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Psychiatrische Klinik Lüneburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Psychiatrische Klinik Lüneburg''' ist ein Unternehmen im Verbund der ''[[Gesundheitsholding Lüneburg]]''.<ref name="Gesundheitsholding">[http://www.gesundheitsholding-lueneburg.de/psychiatrische-klinik-lueneburg ''Psychiatrische Klinik Lüneburg'' - Gesundheitsholding Lüneburg] Website der Gesundheitsholding Lüneburg. Abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref>
Die '''Psychiatrische Klinik Lüneburg''' ist ein Unternehmen im Verbund der ''[[Gesundheitsholding Lüneburg]]''.<ref name="Gesundheitsholding">[http://www.gesundheitsholding-lueneburg.de/psychiatrische-klinik-lueneburg ''Psychiatrische Klinik Lüneburg'' - Gesundheitsholding Lüneburg] Website der Gesundheitsholding Lüneburg. Abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref>
== Geschichte ==
Bis 1901 legten der Provinzial-Garteninspektor [[Georg Tatter (Landschaftsarchitekt)|Georg Tatter]] gemeinsam mit dem Landesforstrat [[Georg Quaet-Faslem (Förster)|Georg Quaet-Faslem]] in Lüneburg die rund 190 Hektar umfassenden Gartenanlagen der damaligen ''Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt für psychisch Kranke'' an. Dabei schufen sie sowohl private Gartenräume und Wirtschaftsgärten auf dem Areal als auch einen kleinen, halböffentlichen [[Landschaftspark]].<ref>Michael Rohde, Joachim Wolschke-Bulmahn: [https://www.uni-hannover.de/fileadmin/luh/content/alumni/unimagazin/2004/04_3_4_46_49_wolschke.pdf ''Gärten der Heil- und Pflegeanstalten im 19. Jahrhundert / Gartenkunst im Dienste der Krankenpflege''] (PDF-Dokument), im: ''unimagazin'', Hannover: Universität Hannover, 2004, S. 46–49</ref> Die Psychiatrische Klinik konnte dann bereits am 29. Juni 1901 mit 800 Betten feierlich eröffnet werden.<ref name="Luene-Info">[http://www.luene-info.de/index2.html?http://www.luene-info.de/lkh/lkh.html ''Psychiatrische Klinik Lüneburg'' - Profil] Website Luene-Info. Abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref><ref name="Festschrift">Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg (Hrsg.): ''100 Jahre Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg'', 1. Auflage, Lüneburg 2001. (Festschrift), S. 7.</ref> Von 1901 bis 1924 war [[Otto Snell]] der erste Klinikdirektor. Das Haus blickt auf eine mehr als 110-jährige Geschichte zurück.
=== Zeit des Nationalsozialismus ===
Im Oktober 1941 ließ der damalige Klinikdirektor [[Max Bräuner]] in der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eine „[[Kinderfachabteilung]]“ einrichten, die ab 1943 zunächst von [[Willi Baumert]] und anschließend bis April 1945 von Bräuner selbst geleitet wurde. Über 300 Patienten mit [[Psychische Störung|psychischen Störungen]] und Kinder mit [[Körperbehinderung]]en wurden zwischen 1941 und 1945 mit [[Phenobarbital]] und [[Morphin]] umgebracht und somit Opfer der [[Kinder-Euthanasie]].<ref>Step21 (Hrsg.): [http://www.stiftung-evz.de/w/files/weisse-flecken/weisse_flecken_zeitung-ausgabe-1.pdf ''Die Ungedruckten. In Lüneburg ermordeten Nazi-Ärzte Kinder – alle wussten es, doch die öffentliche Stimme schwieg'']{{Toter Link|url=http://www.stiftung-evz.de/w/files/weisse-flecken/weisse_flecken_zeitung-ausgabe-1.pdf |date=2019-05 |archivebot=2019-05-08 11:50:36 InternetArchiveBot }}. In: [Weisse Flecken], Ausgabe Januar 2006, S. 10.</ref><ref>Zug der Erinnerung: [http://www.zug-der-erinnerung.eu/aktuell/lueneburg.html ''Die Mörder waren unter uns. "Ein guter Kamerad: Beruflich befähigt und untadelig in seiner Lebensführung"'']</ref> Die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg war für einige hundert Patienten eine „Durchgangsanstalt“ zur zentralen [[Tötungsanstalt Hadamar]] sowie 1944 eine Sammelstelle für etwa 70 geisteskranke Ausländer.<ref>https://www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette-alleinstellungsmerkmale/</ref>
=== Nachkriegszeit ===
1968 erreichte die [[Patient]]enzahl mit mehr als 1.600 ihren Höchststand.<ref name="Festschrift" />
Seit dem 25. November 2004 beherbergt die Psychiatrische Klinik Lüneburg auf ihrem Gelände im früheren [[Badehaus]] am Wasserturm, dem von Weitem sichtbaren [[Wahrzeichen]] der Klinik, die [[Gedenkstätte Lüneburg]].<ref name="Gedenkstätte">[http://www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette ''Psychiatrische Klinik Lüneburg'' - Gedenkstätte] Website der Psychiatrischen Klinik Lüneburg. Abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref> 2007 wurde das ''Niedersächsische Landeskrankenhaus Lüneburg'' an die ''Psychiatrische Klinik Lüneburg gGmbH'' verkauft. Hundertprozentige Gesellschafterin ist die Stadt Lüneburg.<ref name="Firmenprofil" /> Gegen die [[Privatisierung]] der Klinik gab es erheblichen Widerstand.<ref>[http://dgspn.de/download/Privatisierung_der_Psychiatrie_Niedersachsen.pdf ''Die psychiatrische Klinik als Teil des Sozialraums''] (PDF-Datei; 5,03&nbsp;MB) Vortrag von Sebastian Stierl auf der DGSP-Tagung Hamburg am 7. November 2009. PDF-Datei auf der Website der DGSP Niedersachsen. Abgerufen am 17. Dezember 2012.</ref>
Die ''Gesundheitsholding Lüneburg'', ein [[Unternehmensverbindung|Unternehmensverbund]], der eine hundertprozentige Tochter der Stadt Lüneburg ist, und unter dessen Dach die Psychiatrische Klinik Lüneburg seit Juli 2007 agiert, schrieb vier Jahre nach dem Start laut Geschäftsführer Sauer schwarze Zahlen und baute die Zahl der Mitarbeiter aus. 2007 erwirtschaftete die ''Gesundheitsholding Lüneburg'' ein Ergebnis von 1,1 Millionen Euro. 2010 erreichte sie bereits ein Ergebnis von 2,7 Millionen Euro.<ref>[http://www.abendblatt.de/region/lueneburg/article1969031/Gesundheitsholding-legt-Erfolgsbilanz-vor.html ''Gesundheitsholding legt Erfolgsbilanz vor''] Hamburger Abendblatt. Artikel vom 26. Juli 2011. Abgerufen am 17. Dezember 2012.</ref>
== Einrichtung ==
[[Datei:Lüneburg Psychiatrische Klinik.jpg|mini|Die Psychiatrische Klinik Lüneburg. In der Bildmitte ist der alte Wasserturm zu erahnen, in diesem befindet sich die „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg.]]
=== Gliederung und Organisation ===
Die Psychiatrische Klinik Lüneburg ist in vier Kliniken, zwei Heime und weitere übergreifende Angebote gegliedert:<ref name="Gesundheitsholding" /><ref>[http://www.pk.lueneburg.de/kliniken-einrichtungen ''Psychiatrische Klinik Lüneburg'' - Kliniken / Einrichtungen] Website der Psychiatrischen Klinik Lüneburg. Abgerufen am 15. Dezember 2012.</ref>
* Psychiatrische Kliniken:
** Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) mit vier Abteilungen: Abteilung Lüneburg, Abteilung Harburg. Abteilung [[Gerontopsychiatrie|Gerontopsychiatrie und -psychotherapie]] und Abteilung [[Suchtmedizin]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pk.lueneburg.de/erwachsenenpsychiatrie/ |titel=Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) {{!}} Psychiatrische Klinik Lüneburg |abruf=2018-10-06}}</ref>. Außerdem wird im Rahmen eines Modellprojektes nach §64b SGB V eine Zuhausebehandlung für bestimmte Patienten angeboten.
** Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP)
** Klinik für [[Forensische Psychiatrie]] und Psychotherapie (KFPP)
* Psychiatrische [[Tagesklinik]]en:
** Tagesklinik II, Tagesklinik III (für [[Gerontopsychiatrie|Gerontopsychiatrie und -psychotherapie]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pk.lueneburg.de/erwachsenenpsychiatrie-gerontopsychiatrie-psychotherapie/ |titel=Abteilung Gerontopsychiatrie und -psychotherapie {{!}} Psychiatrische Klinik Lüneburg |abruf=2018-10-06}}</ref> sowie Tagesklinik [[Winsen (Luhe)|Winsen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pk.lueneburg.de/erwachsenenpsychiatrie-tagesklinik-winsen/ |titel=Tagesklinik Winsen {{!}} Psychiatrische Klinik Lüneburg |abruf=2018-10-06}}</ref> (letztere übergangsweise) auf dem Krankenhausgelände
** Tagesklinik I ''Uelzener Straße'' in Lüneburg
** Tagesklinik [[Buchholz in der Nordheide]]
* [[Psychiatrische Institutsambulanz]]en:
** Zentrale Institutsambulanzen (KJPP / KPP)
** Buchholz (KJPP / KPP)
**Winsen (KPP)
* Heimbereiche:
** Haus Westerholz, [[Pflegeheim]] für seelisch [[Behinderung (Sozialrecht)|behinderte Menschen]], [[Ebstorf]]. Hier wurde 2017 ein Neubau begonnen.<ref>https://www.gesundheitsholding-lueneburg.de/pressemitteilungen/show/richtfest-f-r-neues-pflegeheim-der-psychiatrischen-klinik-2650/</ref>
** [[Heilpädagogik|Heilpädagogisches]] Zentrum (HPZ) auf dem Krankenhausgelände
* Sozial- und Kulturzentrum (SoKuZ)
* [[Krankenpflegeschule]]
=== Das Krankenhaus in Zahlen ===
Die Psychiatrische Klinik Lüneburg hatte im Jahr 2016 410 Betten. 3375 Fälle wurden voll- und 1150 Fälle teilstationär behandelt. 20442 Fälle wurden ambulant in den Psychiatrischen Institutsambulanzen versorgt.<ref>[https://www.pk.lueneburg.de/assets/Uploads/pdf/Qualitaetsbericht-2016.pdf]</ref>
=== Behandlungsschwerpunkte ===
[[Datei:Psychiatrische Klinik Lüneburg 003.JPG|mini|Gebäude]]
[[Datei:Psychiatrische Klinik Lüneburg 008.JPG|mini|Häuser]]
Beispielhaft für die Behandlungsschwerpunkte der Psychiatrischen Klinik Lüneburg seien die Behandlungsschwerpunkte auf den Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) genannt:
*[[Affektive Störung]]en (Depressionen, Manien)
*[[Psychose]]n (schizophrene und schizoaffektive Störungen)
*[[Angststörung|Angsterkrankungen]]
*[[Abhängigkeit (Medizin)|Suchterkrankungen]]
*[[Demenz]]erkrankungen
*[[Delirium|Delir]]<nowiki />e
*[[Persönlichkeitsstörung|Persönlichkeits-]] und Verhaltensstörungen
*[[Trauma (Psychologie)|Trauma]]<nowiki />folgestörungen
*Akute Lebenskrisen
== Sonstiges ==
Im Foyer des Hauses 48 befindet sich ein elektronisches Informationsangebot (Automat) zum [[Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband|Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband]].
In Haus 48 gibt es ferner den sogenannten „Ransohoff-Saal“, der dem jüdischen Nervenarzt und Psychiater [[Nathan Albert Ransohoff]] gewidmet ist.
== Siehe auch ==
* [[Liste der akademischen Lehrkrankenhäuser in Deutschland]]
* [[Liste psychiatrischer Fachkliniken in Niedersachsen]]
== Literatur ==
* Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg (Hrsg.): ''100&nbsp;Jahre Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg'', 1. Auflage, Lüneburg 2001. ([[Festschrift]])
* [http://www.uvm.edu/~lkaelber/children/lueneburg/lueneburg.html Lutz Kaelber, Landesheil- und Pflegeanstalt Lüneburg] (englisch)
* {{Literatur
  |Autor=Dietrich Banse, Sebastian Stierl
  |Hrsg=„Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e.V.
  |Titel=Nathan Albert Ransohoff (1872–1951)
  |TitelErg=Leben und Wirken eines Lüneburger Arztes
  |Auflage=1
  |Verlag=Wortwechsel
  |Datum=2017
  |ISBN=978-3-935663-31-1}}
== Weblinks ==
{{Commonscat|Psychiatrische Klinik Lüneburg}}
* [http://www.pk.lueneburg.de/ Offizielle Website der Psychiatrischen Klinik Lüneburg]
* {{Internetquelle |url=https://www.pk.lueneburg.de/gelaendeplan/ |titel=Geländeplan Psychiatrische Klinik Lüneburg |abruf=2019-06-03}}
* [http://www.gesundheitsholding-lueneburg.de/psychiatrische-klinik-lueneburg Offizielle Website der Gesundheitsholding Lüneburg]
* [http://www.pk.lueneburg.de/assets/Uploads/pdf/QB2008.pdf Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2008] PDF-Datei auf der Website der Psychiatrischen Klinik Lüneburg.
* [http://www.pk.lueneburg.de/assets/Uploads/pdf/QualitaetsberichtPKL2010.pdf Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2010] PDF-Datei auf der Website der Psychiatrischen Klinik Lüneburg.
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 8. März 2021, 20:11 Uhr

Schild
Neubau

Die Psychiatrische Klinik Lüneburg gemeinnützige GmbH (Abkürzung: PKL; ehemals Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg) ist sowohl Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik als auch Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) und der Georg-August-Universität Göttingen (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie).

Das Krankenhaus liegt im Stadtteil Lüneburg-Weststadt in einem parkartigen Gelände mit denkmalgeschützten Gebäuden und einem bis zu 100 Jahre alten Baumbestand.[1]

Die Psychiatrische Klinik Lüneburg ist ein Unternehmen im Verbund der Gesundheitsholding Lüneburg.[2]

.. Dieser Artikel wurde vollständig oder in Teilen von Wikipedia übernommen.

  1. Psychiatrische Klinik Lüneburg - Startseite Website der Psychiatrischen Klinik Lüneburg. Abgerufen am 15. Dezember 2012.
  2. Psychiatrische Klinik Lüneburg - Gesundheitsholding Lüneburg Website der Gesundheitsholding Lüneburg. Abgerufen am 15. Dezember 2012.
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