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End Fossil: Occupy

From Lünepedia

Besetzung im Zentralgebäude
Banner am Zentralgebäude

2022 kam es deutschland- und weltweit zu Universitätsbesetzungen durch die Klimagerechtgkeitsbewegung. Die Besetzungen laufen unter dem Titel End Fossil: Occupy! oder auch nur End Fossil/EndFossil. Am 12.12.2022 wurde auch die Leuphana Universität besetzt. Am 21.12.2022 wurde ein während der Besetzung erarbeiteter Forderungskatalog an die Universitätsleitung übergeben.

Deutschlandweite/internationale Forderungen[edit | edit source]

End Fossil: Occupy! fordert die Vergesellschaftung der Energieproduktion und einen Schuldenschnitt für den Globalen Süden.[1]

Lüneburger Forderungen (Kurzfassung)[edit | edit source]

Neben der Langfassung (siehe unten), welche neben den Forderungen auch Begründungen beinhaltet, wurde folgende Kurzfassung erarbeitet:

Im Rahmen der Besetzung von End Fossil: Occupy! Lüneburg (12.-17. Dezember 2022) wurden im Austausch von Studierenden, Lehrenden und Lüneburger*innen Forderungen für eine klimagerechtere Leuphana Universität Lüneburg entwickelt. Die Forderungen werden in dieser Kurzfassung aufgelistet und gliedern sich in folgende Themen.

  1. Klimanotstand
  2. Demokratisierung
  3. Dekolonialisierung, Diversifizierung und soziale Gerechtigkeit
  4. Finanzen und Universitätsbetrieb
  5. Verkehr und Mobilität

1 Klimanotstand[edit | edit source]

1 Wir fordern die Leuphana auf, sofort den Klimanotstand auszurufen. Die Ausrufung des Klimanotstands der Leuphana soll an folgende Punkte gebunden sein:

A. Die Auswirkungen auf das Klima sollen mit hoher Priorität ab sofort bei allen Entscheidungen und Planungen berücksichtigt werden und bei Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen sollen diese transparent gemacht werden.

B. Wie weit Nachhaltigkeits-, Klimaschutz, sowie auch Klimagerechtigkeitsthemen in Forschung und Lehre in allen Fachbereichen integriert ist, soll geprüft werden und darauffolgend sollen diese Themen bis Ende Sommersemester 2023 tatsächlich in allen Fachbereichen umfassend in den Curricula verankert werden.

C. Darüber hinaus soll es ab Wintersemester 2023 über das Leuphana Semester hinaus verpflichtende Lehrveranstaltungen für alle Studierenden geben, die die wissenschaftlichen Grundlagen der Klimakrise vermitteln.

2 Demokratisierung[edit | edit source]

2.1 Wir fordern ein bezahltes SHK-Team ab Sommersemester 2023 mit der Aufgabe der Stärkung und Aufklärung über hochschulpolitische Strukturen und Beteiligungsmöglichkeiten.

2.2 Wir fordern die permanente Bereitstellung einer unkommerziellen Räumlichkeit zum Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden ab Sommersemester 2023.

2.3 Wir fordern die Ausarbeitung eines Konzepts für mehr studentisches Mitspracherecht in hochschulpolitischen Entscheidungsprozessen zusammen mit Studierenden bis Ende 2023, orientiert u. a. an dem Konzept von Bürger*innenräten.

2.4 Wir fordern eine öffentliche Positionierung und politischen Einsatz der Leuphana auf Landesebene für eine Änderung der stimmberechtigten Sitze im Senat zu einem 50%igen Anteil Studierender im Sommersemester 2023.

3 Dekolonialisierung, Diversifizierung und soziale Gerechtigkeit[edit | edit source]

Wir begrüßen alle Maßnahmen des am 14.12.2022 im Senat beschlossenen Diversitätskonzept der Leuphana Universität Lüneburg (2023-2026). Wir befürworten die grundlegende Zielsetzung, kritisieren aber den Prozess der Erarbeitung des Diversitätskonzepts und haben über die darin enthaltenen Beschlüsse hinausgehende Forderungen.

3.1 Wir fordern einen partizipativen Prozess in der Umsetzung des Diversitätskonzeptes, der alle Mitglieder der Universitäts-Gemeinschaft mit einbezieht und insbesondere die Perspektiven, Ideen und Erfahrungen von betroffenen Personen einbezieht.

3.2 Wir fordern, dass das Präsidium die Organisation für einen öffentlichen Austausch über Diversität, Dekolonialisierung und Antidiskriminierung an der Leuphana in der ersten Hälfte des Sommersemesters 2023 in die Wege leitet.

3.3 Wir fordern bis Anfang Wintersemester 2023/2024 die Schaffung einer zentralen Anlauf- und Koordinationsstelle durch unabhängige Hausangestellte mit Qualifikationen auf Gebieten der Dekolonialisierung und Antidiskriminierung, die die Leuphana in beratender Position unterstützen.

Inhaltliche Dekolonialisierung und Diversifizierung der Lehre[edit | edit source]

3.4 Wir fordern langfristig ein umfassendes Angebot an Grundlagen-Workshops und regelmäßigen Fortbildungen für Lehrende in den Bereichen Gendersensibilität, Antirassismus, Dekolonialisierung, und Klimagerechtigkeit.

3.5 Wir fordern eine stärkere Priorisierung von diversitäts-, geschlechter- und diskriminierungs- sowie rassismussensiblen Lehrangeboten sowie verpflichtenden Input zu Antidiskriminierung und Dekolonialiserung für alle Studierende bereits ab dem nächsten Leuphana Semester (Wintersemester 2023/2024).

3.6 Wir fordern die Erarbeitung eines Handlungskonzepts für Lehrende im Umgang mit rassistischen, sexistischen, antisemitischen Werken.

3.7 Wir fordern studiengangsspezifisch eine kritische Auseinandersetzung mit neoklassischen Inhalten in den Wirtschaftswissenschaften und eine Erhaltung der geografischen Inhalte im Major Kulturwissenschaften (Vertiefung Stadt- und Kulturraumforschung) sowie im Minor Raumwissenschaften und im Fachbereich Erdkunde in der Lehramtsausbildung.

3.8 Wir fordern eine anonymisierte, pseudonymisierte Abgabe von Prüfungsleistungen, ab dem Wintersemester 2023/2024, um Benachteiligungen durch unreflektierte Diskriminierung zu verringern.

Diversifizierung und Chancengleichheit Lehrender[edit | edit source]

3.9 Wir fordern eine Diversität der Lehrenden in allen Fakultäten bzgl. Perspektiven, Identitäten und Marginalisierungsbetroffenheiten. Die Leuphana soll diesbezüglich ihren Auswahlprozess und die Unterstützung und Bestärkung von Lehrenden mit Marginalisierungsbetroffenheiten über die im Diversitätskonzept beschlossenen Maßnahmen reformieren.

3.10 Wir fordern, dass die Leuphana im Jahr 2023 ein Statement zugunsten der Abschaffung von befristeten Lehrverträgen veröffentlicht und sich politisch auf Landesebene dafür einsetzt, diese Abschaffung umzusetzen.

Diversität, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit von Studierenden[edit | edit source]

3.11 Wir fordern eine inklusivere Gestaltung des Bewerbungsverfahren für Studierende.

3.12 Wir fordern, dass die Leuphana ein öffentliches Statement zugunsten der Abschaffung der Regelstudienzeit veröffentlicht und sich auf Landesebene politisch dafür einsetzt, diese Abschaffung umzusetzen.

Situation internationaler Studierender und Lehrender[edit | edit source]

3.13 Wir fordern, dass die Leuphana Internationals bei der Wohnungssuche und bei ihrem Ankommens-Prozess in Lüneburg stärker unterstützt.

Diskriminierungsarme Infrastruktur[edit | edit source]

3.14 Wir fordern eine Entfernung und Kontextualisierung des Jefferson-Zitats im Bibliotheksfoyer bis Ende Sommersemester 2023.

3.15 Wir fordern die sofortige Umsetzung der Möglichkeit für alle Nutzer*innen, Pronomen auf myStudy eigenständig angeben und jederzeit ändern zu können. Eine Erklärung über die Notwendigkeit dessen soll auf myStudy veröffentlicht werden.

3.16 Wir fordern die sofortig eintretende Maßnahme, dass alle Nutzer*innen ihre Anzeige-, sowie Benutzer*innen-Namen bei Leuphana-Accounts (Mail, mystudy, Moodle) eigenständig ändern können. Alternativ fordern wir, dass eine Namensänderung durch den IT-Service für alle Nutzer*innen auch ohne Vorlage eines dgti-Ausweises möglich wird.

4 Finanzen und Universitätsbetrieb[edit | edit source]

4.1 Wir fordern ein konkretes Datum für die Geldeinlage (Girokonto) bei einer sozial-ökologischen Bank innerhalb 2023.

4.2 Wir fordern ein konkretes Datum für einen Fahrplan der nachhaltigen Anlage der Stiftungsgelder innerhalb 2023.

4.3 Wir fordern eine Priorisierung von Kreislaufwirtschafts-konformen Produkten bei zukünftigen Beschaffungen.

4.4 Wir fordern eine Priorisierung von nachhaltigen Ressourcen und energiesparender Bauweise bei zukünftigen Bau- und Renovierungsvorhaben der Leuphana.

4.5 Wir fordern die Leuphana auf, sich beim Studierendenwerk für eine klimagerechte Mensa einzusetzen: Mehr Bio-Lebensmittel, weniger Fleisch, sowie hauptsächlicher Bezug von regionalen und saisonalen Lebensmitteln.

4.6 Wir fordern von der Leuphana, sich bis Sommersemester 2023 öffentlich gegen die weitere Finanzierung fossiler Projekte (hauptsächlich im Globalen Süden!) durch die Nord LB (und Banken generell) auszusprechen und öffentlich eine kritische Stellungnahme zur Forschung, welche zum Vorteil der fossilen Industrie durchgeführt wird, abzugeben.

5 Verkehr und Mobilität[edit | edit source]

Die Verkehrswende muss zügig und konsequent umgesetzt werden. Dies ist in Lüneburg bislang nicht spürbar. Wir unterstützen daher das Verkehrskonzept “Leuphana Universität - Verkehr - Lüneburg - Ein Konzept mit Win-Win-Option” vom April 2022. Darüber hinaus fordern wir Folgendes:

5.1 Wir fordern ein verbindliches Datum für die Ausweisung des Campus zu einem autofreien Bereich innerhalb des Jahres 2023.

5.2 Wir fordern eine dezentrale, nachhaltig konstruierte und begrünte Überdachung von 20 Prozent der Fahrradabstellanlagen auf dem Campus bis Ende 2023.

5.3 Wir fordern die Einrichtung einer Fahrradreparatursäule auf dem Campus bis Ende 2023.

5.4 Wir fordern die kostenfreie Nutzung von Anruf-Sammel-Mobilen (ASM) ab 20:00 Uhr für alle Studierenden ab dem Wintersemester 2023/2024.

5.5 Wir fordern die Leuphana auf, unter keinen Umständen das geplante Parkhaus hinter Gebäude C14 (P2) zu bauen. Die Leuphana soll sich weigern, der Vorgabe zu Mindeststellplätzen für motorisierte Fahrzeuge nachzukommen.

5.6 Wir fordern, dass sich die Leuphana aktiv in die Erstellung des nachhaltigen urbanen Mobilitätsplans (NUMP) einbringt.

5.7 Wir fordern die Leuphana auf, sich öffentlich für ein Einbahnstraßen-Konzept für die Uelzener und Soltauer Straße einzusetzen.

5.8 Wir fordern eine öffentliche Positionierung der Leuphana gegen den Bau der A39.

Lüneburger Forderungen (lange Fassung)[edit | edit source]

In folgendem Text wurden die lokalen Forderungen am 21.12.2022 an Christian Brei, damaliger Vizepräsident der Leuphana Universität Lüneburg, übergeben:

Hintergrund[edit | edit source]

Das Zentralgebäude der Leuphana Universität in Lüneburg war vom 12.12.-17.12.2022 im Namen der internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung “End Fossil: Occupy!" von Studierenden besetzt. Die Protestbewegung “End Fossil: Occupy!” hat Uni-Besetzungen als politisches Mittel gewählt, um in den Räumen, in denen wir uns täglich bewegen, aktiv zu werden und durch das Durchbrechen des Alltags auf die Klimakrise und unzureichendes Handeln aufmerksam zu machen. Ebenso soll die Universität als wichtige gesellschaftliche Akteurin in die Verantwortung genommen werden. Als treibende Kraft gesellschaftlichen Wandels hat die Universität die Verantwortung, sich öffentlich für eine klimagerechte Welt einzusetzen und zu positionieren. Das zentrale Ziel der Besetzung an der Leuphana war es deshalb, einen Raum für Austausch zu schaffen, in dem Studierende und Lehrende sich mit der Frage beschäftigen können, wie die Leuphana einen größeren Teil zu Klimagerechtigkeit beitragen kann und wie Strukturen an der Uni sozial-gerechter, demokratischer und inklusiver gestaltet werden können. Aus diesen Prozessen entstanden konkrete Forderungen an die Leuphana, die in diesem Dokument aufgelistet sind.

Inhalt[edit | edit source]

1 Klimanotstand

2 Demokratisierung

kurzfristig umsetzen

langfristig anstreben

politisch/gesellschaftlich positionieren

3 Dekolonialisierung, Diversifizierung und soziale Gerechtigkeit

Inhaltliche Dekolonialisierung und Diversifizierung der Lehre

Diversifizierung und Chancengleichheit Lehrender

Diversifizierung und Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit von Studierenden

Situation internationaler Studierender und Lehrender

Diskriminierungsarme Infrastruktur

4 Finanzen und Universitätsbetrieb

kurzfristig umsetzen

langfristig anstreben

politisch/gesellschaftlich positionieren

5 Verkehr und Mobilität

kurzfristig umsetzen

langfristig anstreben

politisch/gesellschaftlich positionieren

1 Klimanotstand[edit | edit source]

Es braucht zahlreiche kleine und große konsequente Schritte, um die Klimakrise abzumildern. Das 1,5 Grad Ziel, welches  im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verabschiedet wurde, muss eingehalten werden. Es offenbart sich, dass wir diese Ziele mit unserem derzeitigen Tempo des Wandels verpassen. Dies  müssen wir uns eingestehen und endlich der Krise angemessene Schritte vollziehen. Die Universität trägt als öffentliche Bildungseinrichtung dabei eine besondere Verantwortung. Daher fordern wir als erstes, dass die Leuphana den Klimanotstand ausruft.  

1.1 Wir fordern die Leuphana auf, sofort den Klimanotstand auszurufen.

Das bedeutet, die Klimakrise anzuerkennen und einzugestehen, dass die bisherigen Leistungen, um diese abzuwenden, nicht ausreichen.  

Die Ausrufung des Klimanotstands der Leuphana soll an folgende Punkte gebunden sein:

A. Die Auswirkungen auf das Klima sollen mit hoher Priorität ab sofort bei allen Entscheidungen und Planungen berücksichtigt werden. Bei Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen sollen diese transparent gemacht werden.

B. Wie weit Nachhaltigkeits-, Klimaschutz, sowie auch Klimagerechtigkeitsthemen in Forschung und Lehre in allen Fachbereichen integriert sind, soll geprüft werden und darauffolgend sollen diese Themen in allen Fachbereichen umfassend in den Curricula verankert werden bis Ende Sommersemester 2023.

C. Darüber hinaus soll es ab Wintersemester 2023 über das Leuphana Semester hinaus verpflichtende Lehrveranstaltungen für alle Studierenden geben, die die wissenschaftlichen Grundlagen der Klimakrise vermitteln.

2 Demokratisierung[edit | edit source]

kurzfristig umsetzen[edit | edit source]

2.1 Wir fordern ein bezahltes SHK-Team ab Sommersemester 2023 mit der Aufgabe der Stärkung und Aufklärung über hochschulpolitische Strukturen und Beteiligungsmöglichkeiten.

Wir fordern, dass Hochschulpolitik sichtbarer wird: Mehr Aufklärung über Beteiligungsmöglichkeiten und Transparenz von Entscheidungsprozessen. Ab dem Sommersemester 2023 soll es ein bezahltes SHK-Team geben, das über die hochschulpolitischen Strukturen und ihre Beteiligungsmöglichkeiten, sowie Feedbackmechanismen (z.B. Shift-Evaluationen) aufklärt, Informationen einfach zugänglich gestaltet und die Partizipation stärkt.

2.2 Wir fordern die permanente Bereitstellung einer unkommerziellen Räumlichkeit zum Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden ab Sommersemester 2023.

Durch die Besetzung entstand ein fruchtbarer Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden. Momentan fehlt ein solcher Austauschraum an der Leuphana. Wir fordern daher die Bereitstellung einer unkommerziellen, permanenten Räumlichkeit, in der sich Lehrende untereinander, sowie Lehrende und Studierende auf Augenhöhe begegnen und austauschen können. So können sich Lehrende auch über Lehrmethoden austauschen und Seminare diverser gestaltet werden.

langfristig anstreben[edit | edit source]

2.3 Wir fordern die Ausarbeitung eines Konzepts für mehr studentisches Mitspracherecht in hochschulpolitischen Entscheidungsprozessen zusammen mit Studierenden bis Ende 2023, orientiert u. a. an dem Konzept von Bürger*innenräten.

Studierende sind im Senat momentan unterrepräsentiert (3 von 19 stimmberechtigten Mitgliedern).  Das bedeutet, dass Studierende bei wichtigen Entscheidungen über die Studienbedingungen wenig Mitspracherecht haben. Die existierenden Partizipationsmöglichkeiten in der Hochschulpolitik sind zu wenig zugänglich, nicht ausreichend und setzen Privilegien voraus.

Deshalb fordern wir, dass die Leuphana bis Ende 2023 zusammen mit Studierenden ein Konzept für mehr studentisches Mitspracherecht in hochschulpolitischen Entscheidungsprozessen als Teil einer Demokratisierung von Hochschulstrukturen ausarbeitet.

Unsere Vision ist ein Studierendenrat, der bei kontroversen Fragen, welche die Studierenden betreffen, von Studierenden einberufen werden kann. Die Funktion des Rats soll darin bestehen, Forderungen an den Senat auszuarbeiten. Der Senat soll verpflichtet sein, sich mit diesen Forderungen auseinanderzusetzen und Stellung zu beziehen. Die studentischen Mitglieder des Rats sollen, angelehnt an das Konzept von Bürger*innenräten, ausgelost werden. Das Losverfahren soll kriterienbasiert sein. D.h. es wird eine Zusammensetzung angestrebt, welche anteilig die der gesamten Studierendenschaft spiegelt (Gender, Migrationshintergrund, Internationale Studierende, Studiengang etc.). Eine finanzielle Entschädigung sowie eine Verlängerung der Regelstudienzeit für Mitglieder des Studierendenrats soll im Zeitraum des Amtes gewährleistet sein.

politisch/gesellschaftlich positionieren[edit | edit source]

2.4 Wir fordern eine öffentliche Positionierung und politischer Einsatz der Leuphana auf Landesebene für eine Änderung der stimmberechtigten Sitze im Senat zu einem 50%igen Anteil Studierender im Sommersemester 2023.

Um mehr studentisches Mitspracherecht in hochschulpolitischen Entscheidungsprozessen zu erreichen, fordern wir die Leuphana außerdem dazu auf, sich im Sommersemester 2023 auf Landesebene für eine Änderung der Gesetze zu der Verteilung, sowie zu der Anzahl der stimmberechtigten Sitze im Senat dahingehend auszusprechen und einzusetzen, dass mindestens 50 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder Studierende sind.

3 Dekolonialisierung, Diversifizierung und soziale Gerechtigkeit[edit | edit source]

Als End Fossil: Occupy! Lüneburg begrüßen wir alle beschlossenen Maßnahmen des am 14.12.2022 im Senat beschlossenen Diversitätskonzept der Leuphana Universität Lüneburg (2023-2026). Wir befürworten die grundlegende Zielsetzung, kritisieren aber den Prozess der Erarbeitung des Diversitätskonzepts und haben über die darin enthaltenen Beschlüsse hinausgehende Forderungen.  

Es soll anerkannt werden, dass der Prozess, die Universitätsstrukturen hinsichtlich Diversität, Dekolonialisierung und Gendersensibilität nachhaltig zu verändern, langfristige, aktive und partizipative Auseinandersetzung mit Machtstrukturen und deren Abbau bedarf.

3.1 Wir fordern einen partizipativen Prozess in der Umsetzung des Diversitätskonzeptes, der alle Mitglieder der Universitäts-Gemeinschaft mit einbezieht und insbesondere die Perspektiven, Ideen und Erfahrungen von betroffenen Personen einbezieht.

Deshalb halten wir es nicht für ausreichend, dass das Diversitätskonzept lediglich von einem kleinen Teil der Universitätsgemeinschaft in den oberen Hierarchie-Strukturen erarbeitet und umgesetzt wird. Wir fordern einen partizipativen Prozess, der alle Mitglieder der Universitäts-Gemeinschaft mit einbezieht und insbesondere die Perspektiven, Ideen und Erfahrungen von betroffenen Personen einbezieht. Die Auseinandersetzung mit Diversität, Dekolonialisierung und dem Abbau von diskriminierenden Strukturen muss in der gesamten Universitätsgemeinschaft stattfinden.

3.2 Wir fordern, dass das Präsidium die Organisation für einen öffentlichen Austausch über Diversität, Dekolonialisierung und Antidiskriminierung an der Leuphana in der ersten Hälfte des Sommersemesters 2023 in die Wege leitet.

Dazu fordern wir, dass das Präsidium die Organisation für einen öffentlichen Austausch in der ersten Hälfte des Sommersemesters 2023 in die Wege leitet. An diesem öffentlichen Austausch mit mindestens drei hochrangigen Hochschulvertreter*innen zum Thema Diversität, Dekolonialisierung und Antidiskriminierung an der Leuphana sollen aus allen Bereichen der Universität Studierende sowie Beschäftigte eingeladen werden. Hier soll die Umsetzung des Diversitätskonzepts, sowie dessen Umfänglichkeit diskutiert und daraufhin überarbeitet und ergänzt werden.

3.3 Wir fordern bis Anfang Wintersemester 2023/2024 die Schaffung einer zentralen Anlauf- und Koordinationsstelle durch unabhängige Hausangestellte mit Qualifikationen auf Gebieten der Dekolonialisierung und Antidiskriminierung, die die Leuphana in beratender Position unterstützen.

Wir fordern bis Anfang Wintersemester 2023/2024 die Schaffung einer zentralen Anlauf- und Koordinationsstelle durch unabhängige Hausangestellte mit Qualifikationen auf Gebieten der Dekolonialisierung und Antidiskriminierung, die die Leuphana in beratender Position unterstützen. Diese soll auch die Umsetzung des Diversitätskonzepts koordinieren.

Inhaltliche Dekolonialisierung und Diversifizierung der Lehre[edit | edit source]

Dem im Diversitätskonzept des Senats verankerten Punkt, dass sich die Leuphana dringend hinsichtlich barrierearmer, geschlechter-, diversitäts-, rassismus-, sprach- und diskriminierungssensibler Lehre und Prüfungen weiterentwickeln muss (vgl. Diversitätskonzept, 2022, S.5) , stimmen wir grundlegend zu. Doch es braucht eine systematische Implementierung machtkritischer Perspektiven in allen Studieninhalten und -fächern! Daher fordern wir ergänzend Folgendes:

3.4 Wir fordern langfristig ein umfassendes Angebot an Grundlagen-Workshops und regelmäßigen Fortbildungen für Lehrende in den Bereichen Gendersensibilität, Antirassismus, Dekolonialisierung, und Klimagerechtigkeit.

Wir erwarten von dem Versprechen, dass “Lehrenden Angebote gemacht werden, sich in diesen Themenfeldern weiterzubilden” (vgl. Diversitätskonzept, 2022, S.5), dass die Universität langfristig ein umfassendes Angebot regelmäßiger Fortbildungen für Lehrende in den Bereichen Gendersensibilität, Antirassismus, Dekolonialisierung, und Klimagerechtigkeit bereitstellt, um sie zu reflektierter, (macht-)kritischer Lehre zu befähigen. Darüber hinaus fordern wir unbedingt die Durchführung eines Grundlagenworkshops im Jahr 2023, im Bereich Dekolonialität und barrierearme und diskriminierungsfreie Lehre, an dem das Lehrpersonal aller Fakultäten verbindlich teilnimmt.

3.5 Wir fordern eine stärkere Priorisierung von diversitäts-, geschlechter- und diskriminierungs- sowie rassismussensiblen Lehrangeboten sowie verpflichtenden Input zu Antidiskriminierung und Dekolonialiserung für alle Studierende bereits ab dem nächsten Leuphana Semester (Wintersemester 2023/2024).

Das Vorhaben, im Rahmen des Leuphana Semesters mehr diversitäts-, geschlechter-, und diskriminierungs- sowie rassismussensible Lehrangebote mit Priorisierungsstärke 3 auszuweisen, ist nicht genug. Es muss zwingend höher priorisiert und schon im nächsten Leuphana Semester erprobt werden. Außerdem dürfen sich dekoloniale und Klimagerechtigkeitsperspektiven nicht nur auf das Leuphana Semester und das Komplementärstudium beziehen, sondern müssen in allen Studiengängen integriert werden.

3.6 Wir fordern die Erarbeitung eines Handlungskonzepts für Lehrende im Umgang mit rassistischen, sexistischen, antisemitischen Werken.

Die Erarbeitung eines solchen Umgangskonzepts soll in Vorlesungen, Seminaren und Workshops als ein „Dialogaufschlag“ zum Einsatz kommen, um zu besprechen, wie man mit Rassismus, Sexismus und Antisemitismus in wissenschaftlichen Texten verfahren oder wie man die praktischen Wirkungen von rassistischen, sexistischen und antisemitischen Passagen in einem solchen Rahmen thematisieren kann. Orientierung könnte dabei eine bereits entwickelte Handreichung der Universität Jena sein.

3.7 Wir fordern studiengangsspezifisch eine kritische Auseinandersetzung mit neoklassischen Inhalten in den Wirtschaftswissenschaften und eine Erhaltung der geographischen Inhalte im Major Kulturwissenschaften (Vertiefung Stadt- und Kulturraumforschung) sowie im Minor Raumwissenschaften und dem Fachbereich Erdkunde in der Lehramtsausbildung.

Wir fordern eine stärkere, kritische Auseinandersetzung mit den neoklassischen Inhalten, die den Kern der ökonomischen Lehre an der Leuphana bilden sowie eine stärkere Eingliederung von heterogenen Inhalten und Methoden (plurale Ökonomik, antikapitalistische Konzepte, Doughnut Economy,...) in die ökonomische Lehre an der Leuphana. Für den Major Kulturwissenschaften (Vertiefung Stadt- und Kulturraumforschung), den Minor Raumwissenschaften sowie den Fachbereich Erdkunde im Fach Sachunterricht in der Lehramtsausbildung fordern wir, dass die Fachrichtungen, Kompetenzen und Professurenstellen des jeweiligen Instituts für geographische Inhalte erhalten bleiben, bzw. neu besetzt werden, da sie für eine fundierte Nachhaltigkeitslehre an der Leuphana essentiell sind.

3.8 Wir fordern eine anonymisierte, pseudonymisierte Abgabe von Prüfungsleistungen, ab dem Wintersemester 2023/2024, um Benachteiligungen durch unreflektierte Diskriminierung zu verringern.

Der Entwurf des Diversitätskonzepts ist an dieser Stelle nicht ausreichend. Sowohl eine niedrige Priorisierungskategorie als auch der Konjunktiv in der Formulierung lässt an einer tatsächlichen Umsetzung zweifeln. Wir fordern deshalb eine schnelle Umsetzung einer anonymisierten oder pseudonymisierten Abgabe von Prüfungsleistungen, die zum Wintersemester 2023/2024 in Kraft treten soll.

Diversifizierung und Chancengleichheit Lehrender[edit | edit source]

3.9 Wir fordern eine Diversität der Lehrenden in allen Fakultäten bzgl. Perspektiven, Identitäten und Marginalisierungsbetroffenheiten. Die Leuphana soll diesbezüglich ihren Auswahlprozess und die Unterstützung und Bestärkung von Lehrenden mit Marginalisierungsbetroffenheiten über die im Diversitätskonzept beschlossenen Maßnahmen reformieren.

Kritische Lehre zu Moderne, Kolonialgeschichte, Nachhaltiger Entwicklung und Repräsentationen des Globalen Südens und Nordens wird von sehr wenigen Lehrenden an der Leuphana verfolgt. Diese häufig internationalen Lehrenden bekommen überwiegend nur einen befristeten Arbeitsvertrag von 2 Jahren, der nicht verlängert werden kann - so kann keine langfristig kritische Lehre mit diversen Perspektiven an der Leuphana erreicht werden. Zudem braucht es mehr FLINTA*-Personen als Professor*innen und Lehrende. Wir fordern eine stärkere Ausarbeitung der strukturellen Unterstützung und Bestärkung von Lehrenden mit Marginalisierungsbetroffenheiten unter Einbezug von betroffenen Lehrenden an der Leuphana. Diese Unterstützung muss über eine Überarbeitung der Ermutigungsklausel,  Ausschreibungen der Lehraufträge und Sensibilisierung der Personen, die am Auswahlprozess beteiligt sind, hinausgehen. So sollten etwa verbindliche Kriterien erarbeitet werden, die den Auswahlprozess bevorzugend für Personen mit Marginalisierungs- betroffenheiten gestalten.

3.10 Wir fordern, dass die Leuphana im Jahr 2023 ein Statement zugunsten der Abschaffung von befristeten Lehrverträgen veröffentlicht und sich politisch auf Landesebene dafür einsetzt, diese Abschaffung umzusetzen.

Diversifizierung und Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit von Studierenden[edit | edit source]

3.11 Wir fordern eine inklusivere Gestaltung des Bewerbungsverfahren für Studierende.

Die Leuphana muss den Zugang zu akademischer Bildung insbesondere für Personen aus benachteiligten Gruppen fördern. Dafür müssen Privilegien bedacht, diskriminierende Strukturen abgebaut und Benachteiligungen intersektional verstanden und aufgehoben werden. Wir fordern eine Anpassung des Bewerbungsverfahrens, um den Prozess sozial gerechter zu gestalten. Dies könnte eine Anonymisierung des Verfahrens oder/und eine Veränderung der Punkteverteilung beinhalten.

3.12 Wir fordern, dass die Leuphana ein öffentliches Statement zugunsten der Abschaffung der Regelstudienzeit veröffentlicht und sich auf Landesebene politisch dafür einsetzt, diese Abschaffung umzusetzen.

Situation internationaler Studierender und Lehrender[edit | edit source]

3.13 Wir fordern, dass die Leuphana Internationals bei der Wohnungssuche und bei ihrem Ankommens-Prozess in Lüneburg stärker unterstützt.

Die Leuphana braucht vielfältige Perspektiven. Wir begrüßen die bereits geplanten Schritte zur Unterstützung für Internationals und fordern einen weiteren Ausbau und Verbesserung der Integration und Angebote. Diese Unterstützung sollte etwa die verstärkte Vermittlung an Wohnheime und Hilfe bei Bewerbungsprozessen für internationale Studierende beinhalten. Zudem sollte die Leuphana internationale Studierende unterstützen, die auf deren Bankkonten aufgrund ihres Auslandsaufenthaltes nur eingeschränkt zugreifen können.

Diskriminierungsarme Infrastruktur[edit | edit source]

3.14 Wir fordern eine Entfernung und Kontextualisierung des Jefferson Zitats im Bibliotheksfoyer bis Ende Sommersemester 2023.

Diese Maßnahmen müssen in einem öffentlichen Prozess mit Studierenden, Lehrenden und außeruniversitären Interessierten erarbeitet werden.

3.15 Wir fordern die sofortige Umsetzung der Möglichkeit für alle Nutzer*innen, Pronomen auf myStudy eigenständig angeben und jederzeit ändern zu können. Eine Erklärung über die Notwendigkeit dessen soll auf myStudy veröffentlicht werden.

3.16 Wir fordern die sofortig eintretende Maßnahme, dass alle Nutzer*innen ihre Anzeige-, sowie Benutzer*innen-Namen bei Leuphana-Accounts (Mail, myStudy, Moodle) eigenständig ändern können. Alternativ fordern wir, dass eine Namensänderung durch den IT-Service für alle Nutzer*innen auch ohne Vorlage eines dgti-Ausweises möglich wird.

Durch die Zusammenführung der universitätsinternen Accounts können Nutzer*innen ihre Anzeigenamen zukünftig nicht mehr eigenständig angeben, wie es bisher teilweise möglich war. Durch die Änderung, nur mit einem dgti-Ausweis den eigenen Namen in Leuphana-Accounts ändern zu können, werden Nutzer*innen ohne dgti-Ausweis (so etwa Personen ohne deutsche Staatsbürger*innenschaft, die trans* sind, und trans*-Personen, die aus persönlichen Gründen keinen dgti-Ausweis besitzen) nicht mitgedacht. Diese geplanten Maßnahmen sind also unzureichend und sogar eine Verschlechterung der Situation für viele Nutzer*innen (s.o.). Daher fordern wir die sofortige Maßnahme, dass Nutzer*innen eigenständig ihre Namen in Leuphana-Accounts (sowohl Anzeige-, als auch Benutzer*innen-Name) ändern können. Alternativ wäre es denkbar, diese Änderung über den IT-Service vorzunehmen, jedoch unbedingt ohne die Bedingung, für eine Namensänderung einen dgti-Ausweis vorlegen zu müssen.

4 Finanzen und Universitätsbetrieb[edit | edit source]

kurzfristig umsetzen[edit | edit source]

4.1 Wir fordern ein konkretes Datum für die Geldeinlage (Girokonto) bei einer sozial-ökologischen Bank innerhalb 2023.

4.2 Wir fordern ein konkretes Datum für einen Fahrplan der nachhaltigen Anlage der Stiftungsgelder innerhalb 2023.

Die Leuphana muss, als wichtige gesellschaftliche Akteurin, alles in ihrer Macht stehende tun, um mit den verfügbaren Geldern eine nachhaltige Transformation und kein “business as usual” zu unterstützen. Initiativen wie Fossil Free Lüneburg bemühen sich schon lange, über derartige Missstände an der Leuphana zu informieren und diese zu konkreten Handlungen zu bewegen.  

langfristig anstreben[edit | edit source]

4.3 Wir fordern eine Priorisierung von Kreislaufwirtschafts-konformen Produkten bei zukünftigen Beschaffungen.

Die Leuphana soll einen nachhaltigen Universitätsbetrieb anstreben. Dabei soll priorisiert auf die Beschaffung kreislaufwirtschafts-konformer Produkte geachtet werden.

4.4 Wir fordern eine Priorisierung von nachhaltigen Ressourcen und energiesparender Bauweise bei zukünftigen Bau- und Renovierungsvorhaben der Leuphana.

Bei zukünftigen Bau- und Renovierungsvorhaben der Leuphana müssen Nachhaltigkeitsaspekte priorisiert werden. Nachhaltigkeit sollte dementsprechend in der Planung einen höheren Stellenwert haben als Ästhetik.

politisch/gesellschaftlich positionieren[edit | edit source]

4.4 Wir fordern die Leuphana auf, sich beim Studierendenwerk für eine klimagerechte Mensa einzusetzen.

Eine klimagerechte Mensa bedeutet konkret: Mehr Bio, weniger Fleisch, hauptsächlicher Bezug von regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Zusätzlich sollten Studierendengruppen, die sich für eine nachhaltige Transformation der Mensa einsetzen, in ihren Bemühungen unterstützt werden.

4.5 Wir fordern von der Leuphana, sich öffentlich gegen die weitere Finanzierung fossiler Projekte (hauptsächlich im Globalen Süden!) durch die Nord LB (und Banken generell) auszusprechen und öffentlich eine kritische Stellungnahme zur Forschung, welche zum Vorteil der fossilen Industrie durchgeführt wird, abzugeben.

Ein essentieller Aspekt der Verantwortungsübernahme ist eine kritische Haltung bzw. öffentliche Verurteilung der Finanzierung fossiler Projekte, welche zu großen Teilen in Ländern des Globalen Südens geplant werden und damit eine Form des Neokolonialismus verkörpern. Zusätzlich ist eine öffentliche, kritische Stellungnahme zur Forschung, welche zum Vorteil der fossilen Industrie durchgeführt wird, relevant, um deutlich zu machen, dass die Leuphana bundesweit für klimagerechte Forschung plädiert.

5 Verkehr und Mobilität[edit | edit source]

Die Verkehrswende muss zügig und konsequent umgesetzt werden. Dies ist in Lüneburg bislang nicht spürbar. Wir unterstützen daher das Verkehrskonzept “Leuphana Universität - Verkehr - Lüneburg - Ein Konzept mit Win-Win-Option” vom April 2022. Darüber hinaus fordern wir Folgendes:

kurzfristig umsetzen[edit | edit source]

5.1 Wir fordern ein verbindliches Datum für die Ausweisung des Campus zu einem autofreien Bereich innerhalb des Jahres 2023.

Die Leuphana wünscht sich laut dem oben genannten Verkehrskonzept eine “echte Campus-Atmosphäre, bei der ruhender Kfz-Verkehr (mit Ausnahme von Dienst-, Liefer-, Behindertenfahrzeuge) auf die an den Ecken des Universitätsgeländes konzentrierten Parkflächen P1-P4 (586 Stellplätze) verwiesen wird” (S. 14). Wir begrüßen diesen Wunsch, fordern zusätzlich aber ein verbindliches Datum für die Ausweisung des Campus zu einem autofreien Bereich, da wir in Anbetracht der Klimakrise die Verkehrswende zügig umsetzen müssen.

5.2  Wir fordern eine dezentrale, nachhaltig konstruierte und begrünte Überdachung von 20 Prozent der Fahrradabstellanlagen auf dem Campus bis Ende 2023.

Im Sinne der Verkehrswende ist es von hoher Priorität, den Radverkehr so attraktiv wie möglich zu gestalten. Hierzu gehört die Überdachung von Fahrradständern, damit Fahrräder besser vor Witterung geschützt sind. Es ist wichtig, dass die Überdachungen dezentral auf dem Campus verteilt sind, damit sie auch flächendeckend genutzt werden können. Eine nachhaltige Konstruktion (z. B. aus Holz) ist, wie bei allen anderen Bauvorhaben, zu berücksichtigen. Eine Begrünung der Überdachungen ist wichtig, um die beim Bau entstehende Versiegelung auszugleichen.

5.3 Wir fordern die Einrichtung einer Fahrradreparatursäule auf dem Campus bis Ende 2023.

Mit der Fahrradselbsthilfewerkstatt Konrad besteht auf dem Campus bereits eine gute Möglichkeit, sein Fahrrad zu reparieren und Instand zu halten. Außerhalb der Öffnungszeiten von Konrad fehlt solch eine Möglichkeit aber ganz. Insbesondere während der veranstaltungsfreien Zeit, in der Konrad üblicherweise seine Öffnungszeiten reduziert, ist die eigenständige Instandhaltung des eigenen Fahrrades erschwert. Die Einrichtung einer Fahrradreparaturstation, wie es sie bereits am Wasserturm gibt, wäre hier eine geeignete Lösung des Problems und würde den Radverkehr im Sinne der Verkehrswende attraktiver machen.

5.4 Wir fordern die kostenfreie Nutzung von Anruf-Sammel-Mobilen (ASM) ab 20:00 Uhr für alle Studierenden ab dem Wintersemester 2023/2024.

Mit den Anruf-Sammel-Mobilen wurde von der KVG ein Nahverkehrsangebot für die Zeiten geschaffen, an denen Linienbusse und Rufbusse nicht mehr bzw. noch nicht verkehren. Allerdings kosten diese für Studierende 3,50 € pro Fahrt innerhalb der Stadt. Fahrten in die umliegenden Gemeinden sind noch teurer. Um den öffentlichen Nahverkehr auch nachts kostengünstiger und dadurch attraktiver zu gestalten, sollte die Nutzung der ASM in das Semesterticket integriert und somit kostenlos werden.

langfristig anstreben[edit | edit source]

5.5 Wir fordern die Leuphana auf, unter keinen Umständen das geplante Parkhaus hinter Gebäude C14 (P2) zu bauen. Die Leuphana soll sich weigern, der Vorgabe zu Mindeststellplätzen für motorisierte Fahrzeuge nachzukommen.

“Die Universität unterliegt durch die B-Planung im Zusammenhang mit dem Zentralbau einer Vorhaltelast von 783 Stellplätzen für motorisierte Fahrzeuge” (S. 14), heißt es im oben genannten Verkehrskonzept der Leuphana. Um den Campus zwischen den Gebäuden autofrei zu machen und gleichzeitig dieser Vorhaltelast gerecht zu werden, erwägt die Leuphana den Bau eines Parkhauses hinter Gebäude 14 auf der Fläche des Parkplatzes P2. Laut ihrem Verkehrskonzept versucht die Leuphana allerdings mithilfe eines evaluierten Versuchs, die Zweckmäßigkeit dieser Vorgabe zu widerlegen und so den Bau eines Parkhauses zu vermeiden. Wir begrüßen dies und befürchten gleichzeitig, dass damit der Bau des Parkhauses womöglich nicht verhindert werden kann. In der Klimakrise können wir es uns nicht leisten, weitere Parkhäuser zu bauen, sondern müssen alles daran setzen, die Verkehrswende zügig und konsequent umzusetzen. Auch wenn die Leuphana sich dadurch womöglich in rechtliche Konfliktlagen begibt, fordern wir die Einrichtung eines autofreien Campus ohne den Bau eines weiteren Parkhauses.

politisch/gesellschaftlich positionieren[edit | edit source]

5.6 Wir fordern, dass sich die Leuphana aktiv in die Erstellung des nachhaltigen urbanen Mobilitätsplans (NUMP) einbringt.

Die Hansestadt Lüneburg hat am 26.11.2020 beschlossen, dass die Verwaltung einen nachhaltigen urbanen Mobilitätsplan (NUMP) aufstellen soll. Im Zuge des Erarbeitungsprozesses dieses Plans ist von der Verwaltung eine Bürger*innen- und Akteur*innenbeteiligung vorgesehen. Wir fordern, dass sich die Leuphana im Sinne einer ambitionierten nachhaltigen Verkehrswende aktiv in diese Beteiligung mit einbringt.

5.7 Wir fordern die Leuphana auf, sich öffentlich für ein Einbahnstraßen-Konzept für die Uelzener und Soltauer Straße einzusetzen.

Durch die Umwidmung einer Hauptverkehrsstraße, in eine Einbahnstraße, wird viel Platz frei, um Umweltspuren (Spur, auf der nur Fahrräder und Busse fahren dürfen) zu etablieren. Solche Spuren würden sofort den Radverkehr begünstigen und sind gleichzeitig ohne hohen baulichen Aufwand schnell umzusetzen. Außerdem zeigt sich, dass im Rahmen der aktuellen Umbaumaßnahmen an der Uelzener Straße, die dadurch zwangsläufig zu einer temporären Einbahnstraße wurde, kein Verkehrschaos ausgebrochen ist. Somit ist es naheliegend, dass sie direkt nach dem Abschluss der Umbaumaßnahmen in eine Einbahnstraße (Richtung Stadt) + gegenläufige Umweltspur (Richtung Leuphana) überführt werden könnte. Ähnliches kann auch auf der Soltauer Straße angewendet werden. Diese beiden Straßen stehen im Fokus dieser Forderung, da sie die beiden nächsten Hauptverkehrsachsen der Leuphana sind, die in Frage für ein Einbahnstraßen-Konzept kommen.

5.8 Wir fordern eine öffentliche Positionierung der Leuphana gegen den Bau der A39.

“Die geplante Autobahn A 39 soll die Ost- und Südheide zwischen Lüneburg und Wolfsburg auf 100 Kilometer Länge durchschneiden” (https://keine-a39.blogspot.com/p

/dachverband.html). Laut der Initiative “Keine A39!” zeigen offizielle Verkehrsuntersuchungen, dass die Autobahn an sich keinen (volkswirtschaftlichen) Nutzen hätte. Abgesehen davon steht fest, dass ein Autobahnneubau, egal mit welchen potentiell positiven und negativen Auswirkungen, grundsätzlich nicht mehr vereinbar mit einer angestrebten Verkehrswende ist.

Programm[edit | edit source]

. In diesem Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen. Hilf Lünepedia, indem du sie recherchierst und einfügst.

Vor Ort fanden verschiedene Programmpunkte statt, so z. B. auch Workshops und Vorträge.

Weblinks[edit | edit source]

Artikel[edit | edit source]

Einzelnachweise[edit | edit source]

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