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ArbeiterKind.de

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ArbeiterKind.de ist eine gemeinnützige Initiative im deutschsprachigen Raum. Ziel des Vereins ist es, den Anteil der Nicht-Akademikerkinder an den Hochschulen zu erhöhen sowie diese auf dem Weg zu ihrem erfolgreichen Studienabschluss zu unterstützen. Dafür will die Initiative ein Informationsdefizit hinsichtlich Studienaufnahme und -finanzierung beheben und Schüler*innen aus nichtakademischen Herkunftsfamilien zu der Aufnahme eines Hochschulstudiums ermutigen. Dazu gibt es ein Informationsangebot im Internet, welches unter anderem Tipps zur Finanzierung eines Studiums bereithält. Zusätzlich hat Arbeiterkind.de ein deutschlandweites Netzwerk mit ehrenamtlichen Mentor*innen, die Schüler*innen beraten und unterstützen möchten. Das Sozialunternehmen ist Mitglied im Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland.

Was ist Arbeiterkind.de?

Hintergrund und Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ArbeiterKind.de wurde im Mai 2008 gegründet. Die Initiative zielt darauf ab, Informationsdefizite hinsichtlich der Aufnahme und Bewältigung eines Studiums zu minimieren und Schüler*innen aus nicht-akademischen Haushalten in ihrer Bildungslaufbahn zu unterstützen. Die Entscheidung für den Bildungsweg wird stark durch die Familie und das soziale Umfeld beeinflusst. Eltern ohne Hochschulerfahrung bevorzugen häufig eine berufliche Ausbildung und schnelle finanzielle Unabhängigkeit für ihr Kind. Ein langes und teures Studium ist oft keine Option. Nach den Vorstellungen vieler Familien soll das Kind keine Schulden im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) aufnehmen. Stipendien als Finanzierungsmöglichkeit sind wenig bekannt und einer Bewerbung wird meistens nur eine geringe Erfolgsaussicht beigemessen. Zusätzlich werden die Leistungsanforderungen eines Studiums als zu hoch eingeschätzt oder sind unklar. Aufgrund dieser Faktoren kann die Entscheidung für ein Studium ohne Vorbilder in der Familie und Zugang zu relevanten Informationen schwerfallen. Wird dennoch ein Studium aufgenommen, brauchen Studierende aus nicht-akademischen Haushalten meistens mehr Zeit und Kraft für die Eingewöhnung. Der akademische Habitus, die akademische Art des Auftretens und dessen Sprachgebrauch ist fremd. Diese Faktoren können beim Studieneinstieg und im Hochschulalltag zu Verunsicherung bis hin zum Studienausstieg führen. Ebenso fehlen für den erfolgreichen Berufseinstieg nach dem Studienabschluss häufig Netzwerke und Vorbilder.[1]

Die soziale Auswahl beginnt bereits in der Grundschule und setzt sich an jeder Entscheidungsphase im Bildungssystem weiter fort. 83 Prozent (%) der Akademikerkinder besuchen eine gymnasiale Oberstufe, wovon 87 % anschließend ein Studium aufnehmen. 46 % der Nicht-Akademiker besuchen eine gymnasiale Oberstufe, wovon sich nur knapp die Hälfte für ein Studium entscheidet. An den Hochschulen setzt sich dieser Trend fort. 63 Studierende aus Familien mit akademischer Tradition erreichen den Bachelorabschluss, 45 den Master und zehn promovieren. Im Gegensatz erlangen 15 Studierende aus nicht akademischen Familien den Bachelor, acht den Master und nur eine Person promoviert.[2]

ArbeiterKind.de bietet die Möglichkeit, dass sich Schüler*innen auf verschiedenen Wegen wie über ihre Website oder durch Informationsveranstaltungen, über die Vorteile eines Studiums sowie die Berufsperspektiven für Akademiker informieren. Zudem werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich ein Studium finanzieren lässt. Dazu gibt es Informationen zu BAföG und Stipendien bei staatlichen und privaten Stiftungen.

Schüler*innen werden auch nach ihrer Entscheidung, ein Hochschulstudium aufzunehmen, noch unterstützt. Die Initiative bietet Informationen darüber, wie wissenschaftlich gearbeitet, sich um Praktika beworben, im Ausland studiert und erfolgreich das Examen gemeistert werden kann.

Kernaktivitäten, welche ArbeiterKind.de bundesweit anbietet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Informationsveranstaltungen in Schulen
  • Infostände in Hochschulen und auf Bildungsmessen
  • Persönliche Unterstützung durch 6.000 Ehrenamtliche in 80 lokalen Gruppen
  • Offene Treffen, Sprechstunden und individuelle Beratungsangebote
  • Erfahrungsaustausch zur Studienfinanzierung und Zusammenarbeit mit den Begabtenförderungswerken
  • Informationstelefon für Studieninteressierte
  • Berufseinstiegsprogramm mit Mentoring und Workshops
  • Informationsportal www.arbeiterkind.de
  • Eigenes soziales Netzwerk <https://netzwerk.arbeiterkind.de>

Standort Lüneburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Internetportal hinaus baut die Initiative ArbeiterKind.de ein bundesweites Netzwerk von Mentor*innen auf. Diese sind in der Regel selbst Studierende in der ersten Generation. Durch ihre eigene Bildungsgeschichte ermutigen sie andere und erfüllen eine Vorbildfunktion. Sie bieten vor Ort eine bedarfsorientierte und leicht zugängliche Unterstützung für Schüler*innen, Studierende und Eltern an.[3]

Lüneburg hat eine eigene Netzwerkgruppe für den Standort Niedersachsen. Die Lüneburger Arbeiterkind.de Ortsgruppe gibt es seit 2013. Es beteiligen sich zehn bis 15 Personen regelmäßig.[4] Zudem hat die Ortsgruppe eine eigene Netzwerkseite. Diese befindet sich auf der Website von Arbeiterkind.de. Interessierte können sich auf der Plattform registrieren und dort einen Austausch mit Ehrenamtlichen sowie mit anderen Mitgliedern starten. Alle wichtigen Informationen und Termine für den Standort Lüneburg sind dort vorhanden.

Jede Gruppe hat eine netzwerk-interne Gruppenseite und eine öffentlich einsehbare Homepage, die der Organisation der Gruppe dient. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Dateien abzulegen, Neuigkeiten miteinander zu teilen und Terminseiten zu erstellen. Zudem gibt auf der Plattform ein Diskussionsforum, in welchem Fragen und Antworten zu spezifischen Themen wie Studienfinanzierung, Fächerwahl oder allgemeine Fragen zum Studium gestellt werden können.  

So funktioniert der Arbeiterkind.de Stammtisch

Zusätzlich trifft sich die Gruppe Lüneburg jeden ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr im „PONS" (Salzstraße am Wasser 1, 21335 Lüneburg) zum „Klönschnack“. In dieser offenen Runde können Interessierte Fragen stellen. Meistens handelt es sich dabei um Studieninteressierte oder Studierende, die gerade mit dem Studium begonnen haben. Allerdings können auch Eltern zu der offenen Runde kommen und Fragen stellen. Momentan findet das monatliche Treffen online als „digitaler Stammtisch“ statt. [5]

Weitere Angebote der Lüneburger Arbeiterkind.de Ortsgruppe sind Vorträge in Schulen, auf Berufsinformationsbörsen und in der Mensa der Leuphana Universität.

Regelmäßige Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Initiative arbeitet regelmäßig mit Schulen zusammen. Es gibt ein Programm namens „VIELFALT IM KLASSENZIMMER! = VIELFALT IM LEHRERZIMMER!“. Bei diesem können Schüler*innen das Lehramtsstudium zwei Tage an der Universität testen. Zudem arbeitet die Initiative mit anderen bildungspolitischen Initiativen wie „ROCK YOUR LIFE!" zusammen.

Veränderungen und Auswirkungen durch die COVID-19-Pandemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die persönliche Interaktion mit Interessierten der Initiative Arbeiterkind.de. Die Kommunikation wurde von persönlichen Treffen auf digitale Formen wie Telefon oder E-Mail verändert. Zudem stellt sich die Initiative sowie die Ortsgruppe Lüneburg vermehrt in den sozialen Netzwerken vor.

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Initiative Arbeiterkind.de können sich sowohl Studierende aus nicht-akademischen als auch aus akademischen Haushalten engagieren.

Kontaktmöglichkeiten Ortsgruppe Lüneburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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