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Kreidebergsee

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Kreidebergsee, Bild aus dem Lüneplaner

Der Kreidebergsee befindet sich nördlich der Innenstadt Lüneburgs und westlich der Hamburger Straße. Somit liegt er in dem Lüneburger Stadtteil Kreideberg. Aufgrund seiner Nähe zur Innenstadt gilt der bis zu 30 Meter tiefe See bei den Bewohner*innen Lüneburgs als Naherholungsgebiet.[1]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Lage des Kreidebergsees

Der Kreidebergsee ist am nördlichen Seeufer von hellen Steilwänden umgeben. Diese Gesteinsschichten bestehen größtenteils aus dem Kalk Kalziumkarbonat. Die Ablagerungen, die hier gefunden werden können, sind bis zu 27 Millionen Jahre alt. In diesen Kalkgesteinen wurden zudem bereits mehrere Fossilien von Moostierchen, Armfüßlern oder auch Seeigeln gefunden. Durch das Aufsteigen des unter Lüneburg liegenden Salzstock kam es zu salztektonischen Bewegungsvorgängen. Diese hatten zur Folge, dass sich die ursprünglich horizontal gelagerten Gesteinsschichten steil aufrichteten. Im Laufe der Zeit wurden die Gesteinsschichten aufgrund weiterer Bewegungen durch Inlandsgletscher von einer 60 cm dicken Sand- und Kiesschicht bedeckt. Der eigentliche See entstand jedoch erst später.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstanden ist der Kreidebergsee durch den Kalk- und Gipsabbau, welcher in Lüneburg, neben dem Salzabbau, schon seit Jahrhunderten eine enorme Bedeutung hat. Ab dem Jahre 1838 wurde der Kalkbruch im Rahmen seiner industriellen Nutzung um eine leistungsfähige Kalkbrennerei erweitert. Dank seiner reichlich vorhandenen Rohstoffe, die zu dieser Zeit großenteils beim Häuserbau sowie in der Landwirtschaft genutzt wurden, war die Kalkbrennerei sehr erfolgreich. Es konnten um die Jahrhundertwende für 300 bis 400 Menschen Arbeitsplätze geschaffen werden. Somit galt die Kalkbrennerei als der größte Arbeitgeber seiner Zeit. Im Jahre 1963 wurde der Kalk- und Gipsabbau in dem Gebiet eingestellt, da sich der Betrieb seit einigen Jahren wirtschaftlich nicht mehr lohnte. Zudem entstanden in der Nähe des Gebietes immer mehr Wohnsiedlungen, weshalb sich die Bürger*innen von der Kalkbrennerei gestört fühlten. Daraufhin wurden die Wasserpumpen eingestellt und die Grube lief langsam bis auf Grundwasserniveau voll. Der so entstandene See wurde danach bis 1983 als Müll- und Bauschuttdeponie genutzt [2] , bis dieser zum Naherholungsgebiet entwickelt wurde.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreidebergsee gilt als wichtiges Biotop für Pflanzen und Tiere. Aufgrund seiner geomorphologischen Besonderheiten lassen sich dort einige speziell angepasste Pflanzenarten finden, welche sonst nur selten vorkommen.[3] Insgesamt umfasst der Pflanzenreichtum 235 Arten. Einige von ihnen stehen unter anderem auf der Roten Liste Niedersachsen. Zudem lassen sich auch einige Tiere in dem Gebiet finden. So schwimmen in dem See verschiedenste Fische wie Hechte, Karpfen oder Zander. Obwohl es hier tendenziell eher zu viele als zu wenige Fische gibt, herrscht im See ein Angelverbot. Zusätzlich lassen sich mehrere Wasservögel in dem Gebiet ausfindig machen, wobei die meisten den See nur als Rast aufsuchen und ihn nicht dauerhaft beherbergen. Im Laufe der Zeit wurden hier insgesamt 52 Vogelarten beobachtet. Neben den Vögeln und Fischen sind hier zudem eine ausgeprägte Anzahl an Tagfaltern sowie Heuschrecken aufzufinden. Damit gilt der Kreidebergsee als eines der artenvielfältigsten Gebiete Lüneburgs.[4]

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund des Salzstocks, der unter Lüneburg liegt, ist der Kreidebergsee viel salziger als die meisten anderen Flachlandseen in Norddeutschland. Zudem ist im Kreidebergsee das Baden hinsichtlich fehlender Sicherheit verboten. Gründe hierfür sind unter anderem, dass aufgrund seiner früheren Funktion als Tongrube noch viel Bauschutt auf dem Untergrund liegt. Zudem herrschen in den Tiefen wechselnde Kalt- und Warmwasserströmungen, welche das Baden lebensgefährlich machen.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanken, A. (2020): Lüneburg lieben lernen: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Lüneburg inkl. Insider-Tipps, Tipps zum Geldsparen und Packliste. Deutschland: BoD - Books on Demand.

Stadt Lüneburg (1996): Landschftsplan Lüneburg Textteil.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüneplaner: https://lueneplaner.de/alle-kategorien/der-kreidebergsee/

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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