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Stintmarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Bridgen ===
=== Bridgen ===
Besonders großer Beliebtheit erfreut sich das sogenannte [[Bridgen]] am Stintmarkt, welches das Sitzen auf der [[Stintbrücke]] meint und vor allem an wärmeren Tagen eine Freizeitbeschäftigung vieler Menschen in Lüneburg darstellt.
Besonders großer Beliebtheit erfreut sich das sogenannte [[Bridgen]] am Stintmarkt, welches das Sitzen auf der [[Stintbrücke]] meint und vor allem an wärmeren Tagen eine Freizeitbeschäftigung vieler Menschen in Lüneburg darstellt.<br>
Insbesondere 2022 gab es Beschwerden von Anwohnenden über Ruhestörungen, worüber es wiederum Auseinandersetzungen in der Lokalpresse gab. Bereits in den 1980er Jahren war der Stintmarkt ein beliebter Partyort.<ref>[[Landeszeitung]] (05.08.2022): [https://www.landeszeitung.de/lueneburg/609672-mit-bildergalerie-im-sommer-war-jeden-tag-stintfest Mit Bildergalerie: „Im Sommer war jeden Tag Stintfest“]</ref>


=== Auf den Spuren von Rote Rosen ===
=== Auf den Spuren von Rote Rosen ===

Version vom 5. August 2022, 11:03 Uhr

Stintmarkt mit Salz-Ewer und Salz-Prahm im Hafenbecken

Der Stintmarkt (abgekürzt auch Stint) befindet sich im historischen Wasserviertel der Stadt Lüneburg und ist heutzutage vor allem für seine zahlreichen sich in den mittelalterlichen Häusern befindenden Restaurants und Kneipen bekannt. Besonders im Frühjahr und Sommer genießen dort zahlreiche Lüneburger*innen und Tourist*innen die idyllische Atmosphäre direkt an der Ilmenau. Den Stintmarkt zeichnet seine zentrale Lage aus: So befindet sich dieser in unmittelbarer Nähe zum Rathaus Lüneburg und dem sich davor befindenden Marktplatz. Ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, welches am Stintmarkt zu bewundern ist, ist der historische Alte Kran.[1]

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Lage des Stintmarkts


Geschichte

Modell des Stintmarkts im Deutschen Salzmuseum
Alter Kran am Stintmarkt
Ilmenau am Stintmarkt

Namensentstehung

Der sogenannte Stint ist ein circa 15 - 20 cm langer, nach Gurken riechender Fisch mit Saison von Februar bis April und verleiht - wie sich erahnen lässt - dem Lüneburger Stintmarkt seinen außergewöhnlichen Namen.[2] Stint wurde hier im Mittelalter zahlreich gefangen und anschließend im Alten Kaufhaus, in dem sich heute das Dormero Hotel Altes Kaufhaus befindet, verkauft [3].

Salzhandel

Genauso wichtig für die Stadt war der Handel mit Salz, welcher Lüneburg viel Reichtum und Macht einbrachte und im Deutschen Salzmuseum ausführlicher erklärt wird. Mit 54 Siedehäusern galt Lüneburg zu damaligen Zeiten als größter Industriebetrieb in Nord - und Mitteleuropa. Die Siedepfannen für das Salz wurden dabei von den sogenannten Sülfmeister*innen gemietet, welche zu den angesehensten und einflussreichsten Bürger*innen Lüneburgs zählten. Am 12. September 1980 endete schließlich der tausendjährige Salzbetrieb in Lüneburg.[4] Im Lüneburger Hafenbecken befinden sich heute zwei nachgebaute Schiffe, die noch an die vergangene Zeit erinnern: Ein Salz-Ewer sowie ein Salz-Prahm.[5] Ein weiteres Überbleibsel ist der für die damalige Verschiffung des Salzes relevant gewesene Alte Kran, welcher unter anderem zu dem historischen Flair des Stintmarkts beiträgt und ein beliebtes Fotomotiv ist.

Lösecke-Haus nach dem Wiederaufbau

Brandstiftung am Stintmarkt

Anfang Dezember 2013 kam es - wie sich später durch bei den Ermittlungen aufgefundene Brandbeschleuniger herausstellte - durch Brandstiftung zu einem großen und nur schwer löschbaren Feuer am Stintmarkt: An erster Stelle betroffen von dem Großbrand war das denkmalgeschützte Lösecke-Haus. Das Feuer begann im Erdgeschoss des Hauses, in dem sich das italienische Restaurant Trattoria De Flaviis befand. In dem Haus befanden sich zudem der Irish Pub sowie mehrere Wohnungen, aus denen sich alle Menschen rechtzeitig in Sicherheit begeben konnten, sodass es zu keinem Personenschaden kam. Der Sachschaden dagegen betrug mehrere Millionen Euro - so konnte lediglich der historische Keller des Hauses gerettet werden und es wurden weitere, sich in unmittelbarer Nähe befindende Häuser, durch das Feuer beschädigt.[6] Heute ist das Lösecke-Haus wieder originalgetreu am Stintmarkt aufgebaut und es befinden sich - wie auch vor dem Großbrand - unter anderem das Restaurant Trattoria De Flaviis sowie der Irish Pub darin.

Optische Veränderungen

Im Frühjahr 2019 gab es eine weitere optische, diesmal bleibende Veränderung am Stintmarkt: Die alte und großgewachsene Trauerweide, welche sich lange Zeit neben dem Alten Kran befand, wurde gefällt. Auch wenn die Trauerweide lange zum Gesamtbild des Stintmarkts dazugehörte, war ihre Fällung aufgrund der zunehmenden Einsturzgefahr ein zur Sicherheit notwendiger Schritt. Inzwischen hat man sich an die Lücke gewöhnt und es sind mehrere Sitzbänke an Stelle des Baumes platziert worden, von denen ein guter Ausblick auf die gegenüberliegenden historischen Häuser des Stintmarkts gewährleistet ist. Auch der Alte Kran kommt nun noch besser zur Geltung.[7]

Freizeit

Der Stint bei Nacht

Der Stintmarkt ist ein beliebtes Ausflugsziel: Je nach Jahreszeit und Wetter halten sich dort unzählige Menschen vor beziehungsweise in den Restaurants und Bars auf, gehen spazieren oder nutzen den Ort als Kulisse für Fotos.

Bridgen

Besonders großer Beliebtheit erfreut sich das sogenannte Bridgen am Stintmarkt, welches das Sitzen auf der Stintbrücke meint und vor allem an wärmeren Tagen eine Freizeitbeschäftigung vieler Menschen in Lüneburg darstellt.
Insbesondere 2022 gab es Beschwerden von Anwohnenden über Ruhestörungen, worüber es wiederum Auseinandersetzungen in der Lokalpresse gab. Bereits in den 1980er Jahren war der Stintmarkt ein beliebter Partyort.[8]

Auf den Spuren von Rote Rosen

Zahlreiche Tourist*innen sind durch die ARD-Serie Rote Rosen auf Lüneburg und insbesondere den Stintmarkt aufmerksam geworden und dazu bewegt, sich diesen als einen der vielen Drehorte der Serie beispielsweise in Form (einer speziell nach der Serie ausgelegten) Stadtführung näher anzuschauen. Vor allem das Bergström Hotel oder die Brausebrücke bei der Lüner Mühle am Stintmarkt sind zentrale und oft vorkommende Drehorte.

Brausebrücke

Liebesschlösser Brausebrücke
Verbot von "Liebesschlössern" an der Brausebrücke

Die Brausebrücke bietet einen guten Blick auf den Stintmarkt. Diese befindet sich über dem Wehr der Lüner Mühle und wurde im Jahre 1955 errichtet. Aufgrund einiger Schäden wurde sie von Anfang bis Ende April 2018 völlig neu saniert. Für die Sanierung mussten zahlreiche, an der Brücke angebrachte Liebesschlösser zuvor entfernt werden.[9] Inzwischen weist ein am Geländer der Brücke befestigtes Schild des Oberbürgermeisters der Stadt darauf hin, dass keine Schlösser mehr angebracht werden sollen. Im direkten Anschluss an die Brausebrücke befindet sich ein zum Sitzen einladender Bereich mit Bänken. Hier gilt das Verbot für die Anbringung von Liebesschlössern nicht, sodass diese dort weiterhin zahlreich zu finden sind. Jedes Jahr wird die Brücke im Rahmen der Weihnachtsaktion Lüneburg leuchtet, unter anderem neben dem Rathaus Lüneburg und der St. Johanniskirche, beleuchtet. 2020 konnte dieses Lichtspektakel vom 25. November bis zum 27. Dezember bestaunt werden.[10]

Nachtleben

Bei Nacht ist die Gegend mindestens genauso belebt wie tagsüber und stellt vor allem für Studierende einen beliebten und attraktiven Treffpunkt dar, um gemeinsame Abende in Bars, beispielsweise beim Karaoke singen oder Karten spielen zu verbringen. Immer wieder kam es jedoch insbesondere nachts auch schon zu Auseinandersetzungen am Stintmarkt.[11]

Impressionen Stintmarkt

Essen und Trinken

Vielfältiges Angebot

Ganz gleich, ob Restaurants, Kneipen oder Cafés: Am Stintmarkt ist alles zahlreich vertreten. Aufgrund des weit verbreiteten Veganismus in Lüneburg (vor allem bei vielen Studierenden der Leuphana Universität) sind dabei mittlerweile sowohl einige vegetarische als auch vegane Angebote auf vielen Speisekarten zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Als Stadt mit der zweitgrößten Kneipendichte Europas[12] gibt es eine besonders große Auswahl an Möglichkeiten für ein breites Publikum, sodass für jeden etwas dabei ist.

Aneinandergereihte Restaurants mit Terrasse an der Ilmenau im Vordergrund

Restaurants mit Terrasse am Wasser

Mehrere Restaurants bieten am Stintmarkt die Möglichkeit von Sitzplätzen direkt an der Ilmenau auf einer Art Terrasse an. Lange Zeit nutzte das Schallander die gesamte Terrassenfläche, bis dann später weitere Restaurantinhaber*innen dazukamen, die ebenfalls einen Teil des begehrten Platzes für ihre Gäste ergattern wollten, sodass der Platz auf juristischem Wege aufgteteilt wurde.[13]

Älteste Kneipe Lüneburgs

Die älteste Kneipe Lüneburgs, das Pons, befindet sich in einem über 500 Jahre alten denkmalgeschützten Haus direkt am Stintmarkt.[14] Dieses historische Haus steht in enger Verbindung zu dem bekannten Systemtheoretiker Niklas Luhmann, dessen Familie dieses jahrelang als Gaststätte und Brauerei nutzte.[15] Luhmanns Theorien sind heute noch von bedeutsamer Wichtigkeit für die Soziologie und unter anderem auch in dem Kategorie:Major Kulturwissenschaften an der Leuphana ein zentrales Thema.

Überblick einiger gastronomischer Angebote am Stintmarkt

Es genügt ein entspanntes Flanieren entlang des Stintmarkts, um sich bezüglich der zahlreichen Restaurants und Kneipen inspirieren zu lassen, denn es folgt eine vielversprechende Möglichkeit der nächsten und die verschiedenen Gastronomien befinden sich aneinandergereiht in den zahlreichen historischen Gebäuden. Aber auch ein gezieltes Anstreben bestimmter Lokalitäten am Stintmarkt ist möglich, wobei die folgende Übersicht helfen soll.

Restaurants

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Karte der aufgeführten Restaurants

Kneipen/Bars



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Karte der aufgeführten Kneipen/Bars

Cafés






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Karte der aufgeführten Cafés


Kneipe Pons, ehemals Gaststätte der Familie Luhmann


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lüneburg Tourismus: Stintmarkt im Lüneburger Hafen. o.D., abgerufen am 09.12.2020.
  2. Norddeutscher Rundfunk: Stint - der kleine Köstliche aus Elbe und Weser. 05.03.2019, abgerufen am 09.12.2020.
  3. Lüneburg Tourismus: Stintmarkt im Lüneburger Hafen. o.D., abgerufen am 09.12.2020.
  4. Hansestadt Lüneburg: Das Salz von Lüneburg – Segen und Fluch. 05.10.2019, abgerufen am 14.03.2021.
  5. Lust auf Lüneburg: Der Stintmarkt. o.D., abgerufen am 09.12.2020.
  6. Hannoversche Allgemeine: Wer legte das Feuer in "Rote Rosen"-Kulisse?. 08.12.2015, abgerufen am 10.12.2020.
  7. Hansestadt Lüneburg: Bänke statt Baum – Platz am Stint neben dem Alten Kran wird neu gestaltet. 11.07.2019, abgerufen am 14.03.2021.
  8. Landeszeitung (05.08.2022): Mit Bildergalerie: „Im Sommer war jeden Tag Stintfest“
  9. Hansestadt Lüneburg: Brausebrücke für Sanierung voll gesperrt – Umleitung für Fußgänger, Liebesschlösser müssen weichen. 06.04.2018, abgerufen am 15.03.2021.
  10. Hansestadt Lüneburg: Lüneburg leuchtet. Unsere Stadt erstrahlt. 2020, abgerufen am 15.03.2021.
  11. LZ Online: Eine Nacht in der Feierzone am Lüneburger Stintmarkt. 05.01.2016, abgerufen am 10.12.2020.
  12. Lüneburger Heide: Nachtleben: Zweithöchste Kneipendichte in Lüneburg. o.D., abgerufen am 10.12.2020.
  13. LZ Online: Die Institution vom Stint. 22.01.2020, abgerufen am 14.03.2021.
  14. Lüneplaner: Esskultur im Wasserviertel o.D., abgerufen am 11.12.2020.
  15. Lüneplaner: Auf den Spuren Luhmanns o.D., abgerufen am 14.03.2021.
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