https://www.luenepedia.de/api.php?action=feedcontributions&user=Mary+Jo&feedformat=atomLünepedia - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T15:12:08ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.39.5https://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10317Auf dem Meere 212021-08-29T14:17:58Z<p>Mary Jo: /* Geschichte */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie] (Aufgerufen: 29.08.2021)</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße "Auf dem Meere" im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref><br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren ein Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429-430</ref> Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref><br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter dem gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen.<br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelstein in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig bis schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich, Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden sein. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl alter Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toilette genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichem Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* ein figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10316Auf dem Meere2021-08-29T14:15:34Z<p>Mary Jo: /* Geschichte des Namens */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach tauchte der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigte sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit dem Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz "[[Am Sande]]" oder die "Ilmenaustraße" lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10315Auf dem Meere2021-08-29T14:13:44Z<p>Mary Jo: /* Geschichte des Namens */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach tauchte der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigte sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit dem Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10314Auf dem Meere2021-08-29T14:10:13Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach tauchte der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug blieb dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigte sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit dem Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10312Auf dem Meere 212021-08-29T14:06:23Z<p>Mary Jo: /* Restaurationsprozess */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße "Auf dem Meere" im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren ein Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429-430</ref> Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref><br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter dem gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen.<br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelstein in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig bis schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich, Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden sein. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl alter Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toilette genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichem Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* ein figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10311Auf dem Meere 212021-08-29T13:58:42Z<p>Mary Jo: /* Ziegel */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße "Auf dem Meere" im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren ein Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429-430</ref> Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref><br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter dem gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen.<br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelstein in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig - schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
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====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen sein und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl an alten Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toiletten genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10310Auf dem Meere 212021-08-29T13:57:40Z<p>Mary Jo: /* Keller */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße "Auf dem Meere" im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren ein Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429-430</ref> Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref><br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter dem gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen.<br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig - schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen sein und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl an alten Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toiletten genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10309Auf dem Meere 212021-08-29T13:56:33Z<p>Mary Jo: /* Hinterhaus */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
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| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße "Auf dem Meere" im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren ein Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429-430</ref> Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref><br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig - schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen sein und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl an alten Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toiletten genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10308Auf dem Meere 212021-08-29T13:51:44Z<p>Mary Jo: /* Bewohner*innen */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße "Auf dem Meere" im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren ein Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde (vgl. Reinecke 1977: 429-430). Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref> <br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig - schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen sein und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl an alten Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toiletten genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10163Auf dem Meere 212021-08-13T19:23:57Z<p>Mary Jo: /* Restaurationsprozess */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße Auf dem Meere im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren einen Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde (vgl. Reinecke 1977: 429-430). Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref> <br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig - schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und die vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien beibehalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach der Zerstörung durch einen Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen worden waren, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das "Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner", das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um eine Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert und man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war die Decke verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewerden, weswegen die Malereien noch gut erhalten waren. Die Deckenmalerei bestand dabei aus zwei Schichten, einer frühbarocken Bemalung, die vermutlich von dem Bewohner Jürgen Windt angebracht wurde und eine ältere Malerei. Diese könnte entweder eine Vorzeichnung oder eine frühere Version der Decke gewesen sein und von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es bis heute noch eine Vielzahl an alten Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken wurden nämlich nicht nur als Toiletten genutzt, sondern auch zur Entsorgung. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Auch die Funde aus dem Haus "Auf dem Meere 21" wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach selbst ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10162Auf dem Meere 212021-08-13T19:13:31Z<p>Mary Jo: /* Architektur */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße Auf dem Meere im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks.<br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lassen und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglichen. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren einen Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen, als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen früher einmal Wand- und Deckenmalereien auf. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde (vgl. Reinecke 1977: 429-430). Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses ist er sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref> <br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Somit ist er typisch für ein Bürgerhaus. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig-schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien erhalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert und durch die Lage im Sanierungsgebiet "westliche Altstadt" konnten auch die Arbeiten an dem Haus "Auf dem Meere 21" gefördert werden. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach einem Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das in dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen wurden, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren teilweise restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das „Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner“, das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war vor allem eine frühbarocke Bemalung sichtbar, die vermutlich von Jürgen Windt angebracht wurde, der selbst in dem Haus lebte. Unter den Farbschichten dieser Bemalung befand sich eine weitere Malerei, die entweder eine Vorzeichnung der Deckenmalerei war oder eine frühere Version der Decke. Diese könnte von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden sein. <br />
<br />
Die Decke war vor der Restauration verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewesen, weswegen die Malereien noch recht gut erhalten waren. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es noch eine Vielzahl an Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken waren früher nämlich nicht nur Toiletten, sondern wurden auch zur Entsorgung genutzt. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Die Funde aus dem Haus Auf dem Meere 21 wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10161Auf dem Meere 212021-08-13T19:07:02Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger*innen entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Bewohner*innen "Auf dem Meere 21"<br />
|-<br />
! Name !! Jahre !! Beruf<br />
|-<br />
| Arndt Dittmers || 1523 - 1524 || -<br />
|-<br />
| Levenstede || 1525 - 1534 || Maler<br />
|-<br />
| Arndt Busse || 1535 - 1539 || -<br />
|-<br />
| Hermen Hesse || 1540 - 1552 || -<br />
|-<br />
| Hans Poch || 1553 || -<br />
|-<br />
| Peter Oppenborn und Erben || 1554 - 1608 || Maler<br />
|-<br />
| Jürgen Windt und Erben || 1609 - 1720 || Maler<br />
|-<br />
| Johann Bergstedt || 1721 - 1755 || -<br />
|-<br />
| Jürgen David Müller || 1756 - 1788 || -<br />
|-<br />
| Ernst Wilhelm Christoph Gercke || 1789 - 1838 || -<br />
|-<br />
| Johann Jakob Peter Hagelberg || 1839 - 1848 || - <br />
|-<br />
| Franz Christian Wiesenfeld || 1849 - 1895 || Mauergeselle <br />
|-<br />
| Familie Hencke || 1896 - 1922 || -<br />
|-<br />
| städtisches Eigentum || 1923 - 1926 || -<br />
|-<br />
| Heinrich Winter || 1928 - ? || Gastwirt <br />
|-<br />
| Wilhelm Appel || (1949) - 1983 || Schlosser <br />
|-<br />
| Familie Staszak || 1984 || Orthopädiemechanikmeister<br />
|-<br />
| Familie Blumenbach || seit 1985 || -<br />
|}<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus dann im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
Da in der Straße Auf dem Meere im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, ist es nicht überraschend, dass auch zwei weitere Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus im Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in den Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus im Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und eher günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks. Typisch für Bürgerhäuser ist auch der Keller unter dem Haus, der mit einem Tonnengewölbe ausgestattet ist. <br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lässt und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglicht. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren einen Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen Malereien auf, die aber nicht restauriert werden konnten. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde (vgl. Reinecke 1977: 429-430). Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Der Festsaal ist im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref> <br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift des ehemaligen Bewohners Johann Bergstedt auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig-schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien erhalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert und durch die Lage im Sanierungsgebiet "westliche Altstadt" konnten auch die Arbeiten an dem Haus "Auf dem Meere 21" gefördert werden. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach einem Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das in dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen wurden, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren teilweise restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das „Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner“, das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war vor allem eine frühbarocke Bemalung sichtbar, die vermutlich von Jürgen Windt angebracht wurde, der selbst in dem Haus lebte. Unter den Farbschichten dieser Bemalung befand sich eine weitere Malerei, die entweder eine Vorzeichnung der Deckenmalerei war oder eine frühere Version der Decke. Diese könnte von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden sein. <br />
<br />
Die Decke war vor der Restauration verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewesen, weswegen die Malereien noch recht gut erhalten waren. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es noch eine Vielzahl an Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken waren früher nämlich nicht nur Toiletten, sondern wurden auch zur Entsorgung genutzt. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Die Funde aus dem Haus Auf dem Meere 21 wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10160Auf dem Meere 212021-08-13T18:40:32Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. Die Dendrochronologie untersucht die Jahresringe der Balken, die zum Beispiel in Häusern verbaut wurden, um so eine Datierung festzulegen<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie Wikipedia: Dendrochronologie]</ref>. <br />
In dem Haus haben über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gelebt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand von der Familie Blumenbach gekauft. Die Familie restaurierte das Haus zwischen 1986 und 1988 und nutzt es heute wieder als Wohnhaus. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere haben im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt, weswegen es nicht überraschend ist, dass auch die nächsten zwei Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus in Besitz von Peter Oppenborn, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat, und seinen Erben. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit, in der in dem Haus viele Maler gelebt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufe und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
<br />
1721 bis 1755 war Johann Bergstedt der Besitzer und Bewohner des Hauses. Sein Name steht noch heute in einer Inschrift am Kranhäuschen des Gebäudes. Danach lebten bis zum zweiten Weltkrieg noch fünf weitere Familien in dem Haus. Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus in Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und eher günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks. Typisch für Bürgerhäuser ist auch der Keller unter dem Haus, der mit einem Tonnengewölbe ausgestattet ist. <br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die restaurierte Decke mit Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lässt und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglicht. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, sind ebenfalls Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren einen Kachelofen zu finden. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen Malereien auf, die aber nicht restauriert werden konnten. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde (vgl. Reinecke 1977: 429-430). Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Der Festsaal ist im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref> <br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift eines ehemaligen Bewohners auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Interessant ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig-schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien erhalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um wieder als Wohnhaus genutzt werden zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert und durch die Lage im Sanierungsgebiet "westliche Altstadt" konnten auch die Arbeiten an dem Haus "Auf dem Meere 21" gefördert werden. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung''' der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach einem Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das in dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl das als sehr typisch gilt, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen wurden, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren teilweise restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das „Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner“, das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war vor allem eine frühbarocke Bemalung sichtbar, die vermutlich von Jürgen Windt angebracht wurde, der selbst in dem Haus lebte. Unter den Farbschichten dieser Bemalung befand sich eine weitere Malerei, die entweder eine Vorzeichnung der Deckenmalerei war oder eine frühere Version der Decke. Diese könnte von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden sein. <br />
<br />
Die Decke war vor der Restauration verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewesen, weswegen die Malereien noch recht gut erhalten waren. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es noch eine Vielzahl an Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken waren früher nämlich nicht nur Toiletten, sondern wurden auch zur Entsorgung genutzt. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Die Funde aus dem Haus Auf dem Meere 21 wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10159Auf dem Meere2021-08-13T18:30:13Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach tauchte der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug blieb dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigte sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit dem Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Diskussion:Auf_dem_Meere_21&diff=10137Diskussion:Auf dem Meere 212021-08-07T17:45:09Z<p>Mary Jo: Die Seite wurde neu angelegt: „Ich erstelle diesen Artikel für das Seminar --~~~~“</p>
<hr />
<div>Ich erstelle diesen Artikel für das Seminar --[[Benutzer:Mary Jo|Mary Jo]] ([[Benutzer Diskussion:Mary Jo|Diskussion]]) 19:45, 7. Aug. 2021 (CEST)</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere_21&diff=10136Auf dem Meere 212021-08-07T17:44:03Z<p>Mary Jo: Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1436 gebaut und ist eins der ältesten Wohnhäuser in Lüneburg. Es wurde in den 1980er Jahren restauriert und steht unter Denkmalschutz. Rastauriert wurden nicht nur die Bausubstanz, sondern unter anderem auch die Deckenmalereien des Hauses.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" ist eines der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der historischen [[Altstadt]]. Sowohl das Äußere des Hauses als auch das Innere stehen unter '''Denkmalschutz'''.<br />
<br />
==Lage==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere 21, Lüneburg~'''Auf dem Meere 21'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Beschreibung der Karte</div><br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" liegt am südwestlichen Ende der [[Straße: Auf dem Meere|Straße "Auf dem Meere"]] in der Lüneburger Altstadt nahe der [[St. Michelis|St. Michaelis Kirche]] und dem [[Kalkberg]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg|mini|Das Haus Anfang der 1930er Jahre]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde laut dendrochronologischen Untersuchungen '''1436''' gebaut. <br />
Es hat über die Jahrhunderte hinweg eine Reihe verschiedener Bewohner*innen gehabt, die immer wieder bauliche Veränderungen an dem Haus vorgenommen haben. <br />
<br />
Auffällig waren vor allem die Änderungen, die nach dem [[Nationalsozialismus Lüneburg|2. Weltkrieg]] wegen der Nutzung des Hauses durch viele Parteien stattgefunden haben. In der Diele wurde ein Zimmer eingebaut, der Festsaal wurde in Wohnzimmer und Küche geteilt und am Treppenabsatz wurde eine Etagentür ergänzt. Diese Änderungen wurden während der Restaurierung zurückgebaut.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref><br />
<br />
1985 wurde das Haus nach längerem Leerstand verkauft und von der Familie Blumenbach zwischen 1986 und 1988 restauriert und wird heute wieder als Wohnhaus genutzt. <br />
<br />
===Bewohner*innen===<br />
Wer in der Vergangenheit in dem Haus "Auf dem Meere 21" gelebt hat, lässt sich in der früheren Vergangenheit aus Telefonbüchern und in der späteren Vergangenheit teilweise aus den '''Schoßrollen''', also den Steuerlisten der Lüneburger Bürger entnehmen. Diese wurden seit 1426 geführt, waren dabei aber nicht immer vollständig und einheitlich. Deswegen ist eine lückenlose Aufführung der Bewohner*innen nicht möglich. <br />
<br />
Der erste Besitzer des Hauses "Auf dem Meere 21", der in den Schoßrollen der Stadt eindeutig dokumentiert ist, war 1523 Arndt Dittmers. <br />
<br />
Schon ab 1525 war das Haus im Besitz der Witwe des Lüneburger Malers Hinrik Levenstede, die zusammen mit dem gemeinsamen Sohn verschiedene Malereien in der Johanniskirche und im Kloster Lüne angefertigt hat und die Malerwerkstatt ihres verstorbenen Mannes weiterführte.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59-60</ref> <br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere haben im Mittelalter viele Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt, weswegen es nicht überraschend ist, dass auch die nächsten zwei Familien, die in dem Haus gelebt haben, Maler waren.<br />
Von 1554 bis 1608 war das Haus in Besitz von Peter Oppenborn und seinen Erben, der unter anderem Malereien im [[Rathaus Lüneburg|Rathaus]] angefertigt hat. Danach lebten von 1609 bis 1720 Jürgen Windt und seine Erben in dem Haus, die somit die längsten Besitzer des Hauses waren und ebenfalls Maler. Jürgen Windt kam durch die Heirat der Witwe Sophia Oppenborn in Besitz des Hauses. <br />
<br />
Nach dieser Zeit, in der in dem Haus viele Maler gelebt haben, die durch die Aufträge der Stadt und Patrizier reich geworden waren, wurden die Einnahmen Lüneburgs durch das [[Saline|Salinen-Salz]] weniger. Die weiteren Besitzer des Hauses hatten viele verschiedene Berufen und waren zum Beispiele Kaufleute oder Handwerker. Auch in dieser Zeit blieb der Wert des Hauses noch recht hoch. <br />
<br />
1721 bis 1755 war Johann Bergstedt der Besitzer und Bewohner des Hauses. Sein Name steht noch heute in einer Inschrift am Kranhäuschen des Gebäudes. Danach lebten bis zum zweiten Weltkrieg noch fünf weitere Familien in dem Haus. Da die Altstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den wirtschaftlichen Rückgang der Stadt stark abgewertet wurde, sank der Wert des Hauses. 1923 bis 1926 war das Haus in städtischem Besitz. <br />
<br />
Von etwa 1949 bis 1983, also nach dem 2. Weltkrieg, besaß der Schlosser Wilhelm Appel das Haus. Zu dieser Zeit wohnten in dem Haus mehrere Parteien, weswegen viele bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Danach stand das Haus zwei Jahre leer, nachdem es eigentlich restauriert werden sollte. <br />
<br />
Seit 1985 ist das Haus in Besitz der Familie Blumenbach, die auch die Restauration übernommen hat.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 24-25</ref><br />
<br />
===Hausnummer===<br />
Die Hausnummer 21 hat das Haus seit 1869, als eine allgemeine Änderung der Hausnummern in Lüneburg durchgesetzt wurde. Vorher gab es lange erst gar keine Nummerierung der Häuser, zwischen 1685 und 1690 begann dann die Nummerierung, die sich aber noch oft veränderte. Zwischen 1725 bis 1818 hatte das Haus zum Beispiel die Nummer 338 und danach bis 1869 die Nummer 246.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 18</ref> <br />
<br />
==Architektur==<br />
[[Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png|mini|Grundriss des Erdgeschosses "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das alte '''Bürgerhaus''' "Auf dem Meere 21" hat eine '''spätgotische Bausubstanz''' und '''bemalte Renaissance- und Barockdecken'''.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 7</ref> <br />
<br />
Die früheren Wohnhäuser in Lüneburg lassen sich in zwei Urformen ordnen, die Bude und das Bürgerhaus. Während die Bude eher schlicht und einfach war und eher günstigen Wohnraum bot, handelt es sich bei dem Haus "Auf dem Meere 21" um ein Bürgerhaus.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 429</ref> Als solches hat der Backsteinbau eine schmale Giebelseite an der Straße mit der Haustür in der Mitte der Schauseite und die Grundform eines langgezogenen Rechtecks. Typisch für Bürgerhäuser ist auch der Keller unter dem Haus, der mit einem Tonnengewölbe ausgestattet ist. <br />
<br />
===Diele===<br />
Die Diele ist eineinhalb Stockwerke hoch und die Decke mit inzwischen restaurierten Deckenmalereien im Renaissancestil bemalt. Die Wände bestehen aus einem gemauerten '''Fachwerk''' und das Erdgeschoss ist durch einen Unterzugsbalken der Länge nach in zwei Streifen geteilt. <br />
<br />
===Dönz===<br />
Ausgehend von der Diele befinden sich rechts neben der Eingangstür zwei Wohnräume übereinander, die nach außen je eine '''Utlucht''' aufweisen, also einen Erker mit Fenstern, die viel Licht in den Wohnraum dringen lässt und einen Blick auf die Straße in beide Richtungen ermöglicht. Diese Utluchten wurden vermutlich bei einer Modernisierung des Hauses im 17. Jahrhundert angebaut. <br />
<br />
In dem unteren Wohnraum, der Dönz, gibt es auch Deckenmalereien und seit den 1980er Jahren einen Kachelofen. Früher war dieser Raum der einzige beheizbare Raum des Hauses und wurde in der Regel als '''Arbeits- oder Empfangsraum''' in Bürgerhäusern genutzt, weswegen besonders viel Wert auf die Einrichtung gelegt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 431</ref><br />
<br />
Die anderen Wohnräume in den höheren Stockwerken sind durch Treppen und kleine Flure zu erreichen und sehr verschachtelt. Früher hatten diese Räume viele verschiedene Verwendungen und wurden zum Beispiel zum Schlafen als Wohnraum oder auch als Speicher genutzt. Auch einige dieser Räume wiesen Malereien auf, die aber nicht restauriert werden konnten. Es gibt viele Zwischengeschosse und Schrägen und durch die Lage im Senkungsgebiet, das Alter des Hauses und das verwendete Baumaterial sind viele Wände schief und die Räume verwinkelt. <br />
<br />
===Hinterhaus===<br />
Nach hinten hin hat das Bürgerhaus "Auf dem Meere 21" einen kleinen Innenhof und es gibt einen schmalen Fachwerk-Fortsatz, wie in behäbigeren Bürgerhäusern üblich. In diesem Hinterhaus befindet sich im 1. Stock der '''Festsaal''', der früher bei festlichen Anlässen genutzt wurde (vgl. Reinecke 1977: 429-430). Der Festsaal ist mit Deckenmalereien und gemauerten Bögen an der Zimmerwand ausgestattet. Der Festsaal ist im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses sehr groß und misst 2,70 – 2,90 m in der Breite und 3,00 – 4,00 m in der Länge.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011.</ref> <br />
<br />
===Kranhäuschen===<br />
Ganz oben an der Giebelseite des Hauses befindet sich ein Kranhäuschen. Dieses wurde früher verwendet, um Lasten in die oberen Räumen des Hauses zu schaffen und dort zu lagern. <br />
Das Kranhäuschen des Hauses "Auf dem Meere 21" weist in einem Holzbalken die Inschrift eines ehemaligen Bewohners auf. <br />
<br />
===Keller===<br />
Der Keller unter dem Haus "Auf dem Meere 21" erstreckt sich unter das gesamte Gebäude und weist ein '''Tonnengewölbe''' auf. Durch das hohe Grundwasser und die Lage im [[Senkungsgebiet]] ist im Keller im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1980er Jahren eine Pumpe installiert worden, um Überschwemmungen vorzubeugen. <br />
<br />
===Ziegel===<br />
[[Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg|mini|Ziegel mit Pfotenabdrücken]]<br />
Spannende Details befinden sich in der Diele des Hauses, wo sich in einigen der roten Ziegel im Mauerwerk '''Abdrücke und Kennzeichnungen''' wiederfinden. <br />
<br />
In Lüneburg wurden Häuser jahrhundertelang vorrangig aus rotem Backstein gebaut. Durch die vielen Tonvorkommen in der Umgebung konnten Ziegeleien seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Steine herstellen. Mithilfe von Holzformen schafften Ziegelmeister verschiedenen Formen von Ziegeln in großen Mengen, die vor dem Brennen zum Trocknen ausgelegt werden mussten. Die Verwendung der Steinziegel diente auch dem Brandschutz in der engen Stadt. <br />
<br />
Ziegel wurden mithilfe von Stempelungen markiert, die auch in einigen Steinen im Haus "Auf dem Meere 21" zu finden sind.<br />
Spannend ist in dem Haus außerdem ein Ziegelsteine in der Diele, in dem zwei Pfotenabdrücke zu sehen sind. Der größere von beiden sieht aus wie von einem Hund und der kleinere, wie von einer Katze. Ähnliche Ziegel sind im Museum Lüneburg ausgestellt. Die Abdrücke sind vermutlich entstanden, als die Tiere über die noch trocknenden Ziegel gelaufen sind.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 3 „gründen & bauen“</ref><br />
<br />
==Restaurationsprozess==<br />
[[Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png|mini|Die Diele vor und nach den Restaurationsmaßnahmen]]<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" wurde 1985 gekauft, nachdem es vorher längere Zeit unbewohnt und dementsprechend in einem schlechten Zustand war. Die Einschätzung der Bausubstanz vor Beginn der Restauration war mäßig-schlecht, was vor allem durch die Lage des Hauses im Senkungsgebiet, das Alter der verwendeten Materialien und vielen Umbaumaßnahmen begründet wurde, die nur kurzfristig geplant und teils nicht professionell umgesetzt wurden. <br />
<br />
Ziel der baulichen Maßnahmen war es trotzdem, das spätgotische Gebäude als wichtiges Baudenkmal des Straßenzugs zu erhalten. Es sollte also möglichst viel der noch erhaltenen Bausubstanz, der Raumaufteilung und auch der Deckenmalereien erhalten und restauriert werden. Gleichzeitig sollte das Haus modernen Wohnstandards gerecht werden, um es wieder als Wohnhaus nutzen zu können. <br />
<br />
Für dieses Vorhaben gab es einen '''Modernisierungszuschuss der Stadt Lüneburg'''. Diese hat in den 1980er Jahren viel Geld in die Sanierung der westlichen Altstadt investiert, die vorher heruntergekommen war und einen schlechten Ruf hatte. Bis 1989 hatte die Stadt bereits 20 Millionen Mark in die Sanierung des Stadtteils investiert und durch die Lage im Sanierungsgebiet "westliche Altstadt" konnten auch die Arbeiten an dem Haus "Auf dem Meere 21" gefördert werden. <br />
Durch die vielen baulichen Veränderungen im langen Bestehen des Hauses, konnte es nicht vollkommen originalgetreu restauriert werden. Stattdessen wurde sich an dem orientiert, was noch am besten erhalten war.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 22</ref><br />
<br />
Das Haus, beziehungsweise das Restaurationsprojekt, bekam nach abgeschlossenem Restaurationsprozess eine '''Bauauszeichnung der Stadt Lüneburg für den Erhalt Lüneburger Bausubstanz und die Renovierung historischer Gebäude'''. <br />
<br />
===Bauliche Maßnahmen===<br />
[[Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png|mini|Die Fassade 1985 vor der Restauration, während der Restauration und heute]]<br />
Zu Beginn des Restaurationsprozesses wurden viele Teile des Hauses zunächst zurückgebaut. An der '''Straßenfassade''' wurden alle porösen Ziegel entfernt, um das Mauerwerk zu ergänzen. In diesem Rahmen wurde auch die alte Utlucht wiederhergestellt. Diese war nach einem Autounfall 1974 schon einmal erneuert worden. Im Rahmen der Arbeiten an der Fassade wurden außerdem neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut.<br />
<br />
Am Hinterhaus wurde das nur notdürftig gedeckte Pappdach durch ein neues spitzes Satteldach ersetzt, das in dem Stadtbild der Altstadt entspricht. Außerdem wurde das Fachwerk neu ausgemauert, da die Stabilität der Mauer nicht mehr gegeben war. <br />
<br />
[[Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Diele mit Treppe vor und nach der Restauration]]<br />
Auch im Haus gab es bauliche Maßnahmen. So musste unter anderem die Treppe erneuert werden, die mithilfe von sieben noch vorhandenen Farbschichten auf der alten Treppe farbgetreu gestrichen werden konnte. <br />
<br />
Außerdem konnten alle baulichen Änderungen, die nach dem 2. Weltkrieg vorgenommen wurden, zurückgebaut werden. Dabei wurden viele Malereien wiederentdeckt, die zu großen Teilen restauriert worden sind.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61</ref> <br />
<br />
===Deckenmalereien===<br />
Das Haus "Auf dem Meere 21" hat heute im Inneren in vielen Räumen freigelegtes Fachwerk und freigelegte Ziegel. Obwohl wir das als sehr typisch empfinden, war es vom 14. bis zum 17. Jahrhundert üblich Decken, Wände und auch Fußböden zu bemalen. So waren auch die Diele, der Festsaal und die Nebenräume des Hauses einmal ausgemalt. Nachdem viele dieser Malereien bei Renovierungen und Umbauten abhandengekommen waren, weil sie verputzt, übermalt oder abgehangen wurden, wurden einige bei den grundlegenden Restaurierungsarbeiten in den 1980er Jahren teilweise restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref> <br />
<br />
Die Restauration übernahm das „Atelier für Restaurierung Schlöder-Kassner“, das außerdem einen Restaurierungsbericht über den Prozess erstellte.<br />
<br />
====Deckenmalereien in der Diele====<br />
[[Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png|mini|Die Deckenmalereien in der Diele vor und nach der Restauration]]<br />
1985 war von den Deckenmalereien in der Diele kaum noch etwas zu erkennen, da die Bretter zwei Mal überstrichen worden waren und es Wasserflecken und Schmutzränder, sowie einen Überzug aus Kalksinter gab. Einige Lücken in der Eichenholzdecke waren mit mehr oder weniger bemalten Weichholzbrettern ergänzt worden. Dabei war allerdings noch genug Originales vorhanden, um die Decke zu restaurieren. <br />
<br />
Über zwei Jahre hinweg wurden die Malereien auf den Deckenbohlen und Balken gesichert und gereinigt, um dann Lücken durch Retusche zu ergänzen und Nicht-Rekonstruierbares neutral zu ersetzen. <br />
Bei den Deckenmalereien in der Diele handelt es sich um Roll- und Beschlagwerkornamentik. Die symmetrischen Muster sind in Weiß-, Schwarz-, und Grautönen gehalten und mit oxidroten Details und Rahmen versehen. Die Roll- und Beschlagwerkornamentik mit ihren plastischen Schattierungen entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Man kann davon ausgehen, dass für die symmetrischen Malereien Schablonen genutzt wurden.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 61-62</ref> <br />
<br />
====Deckenmalereien im Festsaal====<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=_Ltv20aTabc |400|right|Restaurationsprozess von Deckenmalereien in Wentheim}}<br />
Da es sich bei dem Festsaal im Hinterhaus um einen wichtigen Repräsentationsraum handelte, war auch er prunkvoll bemalt. Vor der Restauration war vor allem eine frühbarocke Bemalung sichtbar, die vermutlich von Jürgen Windt angebracht wurde, der selbst in dem Haus lebte. Unter den Farbschichten dieser Bemalung befand sich eine weitere Malerei, die entweder eine Vorzeichnung der Deckenmalerei war oder eine frühere Version der Decke. Diese könnte von dem vorherigen Bewohner Peter Oppenborn gemalt worden sein. <br />
<br />
Die Decke war vor der Restauration verputzt und mit einer Konstruktion aus Draht, Holz, Lehm und Stroh bedeckt gewesen, weswegen die Malereien noch recht gut erhalten waren. <br />
<br />
Da der Raum zeitweise in zwei geteilt war, waren die Deckenmalereien vor der Restauration in den zwei Bereichen unterschiedlich gut erhalten. Im vorderen Teil waren die Malereien stärker abgenutzt, weswegen die frühere Malerei besser erhalten war, im hinteren dagegen die spätere. Dementsprechend wurden die unterschiedlichen Malereien restauriert.<ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 68-71</ref> <br />
<br />
===Funde aus der Kloake===<br />
[[Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png|mini|Beispielfunde aus der Kloake (oben: Fayence; unten: Grapen)]]<br />
Während der Restauration des Hauses "Auf dem Meere 21" wurden in der ehemaligen Kloake viele '''Bruchstücke alter Geschirre und Gefäße''' gefunden. In Lüneburg gibt es noch eine Vielzahl an Kloaken, in denen sich Scherben, Knochen und andere Überreste befinden. Kloaken waren früher nämlich nicht nur Toiletten, sondern wurden auch zur Entsorgung genutzt. Von 1400 bis ins 18. Jahrhundert waren Kloaken das übliche Entsorgungssystem in Lüneburg.<ref>vgl. Museum Lüneburg: Raum 6 „finden & forschen“</ref><br />
<br />
Die '''rund-gemauerte Kloake''' befand sich unter dem hintersten Raum im Hinterhaus. Da die Stadt Lüneburg erst 1991 die Stelle eines Stadtarchäologen besetzte, wurden viele Kloakenfunde nicht wissenschaftlich ausgewertet<ref>vgl. Ring, Edgar (2012): Zwei Jahrzehnte Stadtarchäologie in Lüneburg - Ein Rückblick. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S.7</ref>. Die Funde aus dem Haus Auf dem Meere 21 wurden in bis zu 3 Metern Tiefe von Familie Blumenbach ausgegraben, wieder zusammengesetzt und teilweise im Haus aufbewahrt, wo die Funde immer noch in Vitrinen zu sehen sind. Die übrigen Funde wurden als Leihgabe an das [[Museum Lüneburg]] bzw. zunächst das [[Museum für das Fürstentum Lüneburg]] gegeben. <br />
<br />
Die Funde stammen in erster Linie aus dem 18. Jahrhundert, vorher wurde die Grube vermutlich entleert. <br />
<br />
Unter den Funden aus der Kloake befanden sich:<br />
<br />
* Irdenwaren (Grapen mit runden Füßen und seitlichen Griff, Schalen und Teller, Deckeldosen)<br />
* Steinzeug (Flaschen, Salbentöpfe) <br />
* Blaubemalte Fayence (Teller, Untertassen, Nachttopf) <br />
* Gläsernes (Grünes Glas, Weißes Glas)<br />
* Tonpfeifen <br />
* figürlicher Kopf<br />
<br />
==Quellenhinweis==<br />
Viele der hier genannten Informationen beziehen sich direkt auf Unterlagen und Aussagen der Familie Blumenbach, weswegen keine konkreten Quellen genannt werden können. <br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10135Auf dem Meere2021-08-07T17:34:41Z<p>Mary Jo: /* Geschichte */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarchäologie e.V. (2012): Denkmalpflege in Lüneburg 2011. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Funde_aus_der_Kloake_Auf_dem_Meere_21.png&diff=10134Datei:Funde aus der Kloake Auf dem Meere 21.png2021-08-07T17:28:42Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Beispielexemplare von Geschirren, die in der Kloake des Hauses Auf dem Meere 21 gefunden wurden.</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Deckenmalereien_Diele_Auf_dem_Meere_21_vorher_nachher.png&diff=10133Datei:Deckenmalereien Diele Auf dem Meere 21 vorher nachher.png2021-08-07T17:23:49Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Deckenmalereien in der Diele des Hauses "Auf dem Meere 21" vor und nach der Restauration</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Treppenhaus_Auf_dem_Meere_21_vorher_nachher.png&diff=10132Datei:Treppenhaus Auf dem Meere 21 vorher nachher.png2021-08-07T17:16:50Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Diele mit Treppenhaus im Haus "Auf dem Meere 21" vor und nach der Restauration</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Prozess_Fassade_Auf_dem_Meere_21.png&diff=10131Datei:Prozess Fassade Auf dem Meere 21.png2021-08-07T17:13:52Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Fassade des Hauses "Auf dem Meere 21" 1985, vor der Restauration, während der Restauration und 2021, nach der Restauration</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Auf_dem_Meere_21_Diele.png&diff=10130Datei:Auf dem Meere 21 Diele.png2021-08-07T17:06:53Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Vorher Nachher Vergleich Diele Auf dem Meere 21</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Ziegel_mit_Pfotenabdr%C3%BCcken.jpg&diff=10129Datei:Ziegel mit Pfotenabdrücken.jpg2021-08-07T16:40:11Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Ziegel mit Pfotenabdrücken</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Grundriss_Erdgeschoss_Auf_dem_Meere_21.png&diff=10128Datei:Grundriss Erdgeschoss Auf dem Meere 21.png2021-08-07T16:08:04Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Der vereinfachte Grundriss des Ergeschosses "Auf dem Meere 21"</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Haus_Auf_dem_Meere_21_1930er.jpg&diff=10127Datei:Haus Auf dem Meere 21 1930er.jpg2021-08-07T15:49:03Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Das Haus Auf dem Meere 21 in Lüneburg Anfang der 1930er Jahre</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10124Auf dem Meere2021-08-06T18:34:36Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>vgl. Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10123Auf dem Meere2021-08-06T18:32:43Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Egersdorffstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10122Auf dem Meere2021-08-06T18:31:41Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Eggersdorfstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig bildet sie eine Kreuzung mit der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße". Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10121Auf dem Meere2021-08-06T18:30:44Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und die Straße "Am Iflock" und im Nordosten in die "Eggersdorfstraße" und schließlich den "[[Marienplatz]]". Mittig wird sie von der Straße "Hinter dem Brunnen" und der "Unteren Ohlinger Straße" gekreuzt. Außerdem grenzt sie an die "Neue Straße". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10120Auf dem Meere2021-08-06T15:59:42Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und im Nordosten in den "[[Marienplatz]]". Gekreuzt wird sie von der Straße "Hinter dem Brunnen". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem '''Erdrutsch''', der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine '''Überschwemmung''' der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei '''starken Regenfällen''' häufig überschwemmt wurde.<ref>Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der '''[[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]]''' statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der '''ältesten erhaltenen Wohnhäuser''' in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10119Auf dem Meere2021-08-06T15:53:54Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und im Nordosten in den "[[Marienplatz]]". Gekreuzt wird sie von der Straße "Hinter dem Brunnen". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere früher.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem Erdrutsch, der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine Überschwemmung der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei starken Regenfällen häufig überschwemmt wurde.<ref>Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der [[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]] statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere.png|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der ältesten erhaltenen Wohnhäuser in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Haus_Auf_dem_Meere.png&diff=10118Datei:Haus Auf dem Meere.png2021-08-06T15:53:15Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Das Haus "Auf dem Meere 21" in der Lüneburger Altstadt</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Auf_dem_Meere_fr%C3%BCher.jpg&diff=10117Datei:Auf dem Meere früher.jpg2021-08-06T15:48:13Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Straße "Auf dem Meere" in der Lüneburger Altstadt im 20. Jahrhundert</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Stra%C3%9Fe-Auf_dem_Meere-min.png&diff=10116Datei:Straße-Auf dem Meere-min.png2021-08-06T15:46:32Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Straße Auf dem Meere in der Lüneburger Altstadt 2021</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Diskussion:Auf_dem_Meere&diff=10115Diskussion:Auf dem Meere2021-08-06T15:41:14Z<p>Mary Jo: Die Seite wurde neu angelegt: „Ich erstelle diesen Artikel für das Seminar --~~~~“</p>
<hr />
<div>Ich erstelle diesen Artikel für das Seminar --[[Benutzer:Mary Jo|Mary Jo]] ([[Benutzer Diskussion:Mary Jo|Diskussion]]) 17:41, 6. Aug. 2021 (CEST)</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Auf_dem_Meere&diff=10114Auf dem Meere2021-08-06T15:40:29Z<p>Mary Jo: Die Seite wurde neu angelegt: „Straße: Auf dem Meere Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger Altstadt und viele der Häuser i…“</p>
<hr />
<div>[[Datei:Straße Auf dem Meere.jpg|mini|Straße: Auf dem Meere]]<br />
Die Straße '''"Auf dem Meere"''' liegt in der Lüneburger [[Altstadt]] und viele der Häuser in der Straße stehen unter Denkmalschutz. <br />
Die Postleitzahl ist 21335. <br />
<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<div class="map">{{#display_map:Auf dem Meere, Lüneburg~'''Auf dem Meere'''~Kurze Beschreibung (optional); ggf. zweiter Marker evt. mit Koordinaten wie z. B. 53.23697, 10.40292|fullscreen=on|scrollzoom=on}}Auf dem Meere</div><br />
Die Straße "Auf dem Meere" liegt in der [[Altstadt]]. Im Südwesten mündet die Straße in den "[[Johann-Sebastian-Bach-Platz]]" und im Nordosten in den "[[Marienplatz]]". Gekreuzt wird sie von der Straße "Hinter dem Brunnen". <br />
In der unmittelbaren Umgebung der Straße befinden sich die [[St. Michaelis|St. Michaelis Kirche]], die [[Ratsbücherei]], der [[Marktplatz]] und das [[Rathaus Lüneburg]]. Auch der [[Kalkberg]] ist nur wenige Straßen entfernt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Auf dem Meere Anfang 20. Jahrhundert.jpg|mini|Die Straße "Auf dem Meere" am Anfang des 20. Jahrhunderts]]<br />
Die Straße "Auf dem Meere" war schon während der Fürstenzeit Teil des Lüneburger Stadtkerns. Neben der "Salzbrückerstraße" und "Altstadt" war sie eine der drei Hauptstraßen des westlichen Stadtteils und führte direkt zum Kalkberg. <ref>vgl. Reinecke, Wilhelm (1977): Geschichte der Stadt Lüneburg - Erster Band. S. 43</ref><br />
Im Mittelalter haben in der Straße "Auf dem Meere" vor allem Maler, Bildschnitzer und Goldschmiede gewohnt und ihre Werkstätten betrieben. <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (2012): Die bemalten Decken im Hause "Auf dem Meere 21" in Lüneburg. In: Lüneburger Stadtarcheologie e.V. 2012. S. 59</ref><br />
Das Kopfsteinpflaster, das heute typisch ist für die Lüneburger Altstadt ist, war zwischenzeitlich von Asphalt bedeckt und mit einem Bürgersteig versehen. <br />
Heute ist die Straße durch das wieder freigelegte klassische '''Kopfsteinpflaster''' und die '''historischen Gebäude''' ein beliebtes Fotomotiv und Teil vieler touristischer Stadtführungen. <br />
<br />
=== Geschichte des Namens ===<br />
[[Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg|mini|Straßenschild "Auf dem Meere"]]<br />
Das erste Mal ist der Straßenname "in mari" (aus dem Lateinischen "in das Meer" oder "im Meer") 1303 im Einwohnerbuch von 1930 schriftlich überliefert. Danach taucht der Straßenname immer wieder in unterschiedlichen Formen auf, der Meerbezug bleibt dabei bestehen. Erst im 19. Jahrhundert festigt sich der Name "Auf dem Meere". <ref>vgl. Blumenbach, Ilse (1987): Das Haus Auf dem Meere 21. S. 12</ref><br />
Der Straßenname "Auf dem Meere" hat aber nicht etwa mit einem Bezug zum tatsächlichen Meer zu tun. Stattdessen gibt es verschiedene Theorien, wie der Name entstanden sein könnte. <br />
<br />
Eine Theorie erklärt den Namen der Straße mit einem Erdrutsch, der nach Überlieferungen in den Quedlinburger Annalen und Schriften von Thietmar von Merseburg im Jahr 1013 stattgefunden hat. Durch den [[Saline|Salzabbau]] und die dadurch entstehenden unterirdischen Hohlräume kam es damals zu einer plötzlichen [[Senkungsgebiet|Absenkung des Gebiets]], die für eine Überschwemmung der Straße gesorgt hat. Durch das salzige Wasser in der Straße erhielt diese daraufhin ihren Namen.<br />
<br />
Eine andere Theorie führt den Namen darauf zurück, dass das Gebiet, in dem die Straße liegt, vor der Einführung der [[Abwasser|Kanalisation]] bei starken Regenfällen häufig überschwemmt wurde.<ref>Reinecke, Wilhelm; Luntowski, Gustav; Reinhardt, Uta (2007): Die Straßennamen Lüneburgs. S. 69-70</ref> Auch hier führt also Wasser in der Straße zu dem Namen. <br />
<br />
Durch diese möglichen Ursprünge des Namen fällt der Straßenname zurück auf die natürliche Beschaffenheit des Ortes. Auch andere Straßennamen in Lüneburg, wie der Platz Am Sande oder die Ilmenaustraße lassen sich auf solche natürlichen Beschaffenheiten zurückführen. <ref>[https://lueneplaner.de/alle-kategorien/strassennamen-lueneburg/ Lüneplaner: Straßennamen Lüneburg (Aufgerufen: 06.08.2021)] </ref><br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
<br />
In der Straße Auf dem Meere stehen viele denkmalgeschützte historische Wohnhäuser, weswegen die gesamte Straße als Sehenswürdigkeit gesehen werden kann.<br />
<br />
=== Der historische Christmarkt ===<br />
<br />
Auf dem Meere und rund um die St. Michaelis Kirche findet seit über 30 Jahren jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende der [[Historischer Christmarkt|Historische Christmarkt]] statt, auf dem das 16. Jahrhundert nacherlebt werden kann. Alle Mitwirkenden tragen historische Gewänder und es gibt Buden mit Speisen, Getränken und Kunsthandwerk. Veranstaltet wird der historische Christmarkt von dem [[Arbeitskreis Lüneburger Altstadt e.V.]] und alle Erlöse dienen der Restaurierung alter Baudenkmäler in der Altstadt. <ref>[http://www.historischer-christmarkt.de/ Website: Historischer Christmarkt (Aufgerufen: 06.08.2021)]</ref><br />
<br />
=== Das Haus "Auf dem Meere 21" ===<br />
[[Datei:Haus Auf dem Meere 21.jpg|mini|Das Haus "Auf dem Meere 21"]]<br />
Das Haus "[[Ältestes Wohnhaus Lüneburgs|Auf dem Meere 21]]" wurde 1436 gebaut und ist eins der ältesten erhaltenen Wohnhäuser in der Lüneburger Altstadt. In den 1980er Jahren wurde es renoviert und ist heute wieder bewohnt. Das Haus steht unter Denkmalschutz. <br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Hotels und Ferienwohnungen ===<br />
* Wintergarten (Auf dem Meere 25)<br />
* Meeresleuchten (Auf dem Meere 27)<br />
* Ferienwohnung Altstadtloft Lüneburg (Auf dem Meere 42)<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
* Ann-Kathrin Lublow - Beauty Lüneburg (Auf dem Meere 1-2)<br />
* Bei Hanna (Friseursalon) (Auf dem Meere 41)<br />
<br />
=== Arztpraxen ===<br />
* Helmich-Kapp Brigitte Ärztin für Nuklearmedizin (Auf dem Meere 9)<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* Wahlkreisbüro: Andrea Schröder-Ehlers, SPD (Auf dem Meere 14)<br />
* Sallier Bauträger GmbH & Co. KG (Auf dem Meere 47)<br />
* Sallier Immobilien (Auf dem Meere 47)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
== Einzelnachweise ==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Stra%C3%9Fe_Auf_dem_Meere.jpg&diff=10113Datei:Straße Auf dem Meere.jpg2021-08-06T15:38:00Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Straße Auf dem Meere in der Lüneburger Altstadt 2021</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Haus_Auf_dem_Meere_21.jpg&diff=10112Datei:Haus Auf dem Meere 21.jpg2021-08-06T15:20:13Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Das Haus "Auf dem Meere 21", dass eines der ältesten erhaltenen Wohnhäuser in der Lüneburger Altstadt ist</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Stra%C3%9Fenschild_Auf_dem_Meere.jpg&diff=10111Datei:Straßenschild Auf dem Meere.jpg2021-08-06T15:17:27Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Straßenschild "Auf dem Meere"</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Auf_dem_Meere_Anfang_20._Jahrhundert.jpg&diff=10110Datei:Auf dem Meere Anfang 20. Jahrhundert.jpg2021-08-06T15:13:28Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Straße Auf dem Meere in Lüneburg am Anfang des 20. Jahrhunderts</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Datei:Auf_dem_Meere_L%C3%BCneburg.jpg&diff=10109Datei:Auf dem Meere Lüneburg.jpg2021-08-06T15:09:27Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Straße: Auf dem Meere Lüneburg, 2021</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Abwasser&diff=10095Abwasser2021-08-04T14:18:39Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>{{Übersicht}}<br />
<br />
{{#seo:<br />
|title=Abwasser in Lüneburg<br />
|description=Das passiert mit dem hiesigen Abwasser.}}<br />
'''Abwasser''' von Haushalten und öffentlichen Gebäuden, aus dem Gewerbe und Niederschlagswasser werden in der [[Hansestadt Lüneburg]], wie in den meisten Orten in Deutschland, zunächst in einem '''Kanalisationssystem''' gesammelt und anschließend in der <br />
'''Kläranlage''' der Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL)<br />
gereinigt und schließlich in Fließgewässer geleitet. Die Kanalisation ist ein unsichtbarer, aber wichtiger Bestandteil der [[Infrastrukturen|Infrastruktur]]. <br />
<br />
== Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL) ==<br />
[[Datei:Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH.jpg|mini]]<br />
<div class="map">{{#display_map:Bockelmannstraße 1 Lüneburg|fullscreen=on|scrollzoom=off}}Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH mit Kläranlage</div> <br />
Die [[Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL)]] wurde 1997 als Abwassergesellschaft Lüneburg mbH gegründet. 2008 wurde der Firmenname geändert und das Gelände an der Bockelmannstraße 1 in Betrieb genommen.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=2&lang=1 AGL Lüneburg: Über Uns.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> Geschäftsführer der AGL ist Dipl. Ing. Lars Strehse. <br />
Die AGL ist verantwortlich für den öffentlichen Bereich der Kanalisation, nicht für Abwasser und Regenwasser auf privatem Grund.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=3&lang=1 AGL Lüneburg: Kanalisation.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
Seit 2010 ist die AGL Mitglied im Güteschutz Kanalbau. <br />
Die AGL ist in Lüneburg nicht nur für das Abwasser und die Kanalisation verantwortlich, sondern auch für die Gewässer, die [[Straßen]] und die Begrünung der Stadt. <br />
<br />
=== Hauptaufgaben der AGL ===<br />
* Sammeln, Fortleiten, Behandeln und Einleiten von Abwasser <br />
* Entwässern und Verwertung des Klärschlamms<br />
* Planung und Ausführung von Baumaßnahmen für die Erweiterung und den Ausbau des Kanalnetzes und der Abwasserbehandlungsanlage<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/upload/Start/ueberUns.pdf AGL Lüneburg: Über Uns PDF.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
<br />
=== Klimaschutz ===<br />
Die AGL will bis 2029 alle möglichen Fahrzeuge durch E-Fahrzeuge ersetzen und somit klimaneutral werden.<ref> [https://www.landeszeitung.de/lokales/156659-agl-auf-dem-weg-zur-klimaneutralitaet/ Landeszeitung Lüneburg (19.11.2020): AGL auf dem Weg zur Klimaneutralität.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
Außerdem will die AGL bis Ende 2021 im Rahmen des Klimaschutzprojekts „Kläranlage Lüneburg – Optimierung des Belüftungssystems und der Drucklufterzeugung“ das Belüftungssystem und die Drucklufterzeuger der Kläranlage erneuern. So soll die Sauerstoffeintragseffizienz verbessert werden und der Energiebedarf der Kläranlage gesenkt. Außerdem soll die Eigenenergieerzeugungsrate der Kläranlage Lüneburg auf etwa 124 % gesteigert werden.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/upload/20200930Vero776ffentlichung_Fo776rderung_Belu776ftung.pdf AGL Lüneburg: Das Klimaschutzprojekt Kläranalge Lüneburg - Optimierung des Belüftungssystems und der Drucklufterzeugung, PDF.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
<br />
== Kanalisation ==<br />
Das Lüneburger Kanalnetz wurde 1854 in Betrieb genommen und war damals eines der modernsten seiner Zeit. Durch das damals neue Ei-Profil der Kanäle kann das Abwasser auch bei niedrigem Wasserstand ablaufen, sodass die Kanäle gut durchspült werden. Heute ist das städtische Kanalnetz 566 Kilometer lang und etwa 40.000 Hausanschlüsse münden in das Netz, wodurch mehr als 300 Kilometer Hausanschlussleitungen dazukommen.<ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/120300-hightech-sonde-fuer-die-tiefe/ Ulf Stüwe (29.09.2020): Hightech-Sonde für die Tiefe. In: Landeszeitung Lüneburg.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
Die Kanäle haben Durchmesser von mindestens 150 mm und maximal 2000 mm und befinden sich bis zu 9 Meter tief unter der Erde.<ref>[https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=36&lang=1 AGL Lüneburg: Kanalkataster.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
Durch die Kanalisation und die Kläranlagen sollen Boden, Gewässer und das Grundwasser vor schädlichen Verunreinigungen geschützt werden, wofür die Umweltverwaltung der Hansestadt Lüneburg zuständig ist.<ref>[https://www.landkreis-lueneburg.de/Home-Landkreis-Lueneburg/Bauen-Umwelt-und-Tiere/Umwelt-Landkreis.aspx Landkreis Lüneburg: Umwelt.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
<br />
=== Kanalisationserhaltung ===<br />
Die Kanäle werden von der AGL regelmäßig repariert, renoviert oder erneuert. Dafür betreibt die AGL drei Saugwagen, zwei Spülfahrzeuge und ein Spezialfahrzeug mit einem Wasseraufbereiter.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=37&lang=1 AGL Lüneburg: Kanalunterhaltung.] (Aufgerufen: 10.05.2020)</ref> Seit 2020 gibt es außerdem eine neue und moderne Kanalsonde. Diese soll den Ist-Zustand der Kanäle erfassen, Daten für geplante Sanierungen erheben und das bestehende Kanalkataster aktualisieren.<ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/120300-hightech-sonde-fuer-die-tiefe/ Ulf Stüwe (29.09.2020): Hightech-Sonde für die Tiefe. In: Landeszeitung Lüneburg.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
<br />
[[Datei:1375-mons-pons-fons.gif|mini|Kanaldeckel mit der Stadtmarke ]]<br />
<br />
=== Schachtdeckel ===<br />
Viele Schachtdeckel, umgangssprachlich auch Gullideckel, die in der Lüneburger Innenstadt den Zugang zu der Kanalisation darstellen, sind mit der [[Stadtmarke]] verziert. Diese setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von [[Mons - Pons - Fons|Mons, Pons und Fons]] zusammen. Mons (lat. für Berg) steht für den [[Kalkberg]], Pons (lat. für Brücke) für die Brücken über die [[Ilmenau]] und Fons (lat. für Quelle) für die [[Lüneburger Saline|Solequelle]]. Diese drei Wahrzeichen waren eine wichtige Voraussetzung für die Gründung der Hansestadt.<ref>[https://www.luene-info.de/geschichte/chronik/chronik2.html Luene-Info: Geschichte - Chronik - Erste Residenz.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> <br />
<br />
== Kläranlage ==<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=TOl-4d2XzUc|400|right|Wie funktioniert die Kläranalge?}}<br />
Das Abwasser von 150.000 Einwohnern der Hansestadt Lüneburg sowie den Samtgemeinden [[Bardowick]], [[Gellersen]], Ilmenau [[Scharnebeck]] und [[Ostheide]] wird in der Kläranlage der AGL in der Bockelmannstraße 1 aufbereitet. Jährlich werden, Stand 2018, 9 bis 10 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt und dabei 12.000 bis 13.000 Tonnen Klärschlamm produziert. Dieser wird soweit möglich in der Landwirtschaft als Dünger verwertet.<ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/32740-lebensspender-im-abwasser/ Dennis Thomas (19.07.2018): Lebensspender im Abwasser. In: Landeszeitung Lüneburg.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> Seit März 2021 findet die erste, mechanische Stufe der Abwasser-Reinigung durch ein neues Rechen- und Pumpwerk statt.<ref> [https://www.hansestadtlueneburg.de/Home-Hansestadt-Lueneburg/Stadt-und-Politik/Aktuelles-hansestadt-lueneburg/Pressearchiv-hansestadt-lueneburg/agl-baut-neue-rechen-und-pumpenanlage-fuers-lueneburger-klaerwerk.aspx Pressearchiv der Hansestadt Lüneburg (08.11.2019): AGL baut neue Rechen- und Pumpenanalge fürs Lüneburger Klärwerk.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref> <ref>[https://www.abendblatt.de/region/harburg-landkreis/article231753913/Eine-riesige-Klaeranlage-fuer-Lueneburg.html Hamburger Abendblatt (10.03.2021): Riesige Kläranlage für Lüneburg geht in Betrieb.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH: [https://www.agl-lueneburg.de/ Website]<br />
* Detaillierte Regelungen zum Abwasser in Lüneburg: [https://www.hansestadtlueneburg.de/Portaldata/43/Resources/dokumente/stadt_und_politik/ortsrecht/60_03_abwasserbeseitigungssatzung.pdf „Satzung der Hansestadt Lüneburg über die Beseitigung von Abwasser in der Hansestadt Lüneburg (Abwasserbeseitigungssatzung) vom 26.06.2014 in der Fassung der 2. Änderungssatzung vom 23.08.2018."]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
[[Kategorie:Gemeingüter]]<br />
[[Kategorie:Infrastruktur]]</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Stadtmarke&diff=10094Stadtmarke2021-08-04T14:17:22Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>Die Stadtmarke setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von [[Mons - Fons - Pons|Mons, Pons und Fons]] zusammen. Mons (lat. für Berg) steht für den [[Kalkberg]], Pons (lat. für Brücke) für die Brücken über die [[Ilmenau]] und Fons (lat. für Quelle) für die [[Lüneburger Saline|Solequelle]]. Diese drei Wahrzeichen waren eine wichtige Voraussetzung für die Gründung der Hansestadt.<ref>[https://www.luene-info.de/geschichte/chronik/chronik2.html Luene-Info: Geschichte - Chronik - Erste Residenz.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> <br />
<br />
==Geschichte der Stadtmarke== <br />
{{Lückenhafter Abschnitt}} <!-- Hinweis darauf, dass in exakt diesem Abschnitt Informationen fehlen. Direkt unter der Überschrift einfügen. --><br />
<br />
==Verwendung der Stadtmarke==<br />
Die Stadtmarke findet sich an vielen Stellen im Stadtbild, zum Beispiel auf den Schacht- beziehungsweise Gullideckeln, die in der Lüneburger Innenstadt den Zugang zu der [[Abwasser|Kanalisation]] ermöglichen. <br />
[[Datei:1375-mons-pons-fons.gif|mini|Kanaldeckel mit der Stadtmarke ]]<br />
Auch auf Gebäuden, an Dachfahnen oder Toren ist die Stadtmarke zu sehen und das Geschirr des [[Rathaus Lüneburg|Rathauses]] ist mit der Stadtmarke versehen. <ref>[https://www.lustauflueneburg.de/stadtmarke-mons-pons-fons/#gsc.tab=0 Lust auf Lüneburg: Die Stadtmarke Mons Fons Pons] (Aufgerufen: 04.08.2021)</ref><br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Stadtmarke&diff=10093Stadtmarke2021-08-04T14:14:00Z<p>Mary Jo: Die Seite wurde neu angelegt: „Die Stadtmarke setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Mons, Pons und Fons zusammen. Mons (lat. für Berg) steht für den Kalkberg, Pons (lat. für Brück…“</p>
<hr />
<div>Die Stadtmarke setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Mons, Pons und Fons zusammen. Mons (lat. für Berg) steht für den [[Kalkberg]], Pons (lat. für Brücke) für die Brücken über die [[Ilmenau]] und Fons (lat. für Quelle) für die [[Lüneburger Saline|Solequelle]]. Diese drei Wahrzeichen waren eine wichtige Voraussetzung für die Gründung der Hansestadt.<ref>[https://www.luene-info.de/geschichte/chronik/chronik2.html Luene-Info: Geschichte - Chronik - Erste Residenz.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> <br />
<br />
==Geschichte der Stadtmarke== <br />
{{Lückenhafter Abschnitt}} <!-- Hinweis darauf, dass in exakt diesem Abschnitt Informationen fehlen. Direkt unter der Überschrift einfügen. --><br />
<br />
==Verwendung der Stadtmarke==<br />
Die Stadtmarke findet sich an vielen Stellen im Stadtbild, zum Beispiel auf den Schacht- beziehungsweise Gullideckeln, die in der Lüneburger Innenstadt den Zugang zu der [[Abwasser|Kanalisation]] ermöglichen. <br />
[[Datei:1375-mons-pons-fons.gif|mini|Kanaldeckel mit der Stadtmarke ]]<br />
Auch auf Gebäuden, an Dachfahnen oder Toren ist die Stadtmarke zu sehen und das Geschirr des [[Rathaus Lüneburg|Rathauses]] ist mit der Stadtmarke versehen. <ref>[https://www.lustauflueneburg.de/stadtmarke-mons-pons-fons/#gsc.tab=0 Lust auf Lüneburg: Die Stadtmarke Mons Fons Pons] (Aufgerufen: 04.08.2021)</ref><br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Abwasser&diff=10092Abwasser2021-08-04T14:04:48Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>{{Übersicht}}<br />
<br />
{{#seo:<br />
|title=Abwasser in Lüneburg<br />
|description=Das passiert mit dem hiesigen Abwasser.}}<br />
'''Abwasser''' von Haushalten und öffentlichen Gebäuden, aus dem Gewerbe und Niederschlagswasser werden in der [[Hansestadt Lüneburg]], wie in den meisten Orten in Deutschland, zunächst in einem '''Kanalisationssystem''' gesammelt und anschließend in der <br />
'''Kläranlage''' der Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL)<br />
gereinigt und schließlich in Fließgewässer geleitet. Die Kanalisation ist ein unsichtbarer, aber wichtiger Bestandteil der [[Infrastrukturen|Infrastruktur]]. <br />
<br />
== Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL) ==<br />
[[Datei:Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH.jpg|mini]]<br />
<div class="map">{{#display_map:Bockelmannstraße 1 Lüneburg|fullscreen=on|scrollzoom=off}}Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH mit Kläranlage</div> <br />
Die [[Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL)]] wurde 1997 als Abwassergesellschaft Lüneburg mbH gegründet. 2008 wurde der Firmenname geändert und das Gelände an der Bockelmannstraße 1 in Betrieb genommen.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=2&lang=1 AGL Lüneburg: Über Uns.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> Geschäftsführer der AGL ist Dipl. Ing. Lars Strehse. <br />
Die AGL ist verantwortlich für den öffentlichen Bereich der Kanalisation, nicht für Abwasser und Regenwasser auf privatem Grund.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=3&lang=1 AGL Lüneburg: Kanalisation.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
Seit 2010 ist die AGL Mitglied im Güteschutz Kanalbau. <br />
Die AGL ist in Lüneburg nicht nur für das Abwasser und die Kanalisation verantwortlich, sondern auch für die Gewässer, die [[Straßen]] und die Begrünung der Stadt. <br />
<br />
=== Hauptaufgaben der AGL ===<br />
* Sammeln, Fortleiten, Behandeln und Einleiten von Abwasser <br />
* Entwässern und Verwertung des Klärschlamms<br />
* Planung und Ausführung von Baumaßnahmen für die Erweiterung und den Ausbau des Kanalnetzes und der Abwasserbehandlungsanlage<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/upload/Start/ueberUns.pdf AGL Lüneburg: Über Uns PDF.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
<br />
=== Klimaschutz ===<br />
Die AGL will bis 2029 alle möglichen Fahrzeuge durch E-Fahrzeuge ersetzen und somit klimaneutral werden.<ref> [https://www.landeszeitung.de/lokales/156659-agl-auf-dem-weg-zur-klimaneutralitaet/ Landeszeitung Lüneburg (19.11.2020): AGL auf dem Weg zur Klimaneutralität.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
Außerdem will die AGL bis Ende 2021 im Rahmen des Klimaschutzprojekts „Kläranlage Lüneburg – Optimierung des Belüftungssystems und der Drucklufterzeugung“ das Belüftungssystem und die Drucklufterzeuger der Kläranlage erneuern. So soll die Sauerstoffeintragseffizienz verbessert werden und der Energiebedarf der Kläranlage gesenkt. Außerdem soll die Eigenenergieerzeugungsrate der Kläranlage Lüneburg auf etwa 124 % gesteigert werden.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/upload/20200930Vero776ffentlichung_Fo776rderung_Belu776ftung.pdf AGL Lüneburg: Das Klimaschutzprojekt Kläranalge Lüneburg - Optimierung des Belüftungssystems und der Drucklufterzeugung, PDF.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
<br />
== Kanalisation ==<br />
Das Lüneburger Kanalnetz wurde 1854 in Betrieb genommen und war damals eines der modernsten seiner Zeit. Durch das damals neue Ei-Profil der Kanäle kann das Abwasser auch bei niedrigem Wasserstand ablaufen, sodass die Kanäle gut durchspült werden. Heute ist das städtische Kanalnetz 566 Kilometer lang und etwa 40.000 Hausanschlüsse münden in das Netz, wodurch mehr als 300 Kilometer Hausanschlussleitungen dazukommen.<ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/120300-hightech-sonde-fuer-die-tiefe/ Ulf Stüwe (29.09.2020): Hightech-Sonde für die Tiefe. In: Landeszeitung Lüneburg.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
Die Kanäle haben Durchmesser von mindestens 150 mm und maximal 2000 mm und befinden sich bis zu 9 Meter tief unter der Erde.<ref>[https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=36&lang=1 AGL Lüneburg: Kanalkataster.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
Durch die Kanalisation und die Kläranlagen sollen Boden, Gewässer und das Grundwasser vor schädlichen Verunreinigungen geschützt werden, wofür die Umweltverwaltung der Hansestadt Lüneburg zuständig ist.<ref>[https://www.landkreis-lueneburg.de/Home-Landkreis-Lueneburg/Bauen-Umwelt-und-Tiere/Umwelt-Landkreis.aspx Landkreis Lüneburg: Umwelt.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref><br />
<br />
=== Kanalisationserhaltung ===<br />
Die Kanäle werden von der AGL regelmäßig repariert, renoviert oder erneuert. Dafür betreibt die AGL drei Saugwagen, zwei Spülfahrzeuge und ein Spezialfahrzeug mit einem Wasseraufbereiter.<ref> [https://agl-lueneburg.de/cms/front_content.php?idcat=37&lang=1 AGL Lüneburg: Kanalunterhaltung.] (Aufgerufen: 10.05.2020)</ref> Seit 2020 gibt es außerdem eine neue und moderne Kanalsonde. Diese soll den Ist-Zustand der Kanäle erfassen, Daten für geplante Sanierungen erheben und das bestehende Kanalkataster aktualisieren.<ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/120300-hightech-sonde-fuer-die-tiefe/ Ulf Stüwe (29.09.2020): Hightech-Sonde für die Tiefe. In: Landeszeitung Lüneburg.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
<br />
[[Datei:1375-mons-pons-fons.gif|mini|Kanaldeckel mit der Stadtmarke ]]<br />
<br />
=== Schachtdeckel ===<br />
Viele Schachtdeckel, umgangssprachlich auch Gullideckel, die in der Lüneburger Innenstadt den Zugang zu der Kanalisation darstellen, sind mit der [[Stadtmarke]] verziert. Diese setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Mons, Pons und Fons zusammen. Mons (lat. für Berg) steht für den [[Kalkberg]], Pons (lat. für Brücke) für die Brücken über die [[Ilmenau]] und Fons (lat. für Quelle) für die [[Lüneburger Saline|Solequelle]]. Diese drei Wahrzeichen waren eine wichtige Voraussetzung für die Gründung der Hansestadt.<ref>[https://www.luene-info.de/geschichte/chronik/chronik2.html Luene-Info: Geschichte - Chronik - Erste Residenz.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> <br />
<br />
== Kläranlage ==<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=TOl-4d2XzUc|400|right|Wie funktioniert die Kläranalge?}}<br />
Das Abwasser von 150.000 Einwohnern der Hansestadt Lüneburg sowie den Samtgemeinden [[Bardowick]], [[Gellersen]], Ilmenau [[Scharnebeck]] und [[Ostheide]] wird in der Kläranlage der AGL in der Bockelmannstraße 1 aufbereitet. Jährlich werden, Stand 2018, 9 bis 10 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt und dabei 12.000 bis 13.000 Tonnen Klärschlamm produziert. Dieser wird soweit möglich in der Landwirtschaft als Dünger verwertet.<ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/32740-lebensspender-im-abwasser/ Dennis Thomas (19.07.2018): Lebensspender im Abwasser. In: Landeszeitung Lüneburg.] (Aufgerufen: 10.05.2021) </ref> Seit März 2021 findet die erste, mechanische Stufe der Abwasser-Reinigung durch ein neues Rechen- und Pumpwerk statt.<ref> [https://www.hansestadtlueneburg.de/Home-Hansestadt-Lueneburg/Stadt-und-Politik/Aktuelles-hansestadt-lueneburg/Pressearchiv-hansestadt-lueneburg/agl-baut-neue-rechen-und-pumpenanlage-fuers-lueneburger-klaerwerk.aspx Pressearchiv der Hansestadt Lüneburg (08.11.2019): AGL baut neue Rechen- und Pumpenanalge fürs Lüneburger Klärwerk.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref> <ref>[https://www.abendblatt.de/region/harburg-landkreis/article231753913/Eine-riesige-Klaeranlage-fuer-Lueneburg.html Hamburger Abendblatt (10.03.2021): Riesige Kläranlage für Lüneburg geht in Betrieb.] (Aufgerufen: 10.05.2021)</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH: [https://www.agl-lueneburg.de/ Website]<br />
* Detaillierte Regelungen zum Abwasser in Lüneburg: [https://www.hansestadtlueneburg.de/Portaldata/43/Resources/dokumente/stadt_und_politik/ortsrecht/60_03_abwasserbeseitigungssatzung.pdf „Satzung der Hansestadt Lüneburg über die Beseitigung von Abwasser in der Hansestadt Lüneburg (Abwasserbeseitigungssatzung) vom 26.06.2014 in der Fassung der 2. Änderungssatzung vom 23.08.2018."]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
[[Kategorie:Gemeingüter]]<br />
[[Kategorie:Infrastruktur]]</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Kulturrausch_e.V.&diff=9785Kulturrausch e.V.2021-06-07T13:42:45Z<p>Mary Jo: Weiterleitung nach KulturRausch erstellt</p>
<hr />
<div>#WEITERLEITUNG [[KulturRausch]]<br />
[[Datei:Logo KulturRausch.png|mini|Das Logo des KulturRausch e.V.]]<br />
Der '''KulturRausch e.V.''' ist ein gemeinnütziger Verein und eine [[studentische Initiativen|studentische Initiative]] an der [[Leuphana Universität Lüneburg]]. Die Initiative ist Mitglied beim [[DSi|Dachverband studentischer Initiativen (DSi)]]. Ziel des Vereins ist es, kulturelle Veranstaltungen in Lüneburg zu organisieren und dabei lokale Kulturschaffende zu unterstützen. Dabei werden oft unkonventionelle und genreübergreifende Veranstaltungskonzepte umgesetzt, die städtisches und studentisches Publikum gleichermaßen ansprechen sollen.<br />
Die Veranstaltungen des KulturRausch e.V. haben bereits an vielen verschiedenen Locations in Lüneburg stattgefunden. Während der [[Corona-Pandemie]] hat der Verein außerdem dezentrale und digitale Veranstaltungsformate umgesetzt, wie den '''Kulturspaziergang Lüneburg'''.<br />
<br />
==Vereinsgeschichte==<br />
Der KulturRausch e.V. besteht unter diesem Namen seit 2010. Gegründet wurde der Verein in den 1990er Jahren unter dem Namen '''Tritonus''' von Studierenden der Universität Lüneburg.<br />
Zunächst lag der Schwerpunkt des Vereins bei der Organisation von eher klassischen Veranstaltungen mit einem Fokus auf klassischer Musik. Nach und nach haben sich die Veranstaltungskonzepte ausgeweitet und umfassen heute eine große Vielfalt an verschiedenen Genres. <br />
<br />
==Vergangene Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen==<br />
* IM.Ohr mit dem [[IM.Kasten Kurzfilmfestival]]<br />
* Kulturspaziergang 2021<br />
* SZENARIO - Festival für Darstellende Künste (Herbst 2020)<br />
* Kunstwettbewerb: Kunst & Artenvielfalt (Frühjahr 2020)<br />
* Groove, Kunst und Literatur (Januar 2020) im [[Kunstsaal Lüneburg]]<br />
* Diskoflohmarkt (Sommer 2019)<br />
* Pop-Up Gallery (Frühjahr 2018) im [[mosaique]]<br />
* HeimKlang (Wohnzimmerkonzerte) <br />
* LautGeflüster (Poetry Slams)<br />
* diverse Konzerte<br />
<br />
===Kulturspaziergang 2021===<br />
Der Kulturspaziergang Lüneburg hat von Januar bis Mai 2021 stattgefunden. Im Rahmen des Projekts waren in bis zu 21 Schaufenstern, die Produkte Lüneburger Kulturschaffender zu sehen. Dabei waren viele verschiedene Genres vertreten, wie Malerei, Fotografie, Kunsthandwerk, Literatur und über QR-Codes auch Musik.<ref>KulturRausch e.V.: [https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/kulturspaziergang-2021/ Kulturspaziergang 2021]</ref><br />
Im März wurde der Kulturspaziergang in Kooperation mit dem [[Kulturreferat]] der Hansestadt Lüneburg und der [[Lüneburg Marketing GmbH]] erweitert und verlängert. Während vorher ausschließlich die Schaufenster des Einzelhandels mit Kultur bespielt wurden, wurden dann auch die Fenster von Leerständen in der Innenstadt genutzt. <ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/216022-kulturspaziergang-wird-erweitert/ Kulturspaziergang wird erweitert. In: Landeszeitung Lüneburg, 12.02.2021] </ref> <br />
<br />
===SZENARIO - Festival für Darstellende Künste===<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=AA9OpFn_67g&t=150s|400|right|Aftermovie des SZENARIO}}<br />
Das '''SZENARIO - Festival für Darstellende Künste''' hat am 24. und 25. Oktober 2020 im [[Museum Lüneburg]] und im Kunstsaal Lüneburg stattgefunden. An zwei Tagen konnten die Besucher*innen des Festivals diverse Theater-Performances und eine Vielzahl an Theater-Workshops besuchen. Im Programm waren Kulturschaffende aus Lüneburg, Hamburg, Hildesheim und Berlin vertreten.<br />
Durch die Corona-Pandemie musste das SZENARIO unter einem umfassenden Hygienekonzept stattfinden.<ref>KulturRausch e.V.: [https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/szenario-2020/ SZENARIO Festival für Darstellende Künste]</ref><br />
<br />
===Pop-Up Gallery===<br />
Die '''Pop-Up Gallery''' fand vom 21.04.2018 bis zum 24.05.2018 in Kooperation mit dem mosaique - Haus der Kulturen statt. Zehn lokale Künstler*innen haben im mosaique ihre Kunst ausgestellt und bei der Vernissage und der Finissage gab es diverse kulturelle Acts.<ref>KulturRausch e.V.: [https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/pop-up-gallery/ Pop-Up Gallery]</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
KulturRausch e.V.: [http://Website https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/]<br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=L%C3%BCnepedia:Artikelvorschl%C3%A4ge&diff=9773Lünepedia:Artikelvorschläge2021-06-05T13:06:50Z<p>Mary Jo: /* Hochschulinitiativen */</p>
<hr />
<div>{{#seo:<br />
|title=Artikelvorschläge - Lünepedia<br />
|description=Liste mit Vorschlägen für neue Artikel zum Inspirieren lassen und Ergänzen.}}<br />
{{DISPLAYTITLE:<span class="fa fa-lightbulb-o fa-lg"></span> Artikelvorschläge}}<br />
Worüber kann ich einen Artikel schreiben? Welche Artikel wünsche ich mir im Stadtwiki, die andere Nutzer*innen schreiben könnten - und zu denen ich mein Wissen gegebenenfalls selbst anbieten oder Recherchetipps geben kann? Diese Seite bündelt die Vorschläge der Lüneburger*innen für Artikel im Stadtwiki. Du kannst schauen, über welches der aufgelisteten Themen du schreiben möchtest und den Artikel selbst erstellen (natürlich kannst du auch Artikel schreiben, die hier nicht aufgelistet sind). Genauso kannst du eigene Vorschläge an der passenden Stelle hinzufügen. Falls du hilfreiche Quellen kennst, verlinke diese bitte als [[Lünepedia:Neuen Artikel erstellen#Formatierung von Quellen|Einzelnachweise]].<br />
<br />
== Wie schreibe ich einen Artikel? ==<br />
Unsere Anleitungen "[[Lünepedia:Neuen Artikel erstellen|Neuen Artikel erstellen]]" und "[[Lünepedia:Formatierung und Medien|Formatierung und Medien]]" erklären alles, was du darüber wissen musst. <br />
<br />
Generell gilt: '''Sei mutig!''' Du musst nicht alles über ein Thema wissen, um darüber einen Artikel zu erstellen. Andere Nutzer*innen können ergänzen oder berichtigen, wenn etwas fehlt beziehungsweise du mit etwas falsch lagst. Schon gar nicht musst du alles Wissen über ein Thema im Kopf haben. Es ist vollkommen ausreichend und sogar empfohlen, wenn du das Wissen aus anderen Quellen in das Stadtwiki Lünepedia überträgst. Beachte dabei das Urheberrecht, indem du keine ganzen Sätze oder Passagen wortgleich herüberkopierst und du die Quellen jeweils als Einzelnachweis oder Literaturangabe benennst.<br />
<br />
== Lüneplaner ==<br />
Seit 2014 schaffen Studierende im Rahmen eines Seminars eine Internetseite mit Artikeln über die Geographie in Lüneburg und Umgebung: den [[Lüneplaner]]. Vorgestellt werden spannende Objekte unserer lokalen Kulturlandschaft. Dadurch sollen Tourist*innen und Ansässige gleichermaßen die Region besser kennenlernen und zu Ausflügen angeregt werden.<ref>Lüneplaner: [https://lueneplaner.de/ueber-das-projekt/ Über das Projekt]</ref><br />
<br />
Die Ersteller*innen des Lüneplaners und wir als Initiator*innen von Lünepedia haben beschlossen, zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, die sehr hochwertigen Artikel des Lüneplaners vom journalistischen Stil in einen enzyklopädischen Stil umzuschreiben und sie gekürzt in unser Stadtwiki zu übernehmen. Da die Artikel des Lüneplaners als Textgrundlage und Quelle dienen, sind eigene Kenntnisse über das Thema nicht zwingend erforderlich. Du kannst also einfach im [[Lüneplaner]] nach einem interessanten Artikel schauen und ihn für Lünepedia umschreiben.<br />
<br />
== Artikel aus Wikipedia ==<br />
Dank der Creative Commons Lizenz von Wikipedia, unter der alle Textinhalte veröffentlicht sind und die dieselbe [[Lünepedia:Impressum#Lizenz|Lizenz]] wie von Lünepedia ist, können wir Artikel vollständig oder in Teilen übernehmen. Öffne dafür einfach einen der Wikipedia-Artikel und lass dir im Bearbeitungsmodus den Quelltext anzeigen, den du kopieren und in den neu erstellten Lünepedia-Artikel einfügen kannst. Falls Inhalte nicht richtig angezeigt werden (zum Beispiel <code><nowiki>{{Internetquelle |url=... }}</nowiki></code> wird zu {{Internetquelle |url=... }}), liegt das vermutlich daran, dass eine sogenannte Vorlage fehlt. Melde das bitte kurz im [[Portal Diskussion:Organisation|Organisationsforum]], damit Admins die Vorlage importieren können.<br />
<br />
Die Bedingung für die Übertragung von Wikipedia-Artikeln ist lediglich, dass explizit darauf hingewiesen wird, indem unter dem Artikel folgende Box eingefügt wird, indem du <code><nowiki>{{Wikipedia}}</nowiki></code> schreibst:<br />
{{Wikipedia}}<br><br />
<br />
Die folgende Liste mit Wikipedia-Artikeln, die sich zur Übernahme eignen, ist ungeordnet sowie nicht vollständig und darf gerne ergänzt werden.<br />
<div class="row"><div class="large-4 columns"><br />
* [[Lüneburger Heide]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburger_Heide</ref><br />
* [[Ilmenau]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Ilmenau_(Fluss)</ref><br />
* [[Lüneburgischer Landschaftsverband]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburgischer_Landschaftsverband</ref><br />
* [[Ulrich Mädge]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_M%C3%A4dge</ref><br />
* [[Rathaus Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Industrie-_und_Handelskammer_L%C3%BCneburg-Wolfsburg</ref><br />
* [[Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Handwerkskammer_Braunschweig-L%C3%BCneburg-Stade</ref><br />
* [[Kalkberg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburger_Kalkberg</ref><br />
* [[Am Sande]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Sande</ref><br />
* [[Deutsches Salzmuseum]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Salzmuseum</ref><br />
* [[Salztherme Lüneburg (SaLü)]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Salztherme_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[St. Michaelis]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/St._Michaelis_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[St. Johannis]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/St._Johannis_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[St. Nicolai]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/St._Nicolai_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Kloster Lüne]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_L%C3%BCne</ref><br />
* [[St. Stephanus]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kumenisches_Zentrum_St._Stephanus</ref><br />
* [[St. Marien]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/St._Marien_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Pauluskirche]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Pauluskirche_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Lüneburger Erbfolgekrieg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburger_Erbfolgekrieg</ref><br />
* [[Lüneburger Landwehr]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburger_Landwehr</ref><br />
* [[Synagoge]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Jüdischer Friedhof]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Psychatrische Klinik]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Psychiatrische_Klinik_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Euthanasie-Gedenkstätte]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkst%C3%A4tte_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Mahnmal im Tiergarten]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Mahnmal_im_Tiergarten</ref><br />
* [[Gut Schnellenberg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Schnellenberg</ref><br />
* [[Theater Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_L%C3%BCneburg</ref><br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
* [[Ostpreußisches Landesmuseum]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Ostpreu%C3%9Fisches_Landesmuseum</ref><br />
* [[Brauereimuseum]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Brauereimuseum_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Museum Lüneburg]]<ref >https://de.wikipedia.org/wiki/Museum_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Liste der Baudenkmale in Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmale_in_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Landgericht Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Landgericht_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Nieders%C3%A4chsisches_Oberverwaltungsgericht</ref><br />
* [[Amtsgericht Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Amtsgericht_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Sozialgericht Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialgericht_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Arbeitsgericht Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsgericht_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Alte Ratsapotheke]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ratsapotheke_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Große Bäckerstraße]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_B%C3%A4ckerstra%C3%9Fe</ref><br />
* [[Alter Kran]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Kran_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Wasserturm]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserturm_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Lüneburger SK Hansa]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburger_SK_Hansa</ref><br />
* [[MTV Treubund Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/MTV_Treubund_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[SVG Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/SVG_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Salzstadtkeiler]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Salzstadtkeiler_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Lunatic Festival]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Lunatic_Festival</ref><br />
* [[Sülfmeistertage]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BClfmeistertage</ref><br />
* [[von Stern’sche Druckerei]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Von_Stern%E2%80%99sche_Druckerei</ref><br />
* [[Volksbank Lüneburger Heide]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Volksbank_L%C3%BCneburger_Heide</ref><br />
* [[Sparkasse Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Sparkasse_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Radio ZuSa]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_ZuSa</ref><br />
* [[Rote Rosen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Rosen</ref><br />
* [[Landeszeitung für die Lüneburger Heide]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Landeszeitung_f%C3%BCr_die_L%C3%BCneburger_Heide</ref><br />
* [[Theodor-Körner-Kaserne]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor-K%C3%B6rner-Kaserne_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
* [[Städtisches Klinikum Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4dtisches_Klinikum_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Gesundheitsholding Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitsholding_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Michaelisschule]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Michaelisschule_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Herderschule]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Herderschule_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Wilhelm-Raabe-Schule]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm-Raabe-Schule_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Gymnasium Oedeme]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasium_Oedeme</ref><br />
* [[Johanneum]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Johanneum_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Bahnhof Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Lüneburger Hafenbahn]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburger_Industrie-_und_Hafenbahn</ref><br />
* [[StadtRAD]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/StadtRAD_Hamburg</ref><br />
* [[Flugplatz Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Persönlichkeiten_der_Stadt_Lüneburg</ref><br />
* [[Bahnbetriebswerk Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbetriebswerk_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Brömsehaus]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%B6msehaus</ref><br />
* [[Clamart-Park]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Clamart-Park</ref><br />
* [[Heinrich-Heine-Haus]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich-Heine-Haus_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Lösecke-Haus]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6secke-Haus</ref><br />
* [[Villa Möllering]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_M%C3%B6llering</ref><br />
* [[Zentralfriedhof Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralfriedhof_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Studentenwerk OstNiedersachsen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Studentenwerk_OstNiedersachsen</ref><br />
* [[Ritterakademie]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Ritterakademie_(L%C3%BCneburg)</ref><br />
* [[Kunstraum der Universität Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstraum_der_Universit%C3%A4t_L%C3%BCneburg</ref><br />
* [[Polizeidirektion Lüneburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeidirektion_L%C3%BCneburg</ref><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
</div></div><br />
<br />
== Stadt und Geographie ==<br />
=== Sehenswürdigkeiten und markante Orte ===<br />
<span class="fa fa-long-arrow-right fa-lg" style="font-size: 12px; vertical-align: 0px;"></span> ''Viele sind in der Liste der Wikipedia-Artikel (siehe oben)''<br />
* [[Schwangeres Haus]]<br />
* [[Stintmarkt]]<br />
* [[Liebesgrund]]<br />
* [[Alte Stadtmauer]]<br />
* [[Sülzwiesen]]<br />
* [[Teufelsbrücke]]<br />
* [[St. Lambertiplatz]]<br />
* [[Kurpark]]<br />
* [[Grüngürtel West]]<br />
* [[Kreidebergsee]]<br />
* [[mosaique - Haus der Kulturen]]<br />
* [[Glockenhaus]]<br />
* [[Weihnachtsmarkt]]<br />
* Friedhöfe<br />
<br />
=== Gemeinden im Landkreis ===<br />
<div class="row"><div class="large-4 columns"><br />
* [[Adendorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Adendorf</ref><br />
* [[Amt Neuhaus]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Amt_Neuhaus</ref><br />
* [[Bleckede]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Bleckede</ref><br />
* '''[[Samtgemeinde Amelinghausen]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Amelinghausen</ref><br />
** [[Amelinghausen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Amelinghausen</ref><br />
** [[Betzendorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Betzendorf</ref><br />
** [[Oldendorf (Luhe)]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Oldendorf_(Luhe)</ref><br />
** [[Rehlingen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Rehlingen</ref><br />
** [[Soderstorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Soderstorf</ref><br />
* '''[[Samtgemeinde Bardowick]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Bardowick</ref><br />
** [[Bardowick]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Bardowick</ref><br />
** [[Barum]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Barum_(Landkreis_L%C3%BCneburg)</ref><br />
** [[Handorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Handorf</ref><br />
** [[Mechtersen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Mechtersen</ref><br />
** [[Radbruch]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Radbruch</ref><br />
** [[Vögelsen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6gelsen</ref><br />
** [[Wittorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wittorf</ref><br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
* '''[[Samtgemeinde Dahlenburg]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Dahlenburg</ref><br />
** [[Boitze]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Boitze</ref><br />
** [[Dahlem]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Dahlem_(Niedersachsen)</ref><br />
** [[Dahlenburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Dahlenburg</ref><br />
** [[Nahrendorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Nahrendorf</ref><br />
** [[Tosterglope]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Tosterglope</ref><br />
* '''[[Samtgemeinde Gellersen]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Gellersen</ref><br />
** [[Kirchgellersen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchgellersen</ref><br />
** [[Reppenstedt]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Reppenstedt</ref><br />
** [[Südergellersen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdergellersen</ref><br />
** [[Westergellersen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Westergellersen</ref><br />
* '''[[Samtgemeinde Ilmenau]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Ilmenau</ref><br />
** [[Barnstedt]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Barnstedt</ref><br />
** [[Deutsch Evern]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch_Evern</ref><br />
** [[Embsen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Embsen</ref><br />
** [[Melbeck]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Melbeck</ref><br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
* '''[[Samtgemeinde Ostheide]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Ostheide</ref><br />
** [[Barendorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Barendorf</ref><br />
** [[Neetze]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Neetze</ref><br />
** [[Reinstorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Reinstorf</ref><br />
** [[Thomasburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Thomasburg</ref><br />
** [[Vastorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Vastorf</ref><br />
** [[Wendisch Evern]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wendisch_Evern</ref><br />
* '''[[Samtgemeinde Scharnebeck]]'''<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Samtgemeinde_Scharnebeck</ref><br />
** [[Artlenburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Artlenburg</ref><br />
** [[Brietlingen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Brietlingen</ref><br />
** [[Echem]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Echem</ref><br />
** [[Hittbergen]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Hittbergen</ref><br />
** [[Hohnstorf (Elbe)]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Hohnstorf_(Elbe)</ref><br />
** [[Lüdersburg]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCdersburg</ref><br />
** [[Rullstorf]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Rullstorf</ref><br />
** [[Scharnebeck]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Scharnebeck</ref><br />
</div></div><br />
<br />
== Kultur und Nachtleben ==<br />
=== Musik ===<br />
* [[Garage]]<br />
* [[Salon Hansen]]<br />
* [[Kulturforum Wienebüttel]]<br />
* [[Vamos]]<br />
* [[LCC Records]]<br />
* [[Pesel]]<br />
<br />
=== Museen und Einrichtungen ===<br />
* [[Deutsches Salzmuseum]]<br />
* [[Ostpreußisches Landesmuseum]]<br />
* [[Museum Lüneburg]]<br />
* [[Brauereimuseum]]<br />
* [[Feuerwehrmuseum]]<br />
* [[KulturBäckerei]]<br />
* [[Kulturforum Wienebüttel]]<br />
* [[SCALA Programmkino]]<br />
* [[Filmpalast]]<br />
* [[Theater]]<br />
* [[Bibliotheken]]<ref>https://www.hansestadtlueneburg.de/Home-Hansestadt-Lueneburg/Kultur-und-Tourismus/Bibliotheken-hansestadt-lueneburg.aspx</ref><br />
<br />
=== Gastronomie ===<br />
* [[Restaurants]]<br />
* [[Bars]]<br />
<br />
=== Plattdeutsch in Lüneburg ===<br />
* [[Lüneplatt e. V.]]<ref>Lueneplatt e. V.: [https://www.lueneplatt.de/ Homepage des Vereins]</ref><br />
<br />
== Nachhaltigkeit ==<br />
* [[Wandelwoche]] (WaWo) und Wandeljahr (WaJa)<br />
* [[Lüneburg 2030+]]<br />
** Lüneburger Lösungen<br />
** Experimente und Reallabore<br />
* Nachhaltiger Konsum<br />
* Veganismus in Lüneburg<br />
* Second Hand<br />
* Tauschen und Teilen<br />
<br />
== Engagement und Ehrenamt ==<br />
=== Hilfreiches Wissen ===<br />
* Fördermöglichkeiten<br />
* Veranstaltungsräume<br />
* Versammlung anmelden<br />
* Stand anmelden<br />
* Vernetzung<br />
<br />
<div class="row"><div class="large-4 columns"><br />
=== Hochschulinitiativen ===<br />
* [[Dachverband der Studierendeninitiativen]] (DSi)<br />
* [[Social Change Hub (schub)]]<br />
* [[23grad]]<br />
* [[Arbeiterkind]]<br />
* [[DGB Hochschulgruppe]]<br />
* [[Rock Your Life!]]<br />
* [[Oase]]<br />
* [[AndersKreativSozial]]<br />
* [[Rotaract Club]]<br />
* [[Speakers' Corner]]<br />
* [[Univativ - Das Hochschulmagazin]]<br />
* [[workit]]<br />
* [[AHD Togo - Deutschland]]<br />
* [[AISEC]]<br />
* [[Amnesty International]]<br />
* [[INPN]]<br />
* [[I:SI]]<br />
* [[Leuphana African Students Society]] (LASO)<br />
* [[No Border Academy]]<br />
* [[Unicef Hochschulgruppe]]<br />
* [[Zugvögel]]<br />
* [[Bildrauschen]]<br />
* [[Mamagei Kollektiv]]<br />
* [[Calluna Festival]]<br />
* [[Fotolabor]]<br />
* [[Hexenstich]]<br />
* [[Kulturrausch e.V.|KulturRausch e.V.]]<br />
* [[Lunatic e. V.]]<br />
* [[Laterna Magica]]<br />
* [[Originalton]]<br />
* [[Das PlanB]]<br />
* [[VisionInklusion]]<br />
* [[Policy Lab]]<br />
* [[EHG & KHG]]<br />
* [[Muslim Community Leuphana]]<br />
* [[SMD Lüneburg]]<br />
* [[Studentenreitgruppe]]<br />
* [[Leuphana ESports]]<br />
* [[Uni-Golfteam]]<br />
* [[Cradle to Cradle]]<br />
* [[Die Zwiebel]]<br />
* [[Essbarer Campus]]<br />
* [[Koko]]<br />
* [[Kulturgarten]]<br />
* [[NaPsy]]<br />
* [[Permakulturgarten]]<br />
* [[Tiny House Initiative]]<br />
* [[Tierrechtsinitiative]] (Trilü)<br />
* [[Viva con Agua]] (VcA)<br />
* [[Contact and Cooperation]]<br />
* [[Enactus]]<br />
* [[Hanseatischer Börsenverein]]<br />
* [[Lüneburg Student Consulting]]<br />
* [[MÖVE]] (Mehr Ökonomische Vielfalt erreichen)<br />
* [[sneep]]<br />
* [[Starterslab]]<br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
<br />
=== Vereine und Verbände ===<br />
* [[Heinrich-Böll-Haus]]<br />
* [[Technik-Umwelt-Natur]], Verein zur Förderung ökologischer Lebensweise (T.U.N.)<br />
* [[Bürgerverein]]<br />
* [[BUND]]<br />
* [[BUNDjugend]]<br />
* [[NaBU]]<br />
* [[amikeco - Willkommensinitiative e. V.]]<br />
* [[Greentable e. V.]]<br />
* [[Paritätischer Wohlfahrsverband]]<br />
* [[Slowfood e. V.]]<br />
* [[ADFC]]<br />
* [[Alltagskultur e. V.]]<br />
* [[Amnesty International]]<br />
* [[BienenBürger e. V.]]<br />
* [[Checkpoint Queer]]<br />
* [[SCHLAU e. V.]]<br />
* [[diversu]]<br />
* CVJM und Finke Café<br />
* [[Janun]]<br />
** Econa<br />
** Hexenstich<br />
** WELTbewusst<br />
** Fahrradbus<br />
** Eine Welt-Promotor*innen-Programm<br />
** Klimatänzer*innen<br />
** WiWaWelt<br />
* [[Geschichtswerkstatt]]<br />
* [[Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit]]<br />
* [[Greenpeace]]<br />
* [[Anna&Arthur]]<br />
* [[KRASS]] (Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche)<br />
* [[sociaLink]]<br />
* [[VVN-BdA]]<br />
* [[Bürgerstiftung]]<br />
* [[Freifunk Lüneburg e.V.]]<br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
=== Informelle Initiativen ===<br />
* [[Fridays for Future]]<br />
* [[Parents for Future]]<br />
* [[Scientists for Future]]<br />
* [[Salt City Antifa]]<br />
* [[Tauschring]]<br />
* [[KlimaKollektiv]]<br />
* [[Extinction Rebellion]]<br />
* [[Fossil Free]]<br />
* [[Zukunftsrat]]<br />
* [[Critical Mass]]<br />
* [[Seebrücke]]<br />
* [[Jugend für Geflüchtete]]<br />
* [[Animal Rights Watch]] (Ariwa)<br />
* [[Saatgutfestival]]<br />
* [[Bürgerinitiative Region Dahlenburg]]<br />
* [[Bürgerinitiative Grüngürtel West]]<br />
* [[Aktionsbündnis gegen Atom]]<br />
* [[Arbeitskreis Elitär/Prekär]]<br />
* [[Arbeitskreis Unbehagen in der Struktur]]<br />
* [[Bündnis Hochschule ohne Grenzen]]<br />
* [[Die Falken]]<br />
* [[Körperfunkkollektiv]]<br />
* [[Omas gegen Rechts]]<br />
* [[Waldgarten]]<br />
* [[Wir lernen Natur]]<br />
</div></div><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
* Lüneburg im Mittelalter<br />
* Lüneburg im Nationalsozialismus<br />
* Erinnerungskultur<br />
* Synagogen-Gedenkstätte<br />
* [[Mons-Pons-Fons]]<br />
* [[Salzsau-Sage]]<br />
* Hanse<br />
<br />
== Politik und Verwaltung ==<br />
* Wahlen<br />
** Kommunalwahlen<br />
** OB-Wahlen<br />
** Landtagswahlen<br />
** Landratswahlen<br />
** Bundestagswahlen<br />
** Europawahlen<br />
* Parteien<br />
** Stadtratsfraktionen<br />
** Kreistagsfraktionen<br />
* Jugendorganisationen der Parteien<br />
** [[Jusos]]<br />
** [[Grüne Jugend]]<br />
** [[Junge Union]]<br />
* Oberbürgermeister*in<br />
<br />
=== Ämter und Behörden ===<br />
* [[Klimaschutzleitstelle]]<br />
* [[Standesamt]]<br />
* [[Bauamt]]<br />
* [[Straßenverkehrsamt]]<br />
* [[Arbeitsagentur]]<br />
* [[Finanzamt]]<br />
* [[Bürgeramt]]<br />
<br />
== Medien ==<br />
* [[Landeszeitung]]<br />
* [[PRISE]]<br />
* [[Quadrat]]<br />
* Graswurzel TV<br />
<br />
== Soziales und Wohnen ==<br />
* [[Lebenshilfe]]<br />
<br />
=== Wohnprojekte ===<br />
* [[Mehr Leben - Wohnprojekte Lüneburg e. V.]]<ref>https://www.mehr-leben-wohnprojekte.org/</ref><br />
* [[Lebendige Nachbarschaft]] (LeNa)<ref>https://lena-lueneburg.de/</ref><br />
* [[Unfug]]<ref>https://unfug-lg.de/</ref><br />
* [[Am Speicherbogen]]<ref>http://www.speicherbogen.de/</ref><br />
* [[Fluse]]<ref>https://www.mehr-leben-wohnprojekte.org/index.php/projekte-vernetzung</ref><br />
* [[Raeume]]<ref>https://www.raeume.org/</ref><br />
* [[Meisterweg 104]]<ref>http://www.meisterweg-104.de/</ref><br />
* [[Mittendrin Leben eG]]<ref>http://gemeinschaft-mittendrin-leben.de/</ref><br />
* [[Querbeet]]<ref>https://www.querbeet-lueneburg.com/</ref><br />
<br />
=== Student*innenwohnheime ===<br />
* [[Wohnheime in der Wichernstraße]]<ref>https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/erstsemesterhaus-wichernstrasse/, https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/wichernstrasse/</ref><br />
* [[William-Watt-Wohnheim]]<ref>https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/erstsemesterhaus-william-watt-strasse, https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/william-watt-strasse/</ref><br />
* [[Wohnheim in der Lessingstraße]]<ref>https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/lessingstrasse/</ref><br />
* [[Wohnheim im Mustermannskamp]]<ref>https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/munstermannskamp/</ref><br />
* [[Wohnheim in der Salzbrückerstraße]]<ref>https://www.stw-on.de/lueneburg/wohnen/wohnheime/salzbruecker-strasse/</ref><br />
<br />
=== Gewerkschaften ===<br />
* [[DGB Kreisverband Lüneburg-Harburg]]<br />
* [[ver.di Ortsverein Lüneburg]]<br />
* [[IG Metall Geschäftsstelle Celle-Lüneburg]]<br />
* [[GEW Bezirksverband Lüneburg]]<br />
* [[Gewerkschaft Nahrung Genuss-Gaststätten Region Lüneburg]]<br />
<br />
== Umwelt ==<br />
* [[Lüneburger Heide]]<br />
* Naturschutzgebiete und Biotope<br />
* Besondere Tier- und Pflanzenarten<br />
<br />
== Jugend und Bildung ==<br />
* Schulen<br />
* Kindergärten<br />
* [[Stadtjugendring]]<br />
* [[Jugendforum]]<br />
* Schüler*innenvertretung<br />
* [[Volkshochschule]] (VHS)<br />
* [[Ländliche Erwachsenenbildung]] (LEB)<br />
<br />
== Freizeit und Tourismus ==<br />
* [[Rote Rosen]]<br />
<br />
== Mobilität ==<br />
* [[Integriertes Mobilitätskonzept]]<br />
* [[KVG Landkreis Lüneburg]]<br />
* Fahrradwege<br />
* Bahnhof Lüneburg<br />
* Lastenrad<br />
* Anrufsammeltaxi (ASM)<br />
* [[A39]]<br />
* Hafen<br />
<br />
== Religion und Spirituelles ==<br />
* [[Johanniskirche]]<br />
* [[Michaeliskirche]]<br />
* [[Nikolaikirche]]<br />
* [[St. Marien]]<br />
* [[St. Stephanus]]<br />
* Jüdische Gemeinde<br />
* Muslimische Gemeinde<br />
* Buddhistische Gemeinde<br />
* [[Heilhaus]]<br />
<br />
== Sport ==<br />
* [[Kreissportbund]]<br />
* [[SVG Lüneburg]]<br />
* [[MTV Treubund]]<br />
* [[VfL Lüneburg]]<br />
* [[SV Eintracht Lüneburg]]<br />
* [[TC Häcklingen]]<br />
* [[TSV Gellersen]]<br />
* [[TSV Adendorf]]<br />
* [[SV Ilmenau]]<br />
* [[TSV Bardowick]]<br />
* [[SV Scharnebeck]]<br />
* [[TuS Brietlingen]]<br />
* [[TuS Reppenstedt]]<br />
* [[TuS Hohnsdorf/Elbe]]<br />
* [[MTV Amelinghausen]]<br />
* [[Vfl Bleckede]]<br />
* [[Dahlenburger SK]]<br />
* [[MTV Embsen]]<br />
* [[DLRG-OG Lüneburg]]<br />
* [[TuS Barendorf]]<br />
* [[TuS Barskamp]]<br />
* [[THC Lüneburg]]<br />
* [[MTV Handorf]]<br />
* [[RuF Mechtersen-Vöglesen]]<br />
* [[TuS Erbstorf]]<br />
* [[TSV Mechtersen-Vöglesen]]<br />
* [[MTV Sodersdorf]]<br />
* [[RuF Echem/Scharnebeck ]]<br />
* [[RC Hagen]]<br />
* [[TuS „Hertha“ Betzendorf]]<br />
* [[Schützenverein Scharnebeck]]<br />
* [[TuS Neetze]]<br />
* [[LSK Hansa]]<br />
* [[Lüneburger SV]]<br />
* [[TSV Radbruch]]<br />
* [[Kraft -Sport Lüneburg]]<br />
* [[SV Barum]]<br />
* [[FC Echem]]<br />
* [[FC Heidetal e.V.]]<br />
* [[Schützenverein Oldendorf Luhe]]<br />
* [[Ochtmisser SV]]<br />
* [[ESV Lüneburg]]<br />
* [[STV Artlenburg]]<br />
* [[SV Wendisch Evern]]<br />
* [[RuF Dachtmissen]]<br />
* [[HV Lüneburg]]<br />
* [[Schützenverein Bardowick]]<br />
* [[SV „Göhrde“ Nahrendorf]]<br />
* [[Ruf Brietlingen]]<br />
* [[TV 1860 Neuhaus]]<br />
* [[Lüneburger Kanu-Klub]]<br />
* [[Sport-Team Lüneburg e.V.]]<br />
* [[Lüneburger RC „Wiking“ von 1875]]<br />
* [[Schützenverein Brietlingen]]<br />
* [[Heidetango e.V.]]<br />
* [[SVG Lüneburg]]<br />
* [[Schützenverein Handorf]]<br />
* [[Thomasburger SV]]<br />
* [[SV Karze]]<br />
* [[MTV Wittorf]]<br />
* [[Schützenverein Betzendorf]]<br />
* [[Vasdorfer SK]]<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
* Artikel über Lüneburg als Wirtschaftsstandort<br />
* Lokale und regionale Unternehmen<br />
<br />
== Landwirtschaft und Ernährung ==<br />
* [[Foodsharing Lüneburg]]<br />
* [[Streuobstwiesen e. V.]]<ref>http://www.streuobst-lueneburg.de/index.php</ref><br />
* Solidarische Landwirtschaften ([[WirGarten]])<br />
* Urban Gardening<br />
* Ernährungsrat<br />
* Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL)<br />
* Solidarische Küche (SoKü)<br />
* Tafel<br />
* Kindertafel<br />
<br />
== Universität und Studium ==<br />
Artikel zur Leuphana für alle Studierenden und Universitätsmitglieder. Grundsätzlich ist die [https://www.leuphana.de/ Website der Leuphana {{Externer Link Icon}}] eine geeignete Quelle, wobei die Einhaltung der Urheberrechte gewährleistet werden muss.<br />
=== Allgemeines ===<br />
* [[Leuphana Universität Lüneburg]]<br />
* [[College]], [[Graduate School]] und [[Professional School]]<br />
* [[Fakultät Wirtschaftswissenschaften]], [[Fakultät Bildung]], [[Fakultät Kulturwissenschaften]], [[Fakultät Nachhaltigkeit]]<br />
* Gebäude auf dem Campus<br />
* [[Mensa]]<br />
* [[Universitätsbibliothek]] inklusive Ausleihe<br />
* Standorte (Hauptcampus, Rotes Feld und Volgershall)<br />
* Prüfungsleistungen<br />
* [[Credit Points]]<br />
* [[Studierendenausweis]] (Semesterticket) und [[Leuphana Card]] (Mensakarte)<br />
* [[Hochschulsport]]<br />
* [[Erasmus+]] und [[Freemover]]<br />
* Wohnheime<br />
* [[Deutschlandstipendium]] und andere Förderprogramme<br />
<br />
=== Für Erstsemester ===<br />
* [[Bewerbungsverfahren]]<br />
* [[Opening Week]]<br />
* [[Leuphana Semester]]<br />
** [[Wissenschaft trägt Verantwortung]]<br />
** [[Wissenschaft nutzt Methoden I]]<br />
** [[Wissenschaft kennt interdisziplinäre Grenzen]]<br />
** [[Wissenschaft nutzt Methoden II]]<br />
** [[Wissenschaft lehrt Verstehen]]<br />
* [[College Day]]<br />
* [[Konferenzwoche]]<br />
* [[AStA Bettenbörse]]<br />
<br />
=== Studiengänge ===<br />
* [[Komplementärstudium]]<br />
* [[Promotionsstudium]]<br />
* Artikel über einzelne Module<br />
* [[Leuphana Bachelor]]<br />
* [[Lehren und Lernen]]<br />
* [[Wirtschaftspädagogik]]<br />
* [[Sozialpädagogik]]<br />
<div class="row"><div class="large-6 columns"><br />
'''[[:Kategorie:Major|Major]]'''<br />
* [[Betriebswirtschaftslehre (Major)|Betriebswirtschaftslehre]] (BWL)<br />
* [[Digital Media]] (Digi)<br />
* [[Environmental and Sustainability Studies]] (Envi)<br />
* [[Global Environmental and Sustainability Studies]] (GESS)<br />
* [[Ingenieurwissenschaften (Major)|Ingenieurwissenschaften]]<br />
* [[International Business Administration and Entrepeneurship]] (IBAE)<br />
* [[Kulturwissenschaften]] (Kuwi)<br />
* [[Politikwissenschaft (Major)|Politikwissenschaft]] (Powi)<br />
* [[Psychologie (Grundlagen)]]<br />
* [[Rechtswissenschaften (Major)|Rechtswissenschaften]] (Rewi)<br />
* [[Studium Individuale]] (Indi)<br />
* [[Umweltwissenschaften]] (Uwi)<br />
* [[Volkswirtschaftslehre (Major)|Volkswirtschaftslehre]] (VWL)<br />
* [[Wirtschaftsinformatik]]<br />
</div><div class="large-6 columns"><br />
'''[[:Kategorie:Minor|Minor]]'''<br />
* [[Automatisierungstechnik]] (auslaufend bis 2023)<br />
* [[Betriebswirtschaftslehre (Minor)|Betriebswirtschaftslehre]]<br />
* [[Bildungswissenschaft]]<br />
* [[Digital Business]]<br />
* [[Digitale Medien / Kulturinformatik]]<br />
* [[Ingenieurwissenschaften (Minor)|Ingenieurswissenschaften (Grundlagen)]]<br />
* [[Ingenieurwissenschaften (Vertiefung)]]<br />
* [[Nachhaltigkeitswissenschaften (Minor)|Nachhaltigkeitswissenschaften]]<br />
* [[Philosophie]]<br />
* [[Politikwissenschaft (Minor)|Politikwissenschaft]]<br />
* [[Popular Music Studies]]<br />
* [[Psychology and Society]]<br />
* [[Produktionstechnik]] (auslaufend bis 2023)<br />
* [[Raumwissenschaften]]<br />
* [[Rechtswissenschaften (Minor)|Rechtswissenschaften]]<br />
* [[Soziale Medien und Informationssysteme]]<br />
* [[Volkswirtschaftslehre (Minor)|Volkswirtschaftslehre]]<br />
* [[Wirtschaftspsychologie]]<br />
</div></div><br />
<br />
<div class="row"><div class="large-4 columns"><br />
<br />
=== Studentische Vertretung ===<br />
* [[Verfasste Student*innenschaft]]<br />
* [[Hochschulwahlen]]<br />
* [[Hochschullisten]]<br />
** [[Campus.grün]]<br />
** [[Kritisch-unabhängige Liste]] (KUL)<br />
** [[Juso Hochschulgruppe]]<br />
** [[DieLinke.SDS]]<br />
** [[Liberale Hochschulgruppe]] (LHG)<br />
** [[Demokratisches Bündnis]] (DeBü)<br />
* [[Allgemeiner Student*innenausschuss]] (AStA)<ref>https://asta-lueneburg.de/</ref><br />
** [[:Kategorie:AStA-Referat|AStA-Referate]]<br />
*** [[AntiRa]]<br />
*** [[Archipel]]<br />
*** [[AStA Wohnzimmer]]<br />
*** [[Finanzreferat]]<br />
*** [[LautLeben]]<br />
*** [[Öko?-logisch!]]<br />
*** [[Peng!]]<br />
*** [[Personalreferat]]<br />
*** [[Quarg]]<br />
*** [[Katerfrühstück]]<br />
*** [[Theaterreferat]]<br />
*** [[Uni-Kino]]<br />
** Servicebetriebe<br />
** Alternative Lehre<br />
** BAföG- und Finanzierungsberatung<br />
** Eltern im Studium (EliStu)<br />
** SemesterTicketKultur<br />
** Kritische Festschrift<ref>https://kritische-festschrift.de/</ref><br />
* [[Student*innenparlament]] (StuPa) und Förderanträge<br />
* Fachgruppenvertretungen (FGV) und Fachschaften<br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
<br />
=== Akademische Selbstverwaltung ===<br />
* Akademische Wahlen<br />
* [[Akademischer Senat]] und Ausschüsse<br />
* [[Präsidium]]<br />
* Fakultätsräte<br />
* Dekanate<br />
* [[Zentrale Studienkommission]] (ZSK)<br />
* Studienkommissionen (StuKo)<br />
<br />
=== Einrichtungen ===<br />
* [[Prüfungsamt]]<br />
* [[Lehrservice]]<br />
* [[Studierendenservice]]<br />
* [[Studienberatung]]<br />
* [[Qualitätsmanagement]]<br />
* [[Qualitätszirkel]]<br />
* [[Medien- und Informationszentrum]] (MIZ) und Medienausleihe<br />
* [[Kooperationsservice]]<br />
* [[Career Service]]<br />
* [[Studentenwerk]]<br />
* [[Archipelago Lab]]<br />
</div><div class="large-4 columns"><br />
=== Formelles und Rechtliches ===<br />
* Rahmenprüfungsordnungen (RPO) und Fachspezifische Anlagen (FSA)<br />
* Bafög<br />
* [[Härtefallanträge]]<br />
* Rechtsberatung des AStA<br />
<br />
=== Technik und Digitales ===<br />
* [[MyStudy]]<br />
* [[QIS]]<br />
* [[Moodle]]<br />
* [[RocketChat]]<br />
* [[Zoom]]<br />
* Lizenzen der Uni<br />
</div></div><br />
<br />
== Quellen ==<br />
<br />
[[Kategorie: Organisatorisches]]</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Dachverband_der_Studierendeninitiativen&diff=9772Dachverband der Studierendeninitiativen2021-06-05T13:04:33Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>{{Lückenhaft}}<br />
{{Fotos}}<br />
<br />
Der Dachverband der Studierendeninitiativen ('''DSi''') ist ein Netzwerk aus 55 studentischen Initiativen an der [[Leuphana Universität Lüneburg]].<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=kdXDhxUZgV4|400|right|Videoporträt mit Ricarda Hille}}<br />
<br />
== Mitgliedsinitiativen == <br />
<br />
<div class="row"><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">A bis E</h3><br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[23grad - Netzwerk Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften]]<br />
|-<br />
| [[A.H.D. Togo - Deutschland]]<br />
|-<br />
| [[AIESEC Regionalkomitee Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Amnesty International Hochschulgruppe Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Anders.Kreativ.Sozial]] (AKS)<br />
|-<br />
| [[Arbeiterkind.de Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Bildrauschen]]<br />
|-<br />
| [[Calluna Festival]]<br />
|-<br />
| [[contact & cooperation]] (C&C)<br />
|-<br />
| [[Cradle to Cradle Regionalgruppe Lüneburg]](C2C)<br />
|-<br />
| [[DGB Jugend Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Die Zwiebel]]<br />
|-<br />
| [[EHG-KHG (Hochschulgemeinde Lüneburg)]]<br />
|-<br />
| [[Enactus Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Essbarer Campus]]<br />
|}<br />
</div><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">H bis M</h3><br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[heartmates]]<br />
|-<br />
| [[Hexenstich]]<br />
|-<br />
| [[internationale Studierendeninitiative]] (i:si)<br />
|-<br />
| [[IAESTE Lokalkomitee Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Janun Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[KornKonnektion]]<br />
|-<br />
| [[Kulturgarten]] <br />
|-<br />
| [[Kulturrausch e.V.|KulturRausch e.V.]] <br />
|-<br />
| [[Laterna Magica]] <br />
|-<br />
| [[Leuphana African Student Organization]] (LASO)<br />
|-<br />
| [[Leuphana eSports]] <br />
|-<br />
| [[lunatic]] <br />
|-<br />
| [[Lüneburg Student Consulting]] (LSC)<br />
|-<br />
| [[Mamagei-Kollektiv]]<br />
|-<br />
| [[Mehr Ökonomische Vielfalt Erreichen]] (MÖVE)<br />
|-<br />
| [[Muslim Community Leuphana]] (MCL)<br />
|}<br />
</div><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">N bis S</h3><br />
{| class="wikitable" <br />
|-<br />
| [[Nachhaltigkeit & Psychologie]] (Napsy)<br />
|-<br />
| [[No Border Academy]] <br />
|-<br />
| [[OASE]] <br />
|-<br />
| [[Originalton Lüneburg]] (O-Ton)<br />
|-<br />
| [[Permakulturgarten]] <br />
|-<br />
| [[Das PlanB]] <br />
|-<br />
| [[Plan C]]<br />
|-<br />
| [[PolicyLab]] <br />
|-<br />
| [[ROCK YOUR LIFE! Lüneburg]] (RYL!)<br />
|-<br />
| [[Rotaract Lüneburg]] <br />
|-<br />
| [[SMD Lüneburg]] (Studentenmission in Deutschland)<br />
|-<br />
| [[sneep Lüneburg]] <br />
|-<br />
| [[Speakers' Corner Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[StartersLab]] <br />
|-<br />
| [[Studentenreiter]] <br />
|}<br />
</div><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">T bis Z</h3><br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[TECHO Regionalkomitee Lüneburg]] <br />
|-<br />
| [[Tierrechtsinitiative]] (TriLü) <br />
|-<br />
| [[Tiny House Initiative]] <br />
|-<br />
| [[UNICEF Hochschulinitiative]] <br />
|-<br />
| [[Unigolf]] <br />
|-<br />
| [[Univativ]] <br />
|-<br />
| [[VisionInklusion]] <br />
|-<br />
| [[Viva con Agua Lüneburg]] (VcA)<br />
|-<br />
| [[workIt]] <br />
|-<br />
| [[Zugvögel Regionalgruppe Lüneburg]] <br />
|}<br />
</div></div><br />
<br />
== Ehemalige Initiativen ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| AC-Profis<br />
|-<br />
| DIE ACHT SAMEN<br />
|-<br />
| Die Basis<br />
|-<br />
| Europa-Politik-Initiative<br />
|-<br />
| Haute Culture<br />
|-<br />
| herzhaft<br />
|-<br />
| International Non-Profit Network (INPN)<br />
|-<br />
| Komplizen.Coaching (Ko.Co)<br />
|-<br />
| Leuphana Debating Society<br />
|-<br />
| Lüneburger Universitätsstudentenkreis Touristik Lüneburg (LUST)<br />
|- <br />
| MARKET TEAM Lokalgruppe Lüneburg<br />
|-<br />
| oikos<br />
|-<br />
| Sprachbrücke<br />
|-<br />
| SyCo<br />
|-<br />
| VEbBS<br />
|-<br />
| VLWN<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://dsi-lueneburg.de/ Website]<br />
* [http://dsi-mdm.de/ Digialer Markt der Möglichkeiten]<br />
* [https://www.leuphana.de/universitaet/organisation/studierende/dsi.html Vorstellung auf der Leuphana Website]<br />
* [https://www.instagram.com/leuphana_dsi/ Instagram]<br />
<br />
[[Kategorie:Ehrenamt]] [[Kategorie:Leuphana]]</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Dachverband_der_Studierendeninitiativen&diff=9771Dachverband der Studierendeninitiativen2021-06-05T13:04:01Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>{{Lückenhaft}}<br />
{{Fotos}}<br />
<br />
Der Dachverband der Studierendeninitiativen ('''DSi''') ist ein Netzwerk aus 55 studentischen Initiativen an der [[Leuphana Universität Lüneburg]].<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=kdXDhxUZgV4|400|right|Videoporträt mit Ricarda Hille}}<br />
<br />
== Mitgliedsinitiativen == <br />
<br />
<div class="row"><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">A bis E</h3><br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[23grad - Netzwerk Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften]]<br />
|-<br />
| [[A.H.D. Togo - Deutschland]]<br />
|-<br />
| [[AIESEC Regionalkomitee Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Amnesty International Hochschulgruppe Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Anders.Kreativ.Sozial]] (AKS)<br />
|-<br />
| [[Arbeiterkind.de Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Bildrauschen]]<br />
|-<br />
| [[Calluna Festival]]<br />
|-<br />
| [[contact & cooperation]] (C&C)<br />
|-<br />
| [[Cradle to Cradle Regionalgruppe Lüneburg]](C2C)<br />
|-<br />
| [[DGB Jugend Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Die Zwiebel]]<br />
|-<br />
| [[EHG-KHG (Hochschulgemeinde Lüneburg)]]<br />
|-<br />
| [[Enactus Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Essbarer Campus]]<br />
|}<br />
</div><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">H bis M</h3><br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[heartmates]]<br />
|-<br />
| [[Hexenstich]]<br />
|-<br />
| [[internationale Studierendeninitiative]] (i:si)<br />
|-<br />
| [[IAESTE Lokalkomitee Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[Janun Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[KornKonnektion]]<br />
|-<br />
| [[Kulturgarten]] <br />
|-<br />
| [[[[Kulturrausch e.V.|KulturRausch e.V.]]]] <br />
|-<br />
| [[Laterna Magica]] <br />
|-<br />
| [[Leuphana African Student Organization]] (LASO)<br />
|-<br />
| [[Leuphana eSports]] <br />
|-<br />
| [[lunatic]] <br />
|-<br />
| [[Lüneburg Student Consulting]] (LSC)<br />
|-<br />
| [[Mamagei-Kollektiv]]<br />
|-<br />
| [[Mehr Ökonomische Vielfalt Erreichen]] (MÖVE)<br />
|-<br />
| [[Muslim Community Leuphana]] (MCL)<br />
|}<br />
</div><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">N bis S</h3><br />
{| class="wikitable" <br />
|-<br />
| [[Nachhaltigkeit & Psychologie]] (Napsy)<br />
|-<br />
| [[No Border Academy]] <br />
|-<br />
| [[OASE]] <br />
|-<br />
| [[Originalton Lüneburg]] (O-Ton)<br />
|-<br />
| [[Permakulturgarten]] <br />
|-<br />
| [[Das PlanB]] <br />
|-<br />
| [[Plan C]]<br />
|-<br />
| [[PolicyLab]] <br />
|-<br />
| [[ROCK YOUR LIFE! Lüneburg]] (RYL!)<br />
|-<br />
| [[Rotaract Lüneburg]] <br />
|-<br />
| [[SMD Lüneburg]] (Studentenmission in Deutschland)<br />
|-<br />
| [[sneep Lüneburg]] <br />
|-<br />
| [[Speakers' Corner Lüneburg]]<br />
|-<br />
| [[StartersLab]] <br />
|-<br />
| [[Studentenreiter]] <br />
|}<br />
</div><div class="large-3 columns"><h3 class="subheader">T bis Z</h3><br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[TECHO Regionalkomitee Lüneburg]] <br />
|-<br />
| [[Tierrechtsinitiative]] (TriLü) <br />
|-<br />
| [[Tiny House Initiative]] <br />
|-<br />
| [[UNICEF Hochschulinitiative]] <br />
|-<br />
| [[Unigolf]] <br />
|-<br />
| [[Univativ]] <br />
|-<br />
| [[VisionInklusion]] <br />
|-<br />
| [[Viva con Agua Lüneburg]] (VcA)<br />
|-<br />
| [[workIt]] <br />
|-<br />
| [[Zugvögel Regionalgruppe Lüneburg]] <br />
|}<br />
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<br />
== Ehemalige Initiativen ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| AC-Profis<br />
|-<br />
| DIE ACHT SAMEN<br />
|-<br />
| Die Basis<br />
|-<br />
| Europa-Politik-Initiative<br />
|-<br />
| Haute Culture<br />
|-<br />
| herzhaft<br />
|-<br />
| International Non-Profit Network (INPN)<br />
|-<br />
| Komplizen.Coaching (Ko.Co)<br />
|-<br />
| Leuphana Debating Society<br />
|-<br />
| Lüneburger Universitätsstudentenkreis Touristik Lüneburg (LUST)<br />
|- <br />
| MARKET TEAM Lokalgruppe Lüneburg<br />
|-<br />
| oikos<br />
|-<br />
| Sprachbrücke<br />
|-<br />
| SyCo<br />
|-<br />
| VEbBS<br />
|-<br />
| VLWN<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://dsi-lueneburg.de/ Website]<br />
* [http://dsi-mdm.de/ Digialer Markt der Möglichkeiten]<br />
* [https://www.leuphana.de/universitaet/organisation/studierende/dsi.html Vorstellung auf der Leuphana Website]<br />
* [https://www.instagram.com/leuphana_dsi/ Instagram]<br />
<br />
[[Kategorie:Ehrenamt]] [[Kategorie:Leuphana]]</div>Mary Johttps://www.luenepedia.de/index.php?title=Kulturrausch_e.V.&diff=9770Kulturrausch e.V.2021-06-05T13:02:40Z<p>Mary Jo: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Logo KulturRausch.png|mini|Das Logo des KulturRausch e.V.]]<br />
Der '''KulturRausch e.V.''' ist ein gemeinnütziger Verein und eine [[studentische Initiativen|studentische Initiative]] an der [[Leuphana Universität Lüneburg]]. Die Initiative ist Mitglied beim [[DSi|Dachverband studentischer Initiativen (DSi)]]. Ziel des Vereins ist es, kulturelle Veranstaltungen in Lüneburg zu organisieren und dabei lokale Kulturschaffende zu unterstützen. Dabei werden oft unkonventionelle und genreübergreifende Veranstaltungskonzepte umgesetzt, die städtisches und studentisches Publikum gleichermaßen ansprechen sollen.<br />
Die Veranstaltungen des KulturRausch e.V. haben bereits an vielen verschiedenen Locations in Lüneburg stattgefunden. Während der [[Corona-Pandemie]] hat der Verein außerdem dezentrale und digitale Veranstaltungsformate umgesetzt, wie den '''Kulturspaziergang Lüneburg'''.<br />
<br />
==Vereinsgeschichte==<br />
Der KulturRausch e.V. besteht unter diesem Namen seit 2010. Gegründet wurde der Verein in den 1990er Jahren unter dem Namen '''Tritonus''' von Studierenden der Universität Lüneburg.<br />
Zunächst lag der Schwerpunkt des Vereins bei der Organisation von eher klassischen Veranstaltungen mit einem Fokus auf klassischer Musik. Nach und nach haben sich die Veranstaltungskonzepte ausgeweitet und umfassen heute eine große Vielfalt an verschiedenen Genres. <br />
<br />
==Vergangene Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen==<br />
* IM.Ohr mit dem [[IM.Kasten Kurzfilmfestival]]<br />
* Kulturspaziergang 2021<br />
* SZENARIO - Festival für Darstellende Künste (Herbst 2020)<br />
* Kunstwettbewerb: Kunst & Artenvielfalt (Frühjahr 2020)<br />
* Groove, Kunst und Literatur (Januar 2020) im [[Kunstsaal Lüneburg]]<br />
* Diskoflohmarkt (Sommer 2019)<br />
* Pop-Up Gallery (Frühjahr 2018) im [[mosaique]]<br />
* HeimKlang (Wohnzimmerkonzerte) <br />
* LautGeflüster (Poetry Slams)<br />
* diverse Konzerte<br />
<br />
===Kulturspaziergang 2021===<br />
Der Kulturspaziergang Lüneburg hat von Januar bis Mai 2021 stattgefunden. Im Rahmen des Projekts waren in bis zu 21 Schaufenstern, die Produkte Lüneburger Kulturschaffender zu sehen. Dabei waren viele verschiedene Genres vertreten, wie Malerei, Fotografie, Kunsthandwerk, Literatur und über QR-Codes auch Musik.<ref>KulturRausch e.V.: [https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/kulturspaziergang-2021/ Kulturspaziergang 2021]</ref><br />
Im März wurde der Kulturspaziergang in Kooperation mit dem [[Kulturreferat]] der Hansestadt Lüneburg und der [[Lüneburg Marketing GmbH]] erweitert und verlängert. Während vorher ausschließlich die Schaufenster des Einzelhandels mit Kultur bespielt wurden, wurden dann auch die Fenster von Leerständen in der Innenstadt genutzt. <ref>[https://www.landeszeitung.de/lokales/216022-kulturspaziergang-wird-erweitert/ Kulturspaziergang wird erweitert. In: Landeszeitung Lüneburg, 12.02.2021] </ref> <br />
<br />
===SZENARIO - Festival für Darstellende Künste===<br />
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=AA9OpFn_67g&t=150s|400|right|Aftermovie des SZENARIO}}<br />
Das '''SZENARIO - Festival für Darstellende Künste''' hat am 24. und 25. Oktober 2020 im [[Museum Lüneburg]] und im Kunstsaal Lüneburg stattgefunden. An zwei Tagen konnten die Besucher*innen des Festivals diverse Theater-Performances und eine Vielzahl an Theater-Workshops besuchen. Im Programm waren Kulturschaffende aus Lüneburg, Hamburg, Hildesheim und Berlin vertreten.<br />
Durch die Corona-Pandemie musste das SZENARIO unter einem umfassenden Hygienekonzept stattfinden.<ref>KulturRausch e.V.: [https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/szenario-2020/ SZENARIO Festival für Darstellende Künste]</ref><br />
<br />
===Pop-Up Gallery===<br />
Die '''Pop-Up Gallery''' fand vom 21.04.2018 bis zum 24.05.2018 in Kooperation mit dem mosaique - Haus der Kulturen statt. Zehn lokale Künstler*innen haben im mosaique ihre Kunst ausgestellt und bei der Vernissage und der Finissage gab es diverse kulturelle Acts.<ref>KulturRausch e.V.: [https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/pop-up-gallery/ Pop-Up Gallery]</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
KulturRausch e.V.: [http://Website https://kulturrauschluneburg.wordpress.com/]<br />
<br />
==Einzelnachweise==</div>Mary Jo