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Zeitsprung Lüneburg

Aus Lünepedia

App Zeitsprung am Sande

Die App Zeitsprung Lüneburg ermöglicht es ihren User:innen längst verschwundene Orte in Lüneburg durch die Unterstützung von Augmented Reality (dt. erweiterte Realität) wiederherzustellen und etwas über deren Geschichte zu erfahren. An den gekennzeichneten Plätzen in der Stadt können mithilfe eines Smartphones oder Tablets über 50 Orte während verschiedener Epochen betrachtet werden. Zu jeder Epoche erscheint ein Bildausschnitt sowie eine Informationsbox. User:innen haben die Möglichkeit, einzelne Orte zu besuchen oder einen der zwei Rundgänge der App-Entwickler abzugehen, um so mehr über die Stadtgeschichte zu erfahren[1].

Aufbau und Bedienung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buttons neu.jpg

Die App startet regulär in der Kamera-Ansicht. Darüber befindet sich ein Interface, welches wie folgt aussieht:

In der oberen rechten Ecke lassen sich drei Buttons auffinden, welche den Nutzer:innen erlauben zwischen verschiedenen Ansichten hin- und herzuwechseln.

Durch Bedienung des Buttons „Einführung“ (siehe Grafik rechts) öffnet sich eine detaillierte Erklärung über die Funktionen der App und wie diese anzuwenden sind. Außerdem beinhaltet die Ansicht eine Liste aller Sponsor:innen, den Copyrights und das Menü „Einstellungen“, in welchem Funktionen individuell angepasst werden können.

Hinter dem Button „Karte“ verbirgt sich eine Kartenansicht der Stadt Lüneburg mit fest-platzierten Wegpunkten, welche andeuten sollen, an welchem Standort ein Zeitsprung möglich ist.

Die Wegpunkte sind mit der Lüneburger Stadtmarke gekennzeichnet. Beim Auswählen einer dieser Markierungen öffnet sich ein Fenster mit Titel und Infotext zu dem jeweiligen Standort und dessen historischen Hintergrund. Außerdem bietet ein „Play“-Button die Option, das Geschriebene laut vorlesen zu lassen.

Die wohl wichtigste Funktion bietet der „AR“-Button. Hierbei gelangt man in die Kamera-Ansicht, welche durch Augmented Reality (AR) alle Standorte, gekennzeichnet durch die Lüneburger Stadtmarke, an die korrekte Position projiziert. Das Smartphone oder Tablet muss dafür nur in die passende Richtung gedreht werden. Nähert man sich einem der Wegpunkte, erscheint ein transparentes Bild auf dem Bildschirm, welches identisch zu der Umgebung des ausgewählten Standorts ist. Dieses Bild muss nach dem echten Erscheinungsbild ausgerichtet werden. Das Ausrichten kann über die „Plus“- und „Minus“-Tasten vereinfacht werden. Wurde das Bild ausgerichtet, kann über den Button „Manuelle Ausrichtung“ ein Zeitsprung durchgeführt werden. An derselben Stelle erscheint dann ein dreidimensionales Modell eines historischen Gebäudes. Mithilfe des Schiebereglers auf der rechten Seite kann die Epoche verändert werden. Manche Standorte bieten nicht nur einen Zeitsprung, sondern mehrere. Der Schieberegler bietet in der Kartenansicht dazu noch die Möglichkeit, Standorte nach Epoche zu filtern.

Die Entwickler haben u. a. zwei Rundgänge in die App integriert, welche den Nutzer:innen bei mangelnder Zeit, sich alle 58 Standorte anzuschauen, eine ausgewählte Anzahl an Standorten vorgibt. Diese Rundgänge werden angezeigt, wenn der Schieberegler in die unterste Position gebracht wird[1].

Projektidee und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwickelt haben die App Wolfgang Graemer, Michael Dahl und Wolfgang Bütow[2]. Wolfgang Graemer ist für die Recherche, den Inhalt sowie die 3D-Konstruktion und Visualisierung der App zuständig. Michael Dahl verantwortet das App-Design sowie die Augmented Reality (dt. erweiterte Realität) und Wolfgang Bütow kümmert sich um den Bereich Grafik-Design und Marketing. Zur Darstellung und Wiederherstellung der verschwundenen Orte nutzen die Entwickler vorhandenes historisches Material. Laut einem Interview mit der Lüneburger Landeszeitung arbeiten sie dabei unter anderem mit Stichen und Chroniken von Ludwig Albrecht Gebhardi (* 13. April 1735 in Lüneburg; † 26. Oktober 1802), welcher im 18. Jahrhundert als Historiker und Bibliothekar an der Ritterakademie in Lüneburg unterrichtete[3].

Die Idee für die App Zeitsprung Lüneburg entstand aus dem Umstand heraus, dass viele Gebäude und Plätze in Lüneburg heute zerstört, verschwunden oder umgebaut sind. Das liegt unter anderem am Senkungsgebiet in der Altstadt von Lüneburg oder am Um- und Neubau in der Stadt. Wie die Entwickler der Zeitsprung Lüneburg App selbst angeben, sind insgesamt sieben Kirchen und Kapellen sowie Stadttore, Mauern und Wälle verschwunden[4].

Die Entwicklung der App fand in drei Phasen statt. In Phase eins wurde eine Karte von Lüneburg um 1700 erstellt. Dafür wurden dreidimensionale digitale Abbilder von nicht mehr vorhandenen Stadttoren, Mauern, Häusern, Kirchen, Wällen und vielen andere Gebäuden am Computer erstellt. Anschließend nutzen die Entwickler in der ersten Phase Bildmaterialien aus dem 19. und 20. Jahrhundert, um die Zeitsprung-Standorte noch detaillierter darstellen zu können. In Phase eins wurden auch neuere Epochen berücksichtigt und weitere Orte hinzugefügt, wie die MTV-Turnhalle oder das Badehaus im Kurpark. Mithilfe des X-Ray Röntgenmodus versuchten die Entwickler bereits in der ersten Phase zu ermöglichen, dass User:innen hinter Mauern oder unter die Erde sehen können, um beispielsweise verschüttete Orte darzustellen. Dazu zählen der Springingut-Turm und die alten Bergwerke der Saline.


In Phase zwei ermöglichten es die Entwickler den User:innen verschiedene Epochen an einem Ort anzusehen und zeigten so die Entwicklung der Orte über die Jahrhunderte hinweg. Außerdem wurden weitere Orte aus der Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hinzugefügt.


In Phase drei folgten Orte aus den ersten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts. Es wurden Stolperstein-Standorte in Lüneburg in die Liste von Orten mit aufgenommen. Die Entwickler ermöglichen es den User:innen an diesen Orten die Lebensgeschichten teils ehemaliger Lüneburger:innen zu erfahren. Dafür nutzen sie Geschichten, Berichte und Fotos von Überlebenden und Nachkommen dieser.

Liste von Zeitsprung-Orten[5][6][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karte wird geladen …
Abtsmühle Bardowicker Tor Kastanienwall Rackerstraße Schaubühne Neue Sülze Synagoge
Altenbrücker Tor Einhornapotheke Kettenstrafanstalt Reeperbahn Springitgut Turm Tor zur Unterwelt
Altenbrücker Tor innen Glockenstraße Lüner Mühle am Werder Ritterstraße Stadtschloss Vierorten erste Ampel
Alte Post Goldschmiedezwinger Lüner Tor Roter Wall Papenmütze Stadttor Beim Benedikt Viskulenhof 1
Alter Schlachthof Graalwall Bastion Lüner Tor innen Rotes Tor Stintbrücke Viskulenhof Wallstraße Pumpgestänge
Altes Kaufhaus Heiligentaler Kloster MTV Turnhalle Saline 1 St. Lamberti 1 Witzendorfsche Haus
Am Schifferwall Hotel Deutsches Haus Neues Tor Saline 2 Michaelisschule
Aussenkaufhaus Kalkbergfestung Obere Schrangenstraße Scharffsches Haus Sülztor außen

Technische Voraussetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Verwenden der App ist ein Smartphone oder Tablet vonnöten, welches entweder das Apple-eigene Betriebssystem iOS oder das Google-eigene Betriebssystem Android geladen hat. Bei Apple muss mindestens iOS in der Version 10.0 vorhanden sein. Android muss mindestens in der Version 5.0 mit dem Namen „Lollipop“ auf dem zu verwendenden Gerät laufen. Allerdings wird die App bei mangelnder Kompatibilität auch nicht im Google Play Store angezeigt. Des Weiteren sollte das Gerät über eine integrierte Kamera verfügen und ein Gyroskop verbaut haben, damit der AR-Modus funktioniert. Jedes Gerät auf dem ein Online-Kartendienst mit Standorterkennung (z. B. Google Maps) läuft, hat ein integriertes Gyroskop[1].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erklärvideo zur Zeitsprung App

Pressearchiv der Hansestadt Lüneburg: App macht Zeitsprung in Lüneburgs Vergangenheit möglich – Hansestadt fördert Projekt mit 9.000 Euro; 15.04.2021; zuletzt abgerufen am 05.09.2021.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Zeitsprung Website: Die Zeitsprung-Lüneburg-APP; o. D., zuletzt abgerufen am 05.09.2021.
  2. Zeitsprung Website: Partner; o. D., zuletzt abgerufen am 05.09.2021.
  3. Bericht der Lüneburger Landeszeitung vom 20.08.2019, Online aufzurufen unter https://zeitsprung-lueneburg.de/index.php/presse; zuletzt abgerufen am 05.09.2021.
  4. Zeitsprung Website: Das Projekt; o. D., zuletzt abgerufen am 05.09.2021.
  5. Zeitsprung Website: Standorte April 2021; o. D., zuletzt abgerufen am 20.08.2021.
  6. Zeitsprung Lüneburg App: Kartenansicht; o. D., zuletzt abgerufen am 20.08.2021.
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