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St. Nicolai

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Die St. Nicolai Kirche in Lüneburg ist eine der Kirchengemeinden in Lüneburg und befindet sich westlich vom Marktplatz, in der Nähe des Liebesgrunds und des Stintmarkts. Die St. Nicolai-Gemeinde hat zurzeit etwa 2850 Mitglieder. Zehn Prozent der Mitglieder wohnen nicht im Gebiet der Nicolai-Kirche, zählen aber trotzdem zu der Gemeinde dazu. [1] Seit 2007 ist Eckard Oldenburg Pastor der evangelisch-lutherischen St.Nicolai Kirche.

Baugeschichte und Interieur

Die St. Nicolai Kirche in Lüneburg besteht aus drei Teilen, welche auch Schiffe genannt werden. Das Mittelschiff hat eine Höhe von 28,5 Meter und die zwei Seitenschiffe jeweils eine Höhe von 13,5 Meter. 1406/ 1407 begann der Bau der St. Nicolai. Vorerst sollte an dem Standort eine Kapelle errichtet werden, da diese jedoch schnell zu klein wurde, beschloss man eine Kirche zu erbauen. 1460 begann der Bau eines Westturms, welcher aufgrund fehlender finanzieller Mittel erst im Jahr 1587 fertiggestellt werden konnte. 1811 wurde die Turmspitze durch einen Blitzeinschlag zerstört und der Turm, welcher bereits vorher durch eine Neigung der Pfeiler in die Kritik geriet, wurde zwischen 1830 und 1832 abgerissen. „Rettet St. Nicolai“ heißt der Kirchenbauverein, der unter der Leitung des Chorleiters Klingemann gegründet wurde, um die Kirche zu erhalten und zu restaurieren. Conrad Wilhelm Hase leitete ab 1864 die Restaurierungsarbeiten an der Kirche. Unter der Leitung des Hannoveraners, welcher zudem ein bekannter Architekt der Neugotik war, wurde 1898 der Bau des Turms fertiggestellt. Die Restaurierung wird 1899 abgeschlossen. In diesem Jahr wird auch die Orgel der Firma Furtwängler & Hammer eingebaut. Zwischen 2001 und 2003, nachdem die Orgel mehrfach umgebaut wurde, setzt man diese auf den Originalzustand, die Beschaffenheit und Technik betreffend, zurück. 2009 weiht man, am 600. Geburtstag der St. Nicolai Kirche, die dritte Glocke ein. Aufgrund ihrer Bauart ist die St. Nicolai Kirsche eine Basilika Kirche, während die St. Johannis und die St. Michaelis zu den Hallenkirchen zählen. Das Backstein-Mauerwerk schließt mit einem Sterngewölbe ab. Des Weiteren ist in der Kirche der matt goldene Hauptaltar zu finden. Dieser stand bis in das Jahr 1861 in der St. Lamberti-Kirche. Der Heiligenthaler Altar war der ehemalige Hauptaltar der Kirche. In dem Chorumgang der Kirche finden sich eine der ältesten Stadtansichten Lüneburgs, welche um 1445 datiert wird und weiter Reliefs. Das Taufbecken der Kirche gehörte vorher zu der Cyriakus-Kirche und stammt aus der Zeit um 1325. Gegenüber dem Chorfenster hängt ein kunstvoller Sockel eines Altars aus dem Jahr 1577. Dieser Sockel zeigt Darstellungen aus dem Alten Testament.

Das Uhrwerk

Im Jahr 1895 wurde dem Turm ein Betglockenwerk der Firma Weule hinzugefügt. Bis in das Jahr 1967 lief das Uhrenwerk mechanisch. Der Kirchenvorstand beschloss danach auf einen elektrischen Betrieb umzusteigen. Ähnlich wie mit der Orgel der Kirche wurde 1995 das alte Uhrwerk wieder zurück in Betrieb genommen. Ursprünglich mussten die Gewichte des Uhrwerks mir der Hand aufgezogen werden. Diese Aufgabe übernehmen mittlerweile Motoren, was die Funktionen jedoch nicht beeinträchtigt. Besuchern der Kirche ist es möglich das Uhrwerk von Nahem zu betrachten.

Die Glocken

Als der Turm der Kirche um 1830 abgerissen wurde verkaufte man drei Läute- und zwei Uhrenglocken. Mit dem Abriss der St. Lambertikirche 1860/61, erhielt die St. Nicolai Kirche fünf neue Läuteglocken, welche aufgrund des ersten Weltkriegs zum Teil eingeschmolzen wurden. Die Marienglocke überstand den Krieg hingegen unbeschadet. Als Entschädigung erhielt die Kirche eine Glocke aus Ostpreußen. Heute gibt es neben den Läuteglocken noch die beiden Zeitglocken, die Katharinenschelle (1445) aus St. Lamberti, welche den Stundenschlag angibt und die Franziskusschelle (1516) aus St. Marien, die den Viertelstundenschlag angibt. Eine der 1830 verkauften Uhrenglocken ist heute im Dachreiter des Martin-Luther-Gemeindehauses in Lüneburg zu finden. Die Marienglocke (1491) hat ein Gewicht von 4.200 Kg und einen Durchmesser von 1,90 Meter. Diese Glocke gilt als Attraktion der Kirche. Sie wurde von Gerhard van Wou gegossen, welcher auch die Gloriosa im Erfurter Dom herstellte.

Angebote der Kirche

Neben Gottesdiensten veröffentlicht die St. Nicolai Kirche Predigten auf ihrer Website. Außerdem gibt es für Kinder einen wöchentlichen Kinder-Gospelchor und für Konfirmanden monatliche Treffen. Da sich die Kirche für Menschen mit Behinderungen einsetzt gibt es auch diesbezüglich Angebote für Jugendliche und Erwachsene. Für Senioren bietet die Kirche einmal monatlich eine Andacht in dem Seniorenwohnheim Lüner Hof und der Seniorenresidenz Neue Sülze an. Ferner nutzt Amnesty International Lüneburg den Gemeinderaum der Kirche einmal monatlich für Treffen. Nach Vereinbarung bietet die St. Nicolai Kirche zudem Führungen durch die Kirche und den zugehörigen Turm an.

Covid-19-Pandemie

Aufgrund der Covid-19-Pandemie bietet die Kirche noch eine Kapazität von 95 Plätzen. Diese Plätze sind in der Kirche markiert und können genutzt werden. Von einer persönlichen Begrüßung und Verabschiedung wird derzeit ebenfalls abgesehen. Besucher*innen werden zudem gebeten einen Mund- und Nasenschutz zu tragen, bis sie sich an ihrem Platz hingesetzt haben.

  1. Website St. Nicolai Kirche Lüneburg: [1] Nicolai von a bis z
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