckerstraße zahlreiche Lüneburger Patrizier. Große Backsteinhäuser der Straße zeugen vom Reichtum der Sülfmeister.

Der Kern der Lüneburger Fußgängerzonen und gleichzeitig der Flaniermeile liegt heute zwischen der Heiligengeiststraße und dem Marktplatz sowie zwischen Wasserviertel/Am Berge und Schröderstraße/An der Münze.[13]

Eine Karte der Fußgängerzonen der Altstadt Lüneburgs.










Soziale Aktivitäten und Angebote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wochenmarkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wochenmarkt auf dem Rathausplatz.

Der Wochenmarkt der Stadt Lüneburg befindet sich auf dem Rathausplatz. Er findet zweimal in der Woche statt, mittwochs und samstags von 07 Uhr bis 13 Uhr. Dabei werden frisches Obst und Gemüse, Blumen, Käse, Fisch und Wurst sowie weitere regionale und saisonale Produkte angeboten.[15]

Gaststätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es befinden sich ca. 300 Gaststätten in Lüneburg. Viele davon befinden sich in der Altstadt, in historischen Gebäuden. Diese befinden sich am Stintmarkt, dem Rathausmarkt und um den Platz Am Sande. Manche Gaststätten befinden sich jedoch auch in der Heiligengeiststraße oder in der Schröderstraße.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lüneburg. Idyllische Stadt an der Ilmenau, Stadtportal hamburg.de, Betreibergesellschaft hamburg.de GmbH & Co. KG, aufgerufen am 23. Dezember 2023
  2. Lüneburger Saline (Wikipedia)
  3. Über uns. Vom Industriebetrieb zum Industriedenkmal, Deutsches Salzmuseum, Museumsstiftung Lüneburg - Gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts, Lüneburg, aufgerufen am 23. Dezember 2023
  4. https://www.unser-stadtplan.de/stadtplan/lueneburg/kartenstartpunkt/plan-lueneburg.map
  5. Lüneburg. Religion (Wikipedia)
  6. Lüneburg. Bauwerke (Wikipedia)
  7. Lüneburgs jüngste Geschichte. Frisches Leben zwischen historischen Giebeln. Internetpräsenz der Lüneburger Heide GmbH, Lüneburg. Aufgerufen am 22. Dezember 2023
  8. Lüneburg. Busverkehr (Wikipedia)
  9. Mobilität, Internetpräsenz der Hansestadt Lüneburg, aufgerufen am 22. Dezember 2023
  10. „CarSharing Städteranking“ Bundesverband CarSharing
  11. Lüneburg. Bike- und Carsharing (Wikipedia)
  12. https://www.hansestadtlueneburg.de/PortalData/43/Resources/dokumente/stadt_und_politik/rathaus/anfahrt_stadt.pdf
  13. 13,0 13,1 Bäckerstraße - Die Fußgängerzone, Internetpräsenz Kaufhaus Lüneburg, Medienhaus Lüneburg GmbH, Lüneburg, aufgerufen am 22. Dezember 2023
  14. Keine Autos mehr in der Bäckerstraße, Autor: Gerhard Sternitzke, vom 24. Januar 2018, az-online.de, C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG, Uelzen, aufgerufen am 22. Dezember 2023
  15. Lüneburg: Wochenmarkt auf dem Marktplatz, Internetpräsenz der Hansestadt Lüneburg, aufgerufen am 22. Dezember 2023


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