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Lebendige Nachbarschaft

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Lage von LeNa und weiterer Wohnprojekte

Lebendige Nachbarschaft (LeNa) ist ein Wohnprojekt im Lüneburger Stadtteil Weststadt. Mit über 50 Erwachsenen und mehr als 20 Kindern in 36 Parteien ist es das erste generationenübergreifende Wohnprojekt in der Hansestadt.[1] Die Gemeinschaft vernetzt sich mit anderen Lüneburger Wohnprojekten im lokalen Dachverband Mehr Leben e. V.

Eindrücke von LeNa, dem ersten generationsübergreifenden Wohnprojekt Lüneburgs

Entwicklung[edit | edit source]

2012 gründeten die Initiator*innen des Wohnprojektes die LeNa eG und erwarben das Grundstück am Brockwinkler Weg. Im Jahr darauf folgte die Gründung der Planungs- und Bau GbR, bevor 2014 der Grundstein für die drei Gebäude gelegt wurde. Im Sommer 2015 konnten die Bewohner*innen in die Häuser einziehen.[2] Planung und Ausführung der Entwürfe erfolgten über ein Architekturbüro und auch die Begleitung wurde von einer Projektentwicklungsfirma übernommen. Die gesamte Entwicklung und alle Entscheidungen wurden gemeinsam gestaltet. Es wurden auch einige Dinge in Eigenleistung umgesetzt. Dazu zählt etwa die Klingel -und Briefkastenanlage.[3]

Lage und Wohngebäude[edit | edit source]

Das Wohnprojekt LeNa liegt in Lüneburgs Weststadt im Brockwinkler Weg 72. Das Grundstück des Projektes hat eine Fläche von 7700 m2. Die Fläche grenzt an die Psychiatrische Klinik Lüneburg und gehörte früher einmal selbst zu dem Gelände. Ein Kindergarten, der Wald und die Innenstadt sind mit dem Fahrrad schnell zu erreichen.

Das Wohnprojekt besteht aus drei Gebäuden. Zwei größere Häuser dienen zum Wohnen und in der Mitte liegt ein kleines Haus mit Gemeinschaftsräumen. Das Bauprojekt bekam von der Klimaschutz und Energieagentur Niedersachsen im Jahre 2016 den Preis „die grüne Hausnummer“ für besonders energieeffizientes Bauen verliehen. Die Lüneburger Architektengemeinschaft Hargus/Paskopulos entwickelte gemeinsam mit der Gruppe den Bauentwurf des Projektes.[4]

Die Wohnungen haben eine Größe von 47 bis 120 Quadratmeter, alle verfügen über Balkone oder Terrassen. Außerdem sind die Wohnungen bariereearm. Es gibt einen 80 Quatratmeter großen Gemeinschaftsraum. Dort werden Gruppenplena, Feste, Kurse, Kinderübernachtungsparty, kulturelle Veranstaltungen oder ähnliches veranstaltet. Es gibt eine gemeinsame Küche, eine Werkstatt, Wäschekeller und eine gemeinsame Foodcoop (Einkaufsgemeinschaft für Lebensmittel).

Alle drei Häuser sind um eine Buche herumgebaut. Diese ist der Mittelpunkt einer Gartenanlage. Es gibt einen Sandkasten, eine Feuerstelle, eine von Kindern selbstgebaute Holzhütte und ein Baumhaus.[5]

Die Idee und das Selbstverständnis hinter LeNa[edit | edit source]

Lebendige Nachbarschaft ist ein gemeinschaftliches, selbstbestimmtes, generationenübergreifendes, nachhaltiges und konfliktfreudiges aber konsensorientiertes Wohnprojekt. Alle Mitglieder des Projektes wollen in einer verbindlichen Nachbarschaft wohnen und ihr Zusammenleben selbstbestimmt gestalten. Die Mitglieder versichern sich, in schwierigen Lebenslagen mit gegenseitiger Hilfe und Schutz füreinander da zu sein. Dabei soll gegenseitige Hilfe immer freiwillig erfolgen. Ziel ist es, auch im Alter im Wohnprojekt wohnen zu können. Die Mitglieder wollen sozial und ökologisch nachhaltig leben und Generationen zusammenbringen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und Konflikte konstruktiv und mit gegenseitigem Respekt geklärt. Das Projekt LeNa wird mit den Menschen, die dort wohnen, stetig weiterentwickelt. Ein weiteres Anliegen ist die Stärkung der Genossenschaft, um in Zukunft auch Menschen ohne Kapital ein Leben im Wohnprojekt zu ermöglichen. Des Weiteren möchte LeNa dazu beitragen, den Wohnprojektgedanken als ein Modell der Zukunft in Lüneburg und Umgebung zu fördern.[6]

Teilen und Aktivitäten bei LeNa[edit | edit source]

Schenkregal bei LeNa

Im Wohnprojekt hat das Teilen von Gegenständen eine große Bedeutung. Alle Gegenstände, die im Haushalt gebraucht werden, können bei Bedarf untereinander geteilt werden. Auf Nachfrage hat häufig eine andere Person im Wohnprojekt den gesuchten Gegenstand. Bei der Übergabe entstehen Begegnungen, die genau wie das Sparen von Platz und Geld gewünscht sind. Auch der Austausch von Wissen unter den Nachbar*innen ist Teil des Konzeptes. Bei wöchentlichen Treffen im Gemeinschaftsraum können sich gegenseitig Dinge beigebracht werden.[7]

Durch Aktivitäten wird gemeinsame Zeit geteilt. Es gibt feste Gewohnheiten mit Aktivitäten wie morgendlichem QiGong, Frühstück oder Singen und spontane Aktivitäten. „Running Dinner“, ein Frauenkleidertausch oder Gespräche über Bücher sind weitere stattfindende Aktivitäten. Zudem werden von den Bewohner*innen ab und zu Konzerte oder Lesungen im Gemeinschaftsraum organisiert. Auch ein Kinderzirkus, der von Kindern aus der LeNa-Gemeinschaft organisiert wird, und ein jährliches großes Sommerfest finden statt.[8]

Ein intensiver Austausch mit der gesamten Nachbarschaft ist von LeNa gewünscht. Deswegen organisieren die Bewohner*innen einen Tag der offenen Tür, um ihre Nachbar*innen kennen zu lernen.[9]

Selbstverwaltung[edit | edit source]

Alle Bewohnenden von LeNa sind Mitglieder in einer Genossenschaft und besitzen gemeinsam das Grundstück. Zusätzlich sind alle Bewohnenden gemeinsam eine Wohnungseigentümergemeinschaft . Die Organisation untereinander funktioniert über ein monatlich stattfindendes Plenum und über Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen. Entscheidungen werden immer im Konsens getroffen.[10]

Info-Café[edit | edit source]

LeNa veranstaltet dreimal im Jahr ein Info-Café, um sich mit Interessierten zu vernetzen und Informationen zu teilen. Die Termine können der Webseite entnommen werden.[11]

Bewohner*innen[edit | edit source]

76 Menschen zwischen 0 und 78 Jahren leben in dem Wohnprojekt. [12]

Weblinks[edit | edit source]

Einzelnachweise[edit | edit source]

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