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Amselweg

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Der Amselweg ist einer der drei befestigten Zuwege zum Stadtteil Wilschenbruch, wobei lediglich der Amselweg und der Pirolweg von Kraftfahrzeugen befahren werden dürfen. Im Westen zweigt er von der Willy-Brandt-Straße ab und geht im Osten in den Habichtsweg über (an der Kreuzung Spechtsweg).
Seit vielen Jahren ist die Befahrbarkeit oder Sperrung bzw. Erneuerung der über die Ilmenau verlaufenden Amselbrücke immer wieder ein Thema der Stadtpolitik.

Lage und Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Amselweg liegt im Süden Lüneburgs und verbindet die Stadtteile Rotes Feld und Wilschenbruch. Es stellt eine der Ilmenauquerungen dar. Lediglich die westlichen weniger als hundert Meter des Amselwegs gehören zum Stadtteil Wilschenbruch. Der Amselweg bildet das nördliche Ende des Schutzgebiets Ilmenauniederung mit Tiergarten, das ein FFH-Schutzgebiet darstellt, dass auch für die Ilmenau bis vor die Amselbrücke besteht.
2023 darf der Amselweg von Pkw in beide Richtungen mit Pkw befahren werden, wobei diese im Bereich der Brücke ein Gesamtgewicht von 12 Tonnen nicht überschreiten dürfen. Die Breite der Fahrspur beträgt 4,5 Meter.[1][2] Die Geschwindigkeit ist dort zudem auf 30 Stundenkilometer reduziert.
Über den Amselweg verläuft ein Viadukt der eingleisigen Bahnstrecke Lüneburg-Soltau. Diese ist auch im Zusammenhang mit dem Thema Bahnreaktivierungen in der Diskussion.
Es gibt keinen ÖPNV auf dieser Strecke. Der Fußverkehr auf dem Amselweg wird auf dem Abschnitt Amselbrücke bis Reiherstieg nur auf einem einseitigen Gehweg auf der Nordseite, der Radverkehr in ganzer Länge auf der Fahrbahn geführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Im April 2023 wurde der Gehweg im Amselweg erneuert (im Bereich hinter der Bahnunterführung bis nach Wilschenbruch.[3][4] Das wurde bereits 2022 angekündigt.[5]
Im Dezember 2023 wurde der Amselweg sowie die angrenzenden Ilmenauwiesen überflutet und teilweise unpassierbar aufgrund eines Hochwassers der Ilmenau.[6]

Amselbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Amselbrücke wurde 1937 als Behelfsbrücke erbaut. In den vorhergehenden Jahrhunderten wurde die Ilmenau hier mit einem an einem Seil befestigten Boot überquert.[7] 1948 wurde die Amselbrücke neu gebaut. Mitte der 1970er erfolgte eine Sperrung der Brücke aufgrund festgestellter Baufälligkeit für den Pkw-Verkehr.[7] Der Neubau in der aktuellen Gestalt fand 1980-1981 statt. Sie wurde am 16.04.1981 für den Verkehr freigegeben.
Die Brücke hat eine Länge von 40 Metern und hat die Brückenklasse 12 (was bedeutet, dass sie für 12 Tonnen schwere Fahrzeuge vorgesehen ist). Bei der Planung dieser Brücke ist von einer Freigabe lediglich für Pkw und diese auch nur als Anliegerverkehr ausgegangen worden.[8][1][2] Zudem war die Brücke nicht als Hauptzufahrtsweg in das Rote Feld geplant worden.[9] Die Brücke besteht aus den Materialien Stahl, Beton und Holz, wobei die Fahrbahn mit Holzbohlen ausgelegt ist. Mit der Eröffnung der Brücke war eine Verkehrsführung vorgesehen, die den Durchgangsverkehr von und nach Rotes Feld unterbindet. Eine Initiative von Anwohner*innen aus Wilschenbruch setzte sich für die umfassende Freigabe der Kreuzung ein.[10]
In den Folgejahren sind mehrmals schwere Fahrzeuge auf der Amselbrücke eingebrochen.[11][12] Im Jahr 2000 wurde der Oberbau der Amselbrücke erneuert und diese am 31.05.2000 wieder für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Dabei wurde Tropenholz verwendet,[13] was von Umweltschützer*innen bemängelt wurde[14][15] und zu einer veränderten Beschaffungsrichtlinie der Hansestadt geführt hat.[16] Im Jahr 2000 wird auch die bis heute bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h sowie die Gewichtsbegrenzung auf 12 Tonnen Gesamtgewicht ausgewiesen.[17] Im Jahr 2005 wurde die maximale Traglast auf 3 Tonnen abgesenkt, nachdem die Brücke ein Klappern beim Überfahren aufwies.[18] Das Klappern wurde auch in den folgenden Jahren von Anwohner*innen im Bereich der Goethestraße bemängelt.[19][20] 2013 wurde diese wieder auf 12 Tonnen erhöht.[21] 2005 werden die Asphaltschwellen auf beiden Seiten der Ilmenaubrücke entfernt.[22] 2016 treten erneut größere Schäden am Untergrund der Brücke auf, sodass vorübergehend die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 10 km/h abgesenkt wurde.[23] Im September 2017 wird der Fahrbahnbelag wiederum erneuert, wobei die Häufigen Erneuerungen auf die Befahrung durch besonders schwere Fahrzeuge zurückgeführt wurden.[24] Die Brücke blieb dennoch für Fahrzeuge bis 12 Tonnen freigegeben.
Immer wieder kommt es zu einer kurzzeitigen Sperrung der Amselbrücke bei Hochwasser.[25][26]
2017 wurde eine Umfassende Erneuerung der Amselbrücke im Jahr 2023 angekündigt.[27][28] Im Jahr 2022 wurde der Abriss und Neubau der Amselbrücke für 2025 angekündigt, wobei nicht wieder Holz verbaut werden soll.[29]
Dem geplanten Abriss und Neubau liegt eine Sonderprüfung im Jahr 2023 zugrunde, nach der sie eine Note von 3,4 aufweist (wobei 4 die schlechteste ist). Das entspricht einer deutlichen Verschlechterung gegenüber 2017, damals hat sie noch eine 2,9 bekommen. Grund für die schlechte Bewertung sind Schäden an den Stahlträgern, die nicht feuerverzinkt sind und keinen Korrosionsschutz aufweisen, und an den Betonstützen.
Gegen den geplanten Neubau spricht sich eine Wilschenbrucher Initiative von Anwohner*innen aus. Diese fordern eine Sperrung der Amselbrücke für den Autoverkehr und hielten dafür eine Versammlung mit Fahrrädern ab.[30] Damit könnte ein Beitrag zur Verkehrsberuhigung geleistet werden, der Radverkehr an dieser Stelle attraktiver[31] und auch der "Schleichverkehr" Richtung Pirolweg unterbunden werden.[32] Auch ADFC und VCD sprechen sich für eine Sperrung des Amselwegs für den Pkw-Verkehr und Umgestaltung zur Fahrradstraße aus. Zudem könne die Fahrradstraße über die Barckhausenstraße in Richtung der Altstadt fortgeführt werden, sodass eine attraktive Wegeverbindung für den Radverkehr entstünde.[33][34][35][36][37] Die Parteien SPD, CDU und FDP haben sich am 16.05.2023 im Ausschuss für Mobilität gegen eine solche Lösung ausgesprochen.[38] Zu diesem Anlass hat sich eine Anwohnerin aus Wilschenbruch sowie ADFC und VCD für einen Erhalt der Amselbrücke als Fuß- und Radverkehrsbrücke ausgesprochen. Von Herrn Hagmaier, Bereichsleiter Mobilität, wurde dargestellt, dass die Brücke im Falle eines Neubaus aufgrund von Bestandsschutz nicht breiter gebaut werden könne. Er kündigte zudem eine verkehrstechnische Untersuchung an, die in die weiteren Überlegungen einfließen solle. "Frau Hesebeck teilt zum Zeitplan mit, dass nach Freigabe des Haushaltes 2023 nun eine Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben werde, mit deren Ergebnissen ca. nach den Sommerferien/ im Herbst zu rechnen sei. Die Erneuerung der Brücke sei für 2025 vorgesehen. Eine Instandsetzung unter weitgehender Nutzung der vorhandenen Brückenmaterialien hätte zur Folge, dass die Brücke dann nicht mehr für den Autoverkehr freigegeben werden könnte."[39] Bis Februar 2024 gab es dazu noch keine neue Information seitens der Verwaltung.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Landeszeitung (26.08.1980): "Über Ilmenau nach Wilschenbruch: Neue Brücke", Seite 4
  2. 2,0 2,1 Landeszeitung (16.04.1981): "Ab heute freie Fahrt" (Seite 5)
  3. Landeszeitung (17.04.2023): Vollsperrung im Wilschenbruch: Gehweg wird erneuert
  4. Lüne-Blog (23.04.2023): Wilschenbruch: Vollsperrung Amselweg ab 24. April 2023
  5. Landeszeitung (02.06.2022): "Gehwege im Visier" (Seite 4)
  6. Landeszeitung (26.12.2023): Hochwasser an der Ilmenau sorgt für überflutete Wiesen und Wege
  7. 7,0 7,1 Landeszeitung (10.07.2007): "Geschichten aus Wilschenbruch"
  8. Landeszeitung (30.06.1980): "Die Amselbrücke wird erneuert", Seite 3
  9. Landeszeitung (21.11.1980): "Ausnahmsweise vor Publikum: Reizworte machten Rat der Stadt munter" (Seite 3)
  10. Landeszeitung (02.05.1981): "Von Wilschenbruch in die Goethe-Straße: Ohne Umweg in die Innenstadt" (Seite 3)
  11. Landeszeitung (21.09.1989): "Amselbrücke: 13-Tonner brach ein" (Seite 5)
  12. Landeszeitung (19.02.1997): "Kehrmaschine eingebrochen - Knack! Da sackte das Gefährt weg"
  13. Landeszeitung (05.07.2000): "Streit um Tropenholz"
  14. Landeszeitung (19.08.2009): "Wieder Ärger um Tropenholz" (Seite 5)
  15. Landeszeitung (20.08.2008): "Bauausschuss auf dem Holzweg" (Seite 3)
  16. Landeszeitung (17.09.2008): "Ärgerlicher Fehltritt bei Bongossi für Brücke"
  17. Landeszeitung (30.05.2000): "Amselbrücke Mittwoch frei" (Seite 7)
  18. Landeszeitung (15.06.2005): "Brücke nur für Leichtgewichte" (Seite 5)
  19. Landeszeitung (12.06.2007): "Das Ende des Klapperns?" (Seite 3)
  20. Landeszeitung (17.05.2008): "90 000 Euro - damit endlich Ruhe einkehrt" (Seite 4)
  21. Landeszeitung (14.12.2013): "Jetzt auch freie Fahrt für die Schwergewichte" (Seite 3)
  22. Landeszeitung (30.06.2005): "Kissen abgezogen" (Seite 5)
  23. Landeszeitung (02.11.2016): "Das ewige Geklapper" (Seite 5)
  24. Landeszeitung (15.09.2017): "Amselbrücke ab Montag gesperrt" (Seite 5)
  25. Landeszeitung (22.01.2008): "Regen, nichts als Regen" (Seite 3)
  26. Landeszeitung (23.01.2008): "Es kommt noch mehr Wasser" (Seite 3)
  27. Landeszeitung (28.06.2017): "Das nächste Millionen-Ding" (Seite 5)
  28. Landeszeitung (16.08.2017): "Sanierung in zwei Schritten" (Seite 3)
  29. Landeszeitung (16.11.2022): Die Lüneburger Amselbrücke wird abgerissen
  30. Landeszeitung (23.01.2023): Warum Wilschenbrucher sich eine Sperrung der Amselbrücke für den Autoverkehr wünschen
  31. Lüne-Blog (24.01.2023): Amselbrücke in Wilschenbruch: Freie Fahrt für Rad- und Fußverkehr
  32. Landeszeitung (15.01.2023): Warum in Wilschenbruch nicht alle gegen den geplanten Mehrfamilienhaus-Neubau sind
  33. Lüne-Blog (06.03.2023): ADFC und VCD Lüneburg: Amselweg soll Fahrradstraße werden
  34. ADFC Lüneburg: ADFC und VDC für Erhalt der Amselbrücke als Fuß- und Radverkehrsbrücke
  35. VCD Elbe-Heide: Stellungnahmen/ Pressemitteilungen
  36. Landeszeitung (15.05.2023): Verkehrsclub fordert Sperrung der Lüneburger Amselbrücke für Autos
  37. Lüne-Blog (16.05.2023): VCD Elbe-Heide: Amselbrücke als Fuß- und Radverkehrsbrücke erhalten
  38. Landeszeitung (17.05.2023): „Wurde kaputt-instandgesetzt“: Amselbrücke in Wilschenbruch ist maroder als gedacht
  39. Bürgerinformationssystem (16.05.2023): Sitzung des Ausschusses für Mobilität
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