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Bleckeder Bahn

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Bahnhof Ebensberg/Erbstorf-Ziegelei

Die Bahnstrecke von Lüneburg nach Bleckede, auch als Bleckeder Kleinbahn bezeichnet, ist bislang für den Personennahverkehr stillgelegt (Stand 2021). Allerdings bietet der Heide-Express an Feiertagen sowie in der Vorweihnachtszeit touristische Sonderfahrten an.[1] Darüber hinaus existieren Pläne, die Strecke wieder gänzlich zu reaktivieren. Im Mai 2017 fand diesbezüglich ein fünftägiger Testbetrieb zwischen Lüneburg und Bleckede statt. Im Falle der Wiederaufnahme eines regulären Linienbetriebes von und nach Bleckede, sind ebenso die Wiederbelebungen der Haltepunkte in Erbstorf, Scharnebeck, Rullstorf sowie Neetze angedacht.[2] Dies brächte sowohl für Pendler*innen als auch für Tagestourist*innen Vorteile mit sich.

Geschichte

Die Anfänge der Bleckeder Bahn

Die Grundlage für den Bau der Bleckeder Bahn bildete, wie bei der Soltauer Bahn, das 1892 erlassene „Gesetz über Kleinbahnen und Privatanschlußbahnen“. Der Preußische Landtag hatte damit auf Drängen von Gewerbe, Handel und Landwirtschaft vereinfachte Rahmenbedingungen geschaffen. Bahnstrecken mit überwiegend lokaler Bedeutung mussten weniger Auflagen erfüllen, was den Bau und Betrieb deutlich vergünstigte. Ländlich strukturierte Regionen wie der Landkreis Bleckede sollten so an das Bahnnetz angeschlossen werden. Die Stadt Lüneburg verfügte durch den Bau der Bahnstrecke Hannover – Harburg bereits seit 1847 über einen Bahnhof.

Das Gesetz zeigte Wirkung. 1895 wurde die Bleckeder Bahn als Schmalspurbahn mit 750-mm-Spurweite eröffnet. Sie begann ursprünglich jedoch nicht in Lüneburg, sondern zweigte in Echem von der Hauptstrecke nach Lübeck ab. Diese unvorteilhafte Streckenführung ging somit am Hauptverkehrsstrom vorbei, der auf Lüneburg ausgerichtet war. Diesen Fehler korrigierte man wenige Jahre später durch den Bau einer neuen Trasse. Seit 1904 besitzt die Bleckeder Bahn ihren heutigen Streckenverlauf und führt von Dahlenburg über BleckedeKarzeNeetzeBoltersenScharnebeckErbstorf nach Lüneburg. Die bessere Streckenführung machte sich schnell im steigenden Reisendenaufkommen und durch höhere Einnahmen bemerkbar. Die Bahnstrecke endete in Lüneburg nördlich der Staatsbahnhöfe in einem eigenen Bahnhof. An den einst selbstständigen Endbahnhof Lüneburg-Nord erinnert heute noch der Lüneburger Straßenname „Am Bleckeder Bahnhof“.

Nach zehn Jahren lief die Konzession der Firma Lenz & Co. aus. Der Landkreis Bleckede übernahm die Bahn in kommunaler Trägerschaft und investierte in weitere Ausbauten und Verbesserungen.[3]

Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg beendete aus militärischen Gründen die Zeit der Schmalspurbahn. In Bleckede sollte ein Öltanklager entstehen und deshalb die Strecke zur besseren Erreichbarkeit auf die Normalspur von 1.435mm umgespurt werden. Die Kosten dafür wollte das zuständige Reichsmarineamt übernehmen. Der Kreistag stimmte den Plänen am 30. Juli 1916 zu. Kurz darauf wollte das Heer einen Zwangsverkauf der Schmalspurfahrzeuge durchsetzen, was der damalige Landrat durch Verhandlungen größtenteils verhindern konnte.

Am 29. September 1917 gründeten die drei Hauptgesellschafter die Bleckeder Kleinbahn GmbH. Zusätzlich zum Kreis Bleckede waren nun auch das Deutsche Reich und die Provinz Hannover an der Bahngesellschaft zu jeweils gleichen Anteilen beteiligt. Der Umbau führte vielerorts erneut zu einer neuen Trassierung. Von Bleckede aus führte man die Strecke durch das Bleckeder Moor und mündete kurz vor Neetze in die alte Strecke. Als die umgebaute Strecke wiedereröffnet wurde, konnte sie den ursprünglich militärischen Zwecke bereits nicht mehr erfüllen. Erst am 15. Januar 1919 ging sie für den Güterverkehr in Betrieb. Der Personenverkehr folgte einen Monat später.[4]

Zweiter Weltkrieg

Am 10. Juli 1944 wurden die Kleinbahnen der Lüneburger Heide aus überwiegend militärischen Gründen zur Osthannoversche Eisenbahn AG zusammengeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt standen die Bleckeder Kleinbahn und die Soltauer Bahn unter gemeinsamer Verwaltung.[5]

Nach Kriegsende bis zum Anfang der 1980er

In den 1950er und 1960er Jahren war das Verkehrsaufkommen vor allem im Berufsverkehr noch sehr hoch. Am 29. Mai 1969 wurde das Umsteigen vereinfacht, weil die Züge fortan nicht mehr am eigenständigen Nordbahnhof endeten, sondern den DB-Bahnhof Lüneburg bedienten. Dennoch nahm die Zahl der Reisenden durch die zunehmende Motorisierung der Bevölkerung ab. Am 21. Mai 1977 endete der planmäßige Personenverkehr zwischen Lüneburg und Bleckede. Danach befuhren nur noch Güterzüge und manchmal Sonderzüge von Eisenbahnbegeisterten die Strecke. Ab 1981 folgte ein fast planmäßiger Betrieb mit dem Oldtimerzug Heide-Express, der von dem Museumsbahnverein Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e. V. organisiert wurde.[6]


Einzelnachweise

  1. http://www.heide-express.de/
  2. https://www.landeszeitung.de/lokales/24543-kleinbahn/
  3. Kasper, Lothar; Reinecke, Günter (2001): Eisenbahngeschichte Lüneburgs. In: Preuß, Werner Dr. (2001): Stadtentwicklung und Architektur. Lüneburg im 20. Jahrhundert, S. 155-156.
  4. Kasper, Lothar; Reinecke, Günter (2001): Eisenbahngeschichte Lüneburgs. In: Preuß, Werner Dr. (2001): Stadtentwicklung und Architektur. Lüneburg im 20. Jahrhundert, S. 156.
  5. Kasper, Lothar; Reinecke, Günter (2001): Eisenbahngeschichte Lüneburgs. In: Preuß, Werner Dr. (2001): Stadtentwicklung und Architektur. Lüneburg im 20. Jahrhundert, S. 156.
  6. Kasper, Lothar; Reinecke, Günter (2001): Eisenbahngeschichte Lüneburgs. In: Preuß, Werner Dr. (2001): Stadtentwicklung und Architektur. Lüneburg im 20. Jahrhundert, S. 156.
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